Fotos & Video HKSÖL Top Speakers Lounge
Wiener Linien-Chefin will Wien zur "Tramhauptstadt der Welt" machen

In naher Zukunft sollen uns E-Mobilität und smarte Verkehrssysteme schneller und effizienter ans Ziel bringen. Ob diese Heilsversprechen einem Reality-Check standhalten, wurde im Rahmen der HKSÖL Top Speakers Lounge diskutiert. Einig waren sich die Mobility-Expert:innen gegenüber LEADERSNET.tv darüber, dass unsere Fortbewegung nachhaltiger werden muss.

Wie Wien zur Tramhauptstadt der Welt werden soll, warum Radfahrwege nicht immer eine Lösung sind und warum uns in Wien noch größere Baustellen drohen, diskutierten bei der Top Speakers Lounge der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein (HKSÖL) in den Räumlichkeiten von PwC Österreich im DC Tower Alexandra Reinagl, Vorsitzende der Geschäftsleitung Wiener Linien, Frank Simon Aeschbacher, CEO Swiss E-Mobility Group, Matthias Nagler, Verkehrsexperte ÖAMTC und Michael Sponring, Territory Leader Energy, Utilities & Resources, PwC Österreich. Die Expert:innen versuchten zu erörtern, wohin die Reise führen wird und welche Stolperfallen auftreten können. Durch den Abend führte Susanne Hofbauer, Chefredakteurin der autorevue

Der Einladung von HKSÖL-Generalsekretär Urs Weber und Gastgeber Rudolf Krickl, PwC Österreich, folgten zahlreiche Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik sowie Energie und Umwelt (siehe Infobox), wodurch die große Bedeutung der Veranstaltung untermauert wurde.

Ausbau und Sharing

"Wir setzen stetig auf den Ausbau. Einerseits bauen wir im Moment eine sechste U-Bahn Linie und zusätzlich Straßenbahnen weiter aus und nehmen ständig neue Buslinien in unser Portfolio auf. Andererseits stocken wir auch die ergänzenden Mobilitätsdienstleistungen weiter auf. Das bedeutet, dass wir sehr stark auf Sharing setzen", sagt Alexandra Reinagl, CEO Wiener Linien, gegenüber LEADERSNET.tv.

Trotz vieler unterschiedlicher Standpunkte war klar, an den öffentlichen Verkehrsmitteln wird auch in Zukunft kein Weg vorbeiführen. In ihrem Impulsvortrag betonte Alexandra Reinagl, dass unter dem Titel "Jahrzehnt der Modernisierung des Öffi-Netzes" zwölf neue U-Bahn-Stationen und - bis 2040 - alle 500 Meter ein WienMobil Sharing-Angebot geplant seien. Trotz des Ausbaus soll die U5 die letzte neue U-Bahn in Wien sein. "Wien erlebt die Renaissance der Straßenbahnen. Denn während U-Bahnen mehrerer Jahre Bauzeit und umfangreiche Tiefbauarbeiten erfordern, können neue Straßenbahnlinien wie die Linie 12, die Linie 18 oder die Linie 27 in rund 1,5 Jahren Bauzeit an der Oberfläche errichtet werden. Das ist ein Vorteil. Die U5 wird mittelfristig wohl die letzte neugebaute U-Bahnlinie sein. Meine Vision: Wir werden die Straßenbahnhauptstadt der Welt. Natürlich würden wir auch gerne eine Straßenbahn ins Umland bauen, aber dafür braucht man Partner, und die sind noch offen", so Alexandra Reinagl weiter.

Die Chefin der Wiener Linien sei sich aber bei all der Euphorie für den Ausbau des öffentlichen Netzes auch der Auswirkungen auf die Bewohner:innen der Bundeshauptstadt bewusst. "Wir haben das Jahr des öffentlichen Verkehrs ausgerufen. Jährlich müssen drei Prozent des Schienennetzes erneuert werden. Das heißt, die Baustellen gehen sich im Sommer nicht mehr aus. Sie werden länger und größer, denn man reißt nicht erst die Schienen raus, dann kommt das Fernwärmenetz und dann der Kanal. Jetzt wird möglichst alles auf einmal gemacht und danach 15 Jahre nicht mehr angefasst", so Reinagl.

Die Managerin zeigt sich aber weniger überzeugt von der individuellen E-Mobilität. Auch wenn in Zukunft 60 E-Busse der Wiener Linien den CO2-Verbrauch senken sollen, so sind für Reinagl E-Autos nicht die Zukunft der Mobilität in der Stadt. "Man sollte etwas über Verzicht nachdenken. Daher steht Verkehr vermeiden an erster Stelle. Wenn das nicht geht, sollte er verlagert werden und letztendlich verbessert werden."

