"Wir erfinden die Tageszeitung neu"

Linzer Unternehmen Newsadoo startet "Spotify für News".

Newsadoo wurde unter der Firma "18th Floor Onlinemedia GmbH" Anfang 2017 in Linz mit dem Ziel der Schaffung eines funktionierenden Geschäftsmodells für Verlage gegründet. Dahinter stehen mit David Böhm, Alexandra Auböck und Susanna Wurm die drei Gründer des Macher Media House (Editoriaverlag GmbH) und mit Paul Lanzerstorfer und Robert Bogner die Gründer von Pulpmedia. "Newsadoo ist als Initiative zu sehen, die einen Schulterschluss der Verlage zum Ziel hat und damit ein digitales Geschäftsmodell etabliert, das für alle Beteiligten funktioniert", so die Initiatoren.

Das Team von Newsadoo hat sich ausgiebig mit dem Mediennutzungsverhalten der vergangenen Jahre auseinandergesetzt und kombiniert im entwickelten News-Ökosystem die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen. User konsumieren Inhalte nicht mehr aus nur einer Quelle, etwa der Tageszeitung, sondern beziehen ihre Informationen aus vielen Quellen. "Mit Newsadoo bündeln wir den Content aus allen relevanten Quellen an einem Ort, analysieren ihn automatisiert mittels künstlicher Intelligenz und liefern ihn ganz individuell und mit vielen Zusatzfunktionen zu den Usern", so Böhm zur Kernfunktionalität von Newsadoo.

Schulterschluss der Medienhäuser

Das Besondere daran: Nachrichten von unterschiedlichen Medien können mit nur einer Anmeldung und einem monatlichen Abo gelesen werden, die Auswahl der Quellen bestimmen die Nutzer dabei selbst. Machine Learning Algorithmen sorgen dafür, dass die User das bekommen, was sie interessiert und für sie relevant ist. Gleicher oder sehr ähnlicher Content aus unterschiedlichen Quellen wird automatisch erkannt und gebündelt angezeigt.

Ab sofort ist Newsadoo in einer ersten Beta-Version kostenlos nutzbar. Derzeit in einer Desktop- und mobilen Version, im Juli folgen die iOS und Android App und ein Alexa Skill. Im Herbst sollen zudem kostenpflichtige Funktionen dazu kommen. So sollen dann herkömmliche Inhalte, aber auch Premium Content direkt auf der Plattform zu konsumieren sein. Das ist aber nur möglich, wenn es einen Schulterschluss der Medienhäuser gibt, so Böhm.

"Wir haben Newsadoo entwickelt, um eine wirklich nachvollziehbare Lösung für die vielfältige, europäische Medienlandschaft zu schaffen. Natürlich wird es nur dann eine disruptive Lösung sein, die Google, Facebook und Co in Europa etwas entgegensetzen kann, wenn die Verlage nach und nach mitziehen. Wir machen den Anfang, haben das System technisch sauber entwickelt, und werden jetzt einen Schritt nach dem anderen machen und versuchen die Verlage ins Boot zu holen."

Launch der Kampagne

Derzeit läuft eine Kampagne (Plakat, Radio, TV, Print, Online) mit Fokus auf Oberösterreich, wo eine erste Dynamik unter den Usern erzeugt werden soll. "Das Ziel dabei ist, dass wir einen offiziellen Startpunkt setzen. Wir haben jetzt lange an der Lösung gearbeitet, hatten mehrere Hürden zu überwinden und nun ist es Zeit hinaus zu gehen und Menschen dafür zu begeistern", sagt David Böhm.

"Wir wollen jetzt die Basis für den Launch unserer Premium-Version gegen Ende des Jahres schaffen. Wir haben nicht nur das Produkt in der ersten Version (MVP) fertig gestellt, sondern auch den Businessplan präzisiert und im letzten Jahr ständig weiterentwickelt. Wir werden jetzt versuchen die richtigen Leute von unserer Vision zu überzeugen, und auch den richtigen Lead-Investor zu finden, damit wir skalieren und internationale Schritte setzen können", so Böhm weiter Bisher wurde in das Projekt rund eine Million Euro investiert, die von den Gründern selbst und über eine Förderung durch die FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) aufgebracht wurde. (jw)

newsadoo.com/de

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