Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen in Unternehmen noch immer nicht Hand in Hand

| Redaktion 
| 13.04.2023

Einem Drittel der österreichischen Wirtschafts-Entscheider:innen fehlt eine ausreichende Datenbasis aus den verschiedenen Geschäftsbereichen, um transparente, datenbasierte Entscheidungen fällen zu können.

Die heimischen Unternehmen stehen vor der großen Herausforderung einer "Twin Transformation". Zum einen muss die Digitalisierung der Geschäftsprozesse weiter vorangetrieben werden, gleichzeitig soll aber auch ein ökologisch und sozial verträgliches Wirtschaften gefördert werden, um die Klima- und Dekarbonisierungsziele zu erreichen.

In heimischen Unternehmen rückt das Thema Nachhaltigkeit als neue Kernaufgabe der Digitalisierung immer stärker in den Mittelpunkt. Nun zeigt eine Umfrage des Marktforschers TQS Research & Consulting, die gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Tietoevry Austria durchgeführt wurde, wie Österreichs Wirtschafts-Entscheider:innen über Digitalisierung im Zusammenhang mit nachhaltigerem Wirtschaften denken bzw. welche Rolle die Digitalisierung derzeit in der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele spielt.

Hoher Stellenwert – wenige Verantwortliche

79 Prozent bzw. acht von zehn Entscheider:innen bescheinigen der Digitalisierung eine "sehr große" oder "eher große" Rolle in der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele. Vier von zehn Unternehmen mit 250-500 Mitarbeiter:innen gaben jedoch an, keinen (Haupt-)Verantwortlichen für die Umsetzung von Nachhaltigkeits-Agenden in ihrem Unternehmen zu haben. Bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen hat etwa ein Viertel (26 Prozent) aktuell keine eigene Jobposition, welche die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen im Betrieb vorantreiben könnte. Außerdem gaben zwei Drittel der Befragten an, bei Nachhaltigkeits-Agenden mit externen Digitalisierungs-Dienstleister:innen zu kooperieren, da sie unternehmensintern über zu wenig Ressourcen verfügen.

"Diese doch relativ hohen Werte spiegeln wider, dass Österreichs Entscheider:innen die große Relevanz des Themas zwar anerkennen. Die weiteren Antworten zeigen aber, dass es oftmals an Ressourcen, Informationen und Wissen mangelt, wie nachhaltiges Wirtschaften nun tatsächlich vorangetrieben werden kann und welche Rolle dabei die Digitalisierung spielt", sagt Lukas Keller, Head of Business Development bei Tietoevry Austria.

Digitalisierung als "Enabler"von Nachhaltigkeit: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in der Umsetzung und Erreichung Ihrer Nachhaltigkeitsziele? © Tietoevry

Fehlende Daten als Problem

Dabei kommt es immer wieder zu einem Problem. Einem Drittel der an der Umfrage teilnehmenden Geschäftsführer:innen, Bereichsleiter:innen sowie weitere Entscheider:innen fehlt eine ausreichende Datenbasis aus den Geschäftsbereichen (wie z.B. Produktion, Energiemanagement, Fuhrpark), um transparente, datenbasierte Nachhaltigkeits-Entscheidungen fällen zu können.

"Einerseits existieren zwar raue Mengen an Daten in den Unternehmen, andererseits ist es für viele noch sehr herausfordernd, Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen und richtig zu interpretieren", so Keller.

Welche digitalen Lösungen/Technologien, die auf die Erreichung Ihrer Nachhaltigkeitsziele einzahlen, setzen Sie bereits ein? © Tietoevry

Digitale Technologien als Treiber für nachhaltigeres Wirtschaften

Bei Österreichs Unternehmen werden digitale Technologien der Umfrage zufolge derzeit vor allem dazu eingesetzt, die ökologischen Auswirkungen in den Bereichen Ressourcenverbrauch/Energie (79 Prozent), Abfälle/Recycling (66 Prozent) und Schadstoff-Emissionen (51 Prozent) zu erfassen. Die Digitalisierung sowie die stärkere Nutzung von Daten bergen jedoch noch große Chancen, nachhaltige Entwicklungen in Unternehmen zu initiieren und zu beschleunigen.

"Allein im Bereich des Energiemanagements wird heute nach wie vor viel ungenutztes Potenzial liegengelassen. Wer die Daten aller Verbraucher:innen im Betrieb zentral zusammenführt, via Cloud-Lösung managt und visualisiert, kann unnötige Energiefresser rascher abstellen und gleichzeitig die Energieeffizienz steigern, um erhebliche Einsparungen zu erzielen", sagt Keller abschließend.

www.tietoevry.com

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