Preis für Elektroautos ist zu hoch

Bei der HKSÖL-Veranstaltung kamen Bedenken, was die E-Autos angeht, auch Michael Sponring von PwC Österreich. "Um den Verkehr von heute auf morgen umzustellen, bräuchte es mehr als die Hälfte des österreichischen Strombedarfs und eine Verdreifachung der Kapazität. Zudem ist der Preis für Elektroautos für Privatnutzer:innen einfach zu hoch. Hinzu kommen hohe Ladepreise von bis zu 90 Cent pro Kilowattstunde (KWh). Aktuell findet ein Umdenken statt. Auch 2070 werden wir noch mit Verbrennungsmotoren fahren, wie der Bosch-Vorstand sagt. Da gebe ich ihm Recht. Technologieoffenheit ist das Gebot der Stunde."

Auch Matthias Nagler vom ÖAMTC hat das große Ganze im Blick. "In der Stadt gibt es kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Man muss den öffentlichen Raum neu denken und nicht überall einen Radstreifen hineinquetschen. Wir haben konkrete Konzepte entwickelt und zeigen, dass es möglich ist, die Interessen aller Verkehrsteilnehmer unter einen Hut zu bringen. Menschen vom Autofahren abzuhalten, ist nicht die Lösung. Viel wichtiger sind Anreize, wie zum Beispiel der öffentliche Verkehr. Auch die meisten ÖAMTC-Mitglieder fahren in der Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Umland dominiert das Auto, aber von Wien nach St. Pölten kommt man mit dem Auto in 20 Minuten nicht", sagt Matthias Nagler.
Für Frank Simon Aeschbacher, CEO Swiss E-Mobility Group, ist das Thema Angebot Aeschbacher der Schlüssel zur Mobilität von morgen. "Das Angebot für die Mitarbeiter ist wichtig. Das kann ein Fuhrpark für den täglichen Bedarf sein oder, wenn man die Mitarbeiter motiviert, mit dem Rad – eventuell als Leasingangebot - zu fahren. Hinzu kommt unser Angebot an Unternehmen, ihnen eine ganzheitliche Beratung zukommen zu lassen", so der Experte.

Vor der Kamera

LEADERSNET.tv holte neben Alexandra Reinagl, CEO Wiener Linien, auch noch Michael Sponring, Territory Leader Energy, Utilities & Resources PwC Österreich, David Schmitz, Partner Ardan, Omer Köksal, Allane Mobility Consulting GmbH und Frank Simon Aeschbacher, CEO Swiss E-Mobility Group, vor die Kamera.

Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.hk-schweiz.at

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Die Gästeliste

Mit dabei waren u.a. Piero Andri, Swiss E-Mobility Group, Johannes Axnix, Handelskammer Finnland Österreich FINCHAM Austria, Ursula Bazant, ÖBB Infrastruktur, Awedis Cocyan, MediaUnit Verlag, Bernhard Egger, Air Partner International, Laura Fernández Reining, PwC Österreich, Michael Hendrik Frecken, Detecon Consulting Austria, Gerlinde Gahleitner, Austrian Business Agency, Judith Girschik, LSS Leadership Services, Michael Grahammer, BDO Corporate Finance, Alexander Grimme, automotive experience, Markus Gubler, Ingram Micro, Chantal Häfliger, Hult/EF Corporate Education, Elyne Hager, SEMG, Olga Hartinger, Österreichische Post, Dijar Hasani, Vienna Economic Forum, Thorsten Heiling, Vitra, Isabelle Lieve Hooyberghs, PwC, Agatha Kalandra, PwC Österreich, Nikolaus Kawka, Zühlke Engineering Austria GmbH, Tanja Kienegger, Siemens Mobility, Benjamin Koch, Detecon Austria, Oemer Köksal, Allane Mobility Consulting, Bernd Kortschak, WU, Peter Laggner, Trimetis, Roland Lausch, Smatrics, Johannes Linhart, Senat der Wirtschaft, Teresa Loreth, Detecon Consulting Austria, Agnes Mink, Mercuri Urval, Alfons Moser, Akkord, Michael Pérez, lawco Rechtsanwälte, Hans Pfeffer, Immoerfolg Immobilien Management GmbH, Robert Pichler, Stromquelle, Michael Renée Ramdohr, ÖVG - Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft, Andrea Reithmayer, ÖBB-Holding, Alexander Riklin, ALCAR Holding, Maximilian Schachner, IMC Krems, Marius Schada, Hult/EF Corporate Education, Stefan Schauer-Burkart, Monta Platform, Barbara Schedler Fischer, Schweizerische Botschaft, Julia Schlader, Circular Growth, David Schmitz, Ardan, Beatrice Schobesberger, M&C Consult Instruct & Train, Andreas Steger, Rechtsanwaltskanzlei Mag. Andreas Steger, Christian Steger-Vonmetz, Universität Wien, Daniel Thomas, Allane Consulting Group, Ljupco Trajkovski, Reple, Roman Verdino, Payone, Karl Vock, BTV Staad Schweiz, Stefan Weiss, Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft, Alexander Wozak, HR Consulting Alexander Wozak GmbH, Amit Yudan, Evolveria und Martin Zeiner, A1 Telekom Austria.

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