Die Mode- und Luxusbranche erwartet eine Trendumkehr

94 Prozent der Investoren rechnen in spätestens drei Jahren mit dem Erreichen des Vorkrisenniveaus.

Deloitte beleuchtet im Rahmen des "Global Fashion & Luxury Private Equity and Investor Survey" jährlich aktuelle Entwicklungen am Mode- und Luxusmarkt basierend auf der Befragung von Investoren und der Analyse von Marktdaten.

Demnach bleibt die globale Mode- und Luxusbranche für Investoren trotz Corona-Krise attraktiv. Während die Pandemie in der Reise- und Gastronomiebranche deutliche Spuren hinterlässt, ist bei den abgeschlossenen M&A-Deals im Vergleich zum Vorjahr sogar ein Wachstum zu verzeichnen. Generell blicken die Investoren positiv in die Zukunft und erwarten eine Umkehr des Negativtrends sowie erneutes Wachstum im Luxusgütermarkt bis spätestens Ende 2022.

Im Detail

Laut neuester Studie zeigen sich die befragten 100 Top-Investoren und Fonds Manager optimistisch, was die Erholung der Luxusbranche post-Corona angeht: 64 Prozent glauben an eine Umkehr des aktuellen Negativtrends bis Ende 2022, 36 Prozent rechnen bereits bis Ende 2021 mit einem Aufschwung. Rund 94 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass eine vollständige Erholung auf Vorkrisenniveau bis spätestens in drei Jahren zu schaffen ist.

"Im Luxusgütermarkt steckt trotz Krise nach wie vor viel Potenzial. So wollen 42 Prozent der Private-Equity-Fonds noch in diesem Jahr sicher oder sehr wahrscheinlich in den Mode- und Luxusmarkt investieren. Der Sektor Kleidung und Accessoires ist für die Investoren das beliebteste Segment, gefolgt von Kosmetika und Düften", analysiert Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich.

Persönliche Luxusgüter 

Im Jahr 2020 gab es in der Branche weltweit mit 277 abgeschlossenen M&A-Deals sechs Transaktionen mehr als im Vorjahr. Dieses Wachstum wurde vor allem vom Segment der persönlichen Luxusgüter angetrieben: Der Bereich Kleidung und Accessoires verzeichnete ein Plus von 13 Deals im Vergleich zu 2019, der Bereich Kosmetika und Düfte steigerte sich um 23 Deals.

"Trotz Krise wurden 2020 mehr M&A-Deals als im Jahr davor abgeschlossen. Das verdankt der globale Luxusmarkt vor allem den persönlichen Luxusgütern, die ein Wachstumstreiber sind. Ein anderes Bild zeigt sich im stark von der Corona-Krise betroffenen Hotelsektor. Hier wurde 2020 der stärkste Rückgang an Transaktionen verzeichnet, mit 30 Deals weniger als im Vorjahr", so die Deloitte Expertin. "Eine Erholung der Hotellerie wird davon abhängen, ob längerfristig wieder internationale Reisen möglich sein werden. Für den Sommer gibt es aktuell einen Hoffnungsschimmer."

Krise trifft vor allem Kreuzfahrtindustrie und Luxusgastgewerbe

Anhand der diesjährigen Umfrage unter Investoren und der Analyse von Marktdaten zeigt sich: Im Krisenjahr 2020 erlitten fast alle Luxussegmente einen starken Rückgang im Marktwert. Besonders betroffen ist jedoch die Reise- und Gastronomiebranche. So verzeichnet etwa die Kreuzfahrtindustrie im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 70 Prozent, das Luxusgastgewerbe hat 45 Prozent an Marktwert eingebüßt.

Im Bereich der persönlichen Luxusgüter konnten Geschäftsschließungen im Lockdown und das Ausbleiben von Touristen besser kompensiert werden, lautet es weiter. Neben digitalen Vertriebskanälen kamen vermehrt KI-Tools zum Einsatz, wodurch die Nachfrage besser abgeschätzt und überwacht, die Produktion angepasst und die Lagerverwaltung optimiert werden konnte. Der Rückgang der Auslandsnachfrage sei zudem durch einen stärkeren Fokus auf die lokalen Märkte ausgeglichen worden.

Digital und regional

"Die Digitalisierung und die regionale Fokussierung sind wichtige Erholungsstrategien für den Luxusgütermarkt. Darüber hinaus fordern immer mehr Verbraucher auch eine klare Positionierung bei Ethik und Nachhaltigkeit. Unternehmen sollten jetzt ihre Lieferketten und Geschäftsmodelle dahingehend durchleuchten und anpassen", so Orsolya Hegedüs abschließend. (red)

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