"atem"-Report
Von über 5.200 heimischen Webshops erreichen nur elf Prozent Top-Niveau

| Redaktion 
| 04.04.2024

Der Austrian Technical E-Commerce Monitor 2024 analysierte Onlineshops auf 33 Leistungskriterien. Die Ergebnisse zeigen, dass viel Luft nach oben besteht.

Der Handelsverband Österreich (HV) und zoomzi stellten den ersten Austrian Technical E-Commerce Monitor - "atem"-Report - zur technischen Reife österreichischer Online-Shops vor. Wien, Niederösterreich und Oberösterreich sind im Bundesländervergleich führend. WooCommerce & Shopify sind dabei die populärsten KMU-Shopsysteme. Das sind die weiteren Ergebnisse der Analyse.

Digitalisierung wird großgeschrieben

Der atem-Report analysierte über 5.200 österreichischen Webshops, vorwiegend aus dem KMU-Bereich. Diese wurden auf 33 Leistungskriterien hin technisch untersucht. Das reichte von der Ladegeschwindigkeit bis zu OnPage-SEO und Backlink-Performance. Zudem wurden auch eingesetzte Webtechnologien erhoben, beispielsweise das verwendete Shop- oder Content-Management-System, Cookie Compliance sowie Cashing Tools.

"Über 99 Prozent der österreichischen Unternehmen sind KMU und bilden damit das Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Daher war es uns ein persönliches Anliegen, diesen Sektor zu beleuchten und zu untersuchen, mit welchen technischen Herausforderungen österreichische KMU konfrontiert sind. Mit dem Report haben sie nun ein großartiges Werkzeug an der Hand, nämlich Einblick, welche Tools am Markt erfolgreich sind – was die Weiterentwicklung der eigenen E-Commerce-Infrastruktur enorm erleichtert", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands und fügt hinzu: "Unser Report belegt erstmals, dass bereits mehr als ein Zehntel der heimischen Webshops in technischer Hinsicht ein absolutes Top-Niveau erreichen. Digitalisierung wird im österreichischen Handel großgeschrieben. 89 Prozent haben aber noch Luft nach oben und das Potenzial, mehr Kunden zu erreichen."

Vergleichbarkeit mit dem atem-Index

Zahlreiche selektierte Leistungsindikatoren des Reports wie Ladegeschwindigkeit, Sicherheit und Suchmaschinenoptimierung wurden zu einem einzigen Wert zusammengefasst, dem atem-Index, um so erstmals einen technischen Vergleichswert für Webshops zu schaffen. Das soll nun den Webshop-Betreiber:innen hierzulande ermöglichen, ihre technische Leistung im nationalen Rahmen zu vergleichen und systematisch zu optimieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass 11,4 aller österreichischen Webshops mit einem Wert von >80 ein gutes Optimierungsniveau, nur 6,6 Prozent ein niedriges erreichen. Bei rund 82 Prozent der (im Speziellen KMU-) Webshops besteht somit Optimierungsbedarf. Dabei soll es die größten Optimierungspotenziale im Bereich der Ladegeschwindigkeit geben. Nur etwa ein Zehntel der Online-Shops können ihren Nutzer:innen eine konstant schnelle Ladegeschwindigkeit bieten.

Im Branchenvergleich sticht beim atem-Leistungsindex der Bereich Wohnen und Interior mit dem höchsten Anteil gut optimierter Online-Shops hervor.

"Der atem-Report analysiert nicht nur die technische Leistung von Online-Shops, sondern soll Anstöße für Innovationen und Verbesserungen im österreichischen E-Commerce-Sektor liefern. Darüber hinaus bietet er Einblicke in technologische Trends, Herausforderungen und Potenziale", so Florian Gajdusek, Verfasser des Berichts und Co-Founder von zoomzi.

Österreichische KMU-Händler:innen setzen auf US-Technologie

Im Report werden neben Leistungsindikatoren auch die Webtechnologien erhoben, die bei österreichischen Webshops zum Einsatz kommen. Dabei zeigt sich, je standardisierter die Tools, je mehr "out-of-the-box", je weniger Aufwände für Integration oder Schnittstellen, desto größer ist naturgemäß die Akzeptanz bei kleinen Händler:innen. Neben Google steht Wordpress und Paypal ganz hoch im Kurs.

Die Key Insights des Reports

  • WooCommerce (WordPress) ist mit Abstand das populärste Shop-System in Österreich, gefolgt von Shopify. Bei größeren Unternehmen sind auch Magento und Shopware häufig im Einsatz.
  • Die beliebtesten Content-Management-Systeme sind WordPress, Jimdo, Wix und Joomla.
  • Im Checkout gewinnen Paypal, Shop Pay (Shopify), Apple Pay und Stripe.
  • Die beliebtesten Bewertungsplattformen sind Trusted Shops, Shopify Product Review und Trustpilot.
  • Google Analytics ist das beliebteste Webanalyse-Tool, nicht zuletzt, weil es kostenfrei ist. Größere Unternehmen setzen auch auf Mamoto.
  • Auch bei Werbetechnologien hat Google die Nase vorn: Google Ads liegt auf Platz 1, gefolgt von Pinterest und Microsoft Advertising.
  • Beim Hosting vertrauen die E-Commerce-Händler:innen auf die Top 4 World4You, ALL-INKL, GoDaddy und Ionos.
  • Die am häufigsten eingesetzten Webserver sind Apache und Nginx.
  • Im Bundesländervergleich verfügt Wien über die meisten Webshops mit hohem bzw. mittlerem Optimierungsniveau (1.438), gefolgt von Niederösterreich (925) und Oberösterreich (659).

www.handelsverband.at

www.zoomzi.at

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