Das sind derzeit die fünf umsatzstärksten österreichischen Aktien

| Tobias Seifried 
| 10.04.2023

An der Wiener Börse erreichten die Aktienumsätze im ersten Quartal 2023 wieder Vor-Corona-Niveau – ein Handelstag sticht besonders hervor. Zudem gibt es einen Newcomer am prime market sowie einen Boom bei ESG-Bonds.

Die Wiener Börse hat nun Bilanz über die ersten vier Monate des Jahres gezogen. Dabei zeigt sich, dass das erste Quartal 2023 - trotz der im März aufgekommenen Unsicherheiten im Bankensektor - durch eine Markterholung gekennzeichnet ist. Die Aktienumsätze hätten sich auf dem Niveau vor der Pandemie normalisiert. Zudem gibt es einen neuen Player im Top-Segment prime market; im Anleihenbereich seien die Neulistings auf hohem Niveau geblieben und die Green & Social-Bonds hätten das stärkste Quartal seit Launch des Vienna ESG Segmentes im Mai 2022 verzeichnet.

"Die veränderte Zinssituation sorgt für Lichtblicke im Bereich der Eigenkapitalfinanzierung. Der Börsengang wird wieder zunehmend attraktiver. Neben dem erfolgten Neuzugang der Austriacard Holdings ist für heuer mit dem Spin-Off der Telekom Austria bereits ein weiteres Listing im Top-Segment angekündigt," blickt Börse-Chef Christoph Boschan zuversichtlich in den weiteren Jahresverlauf. "Die Wiener Börse hat im ersten Quartal mit der Modernisierung des zentralen Datenfeeds ein wichtiges Infrastrukturprojekt abgeschlossen. Als gut diversifizierter Börsenanbieter stellen wir allen Kapitalmarkt-Teilnehmern optimale Infrastruktur und Services bereit."

Aktienumsatz wieder auf Vor-Corona-Niveau

Nach drei Jahren mit starken Sondereffekten pendelte sich der Aktienumsatz laut Wiener Börse im ersten Quartal 2023 über dem Niveau von 2019 ein. Von Jänner bis März 2023 sorgten die Handelsteilnehmer:innen bei Beteiligungswerten für ein Handelsvolumen in der Höhe von 17,1 Milliarden Euro (Q1 2022 24,5  Milliarden Euro). Der stärkste Handelstag war der 17. März (640 Millionen Euro), an einem durchschnittlichen Handelstag wurden 316 Millionen Euro umgesetzt. Für den Löwen-Anteil (87 Prozent) waren die internationalen Handelsmitglieder verantwortlich.

Top 5 der heimischen Aktien

Die fünf umsatzstärksten österreichischen Aktien waren:

  1. Erste Group Bank AG (3,33 Milliarden Euro)
  2. OMV AG (2,37 Milliarden Euro)
  3. voestalpine AG (1,94 Milliarden Euro)
  4. BAWAG Group AG (1,38 Milliarden Euro)
  5. Verbund AG (1,29 Milliarden Euro)

"Um unsere Wirtschaft zukunftsfit zu machen, braucht Europa Innovation, die nur mit Eigenkapital finanziert werden kann. Volkswirtschaften mit entwickelten Kapitalmärkten wachsen stärker und werden die Transformation rascher gestalten. Dass mittlerweile jede vierte Person in Österreich Wertpapiere besitzt und jede fünfte am Kauf interessiert ist, zeigt, das Thema ist in der Mitte der Gesellschaft verankert," meint Boschan.

Das Aktienbarometer, eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Aktienforums, der Industriellenvereinigung und der Wiener Börse, bestätigt eine wachsende Aktionärszahl in Österreich (LEADERSNET berichtete). Die Umfrage verdeutlicht aber auch einiges an Potenzial, denn laut den Befragten sind über eine Million Personen an einem Investment in Wertpapiere interessiert.

Bankenkrise dämpfte Rallye, Boom bei ESG-Bonds

Der Wiener Börse zufolge setzte der heimische Aktienmarkt 2023 zu einer Rallye an. Unsicherheiten rund um den Bankensektor hätten im März den Umsatz angekurbelt und für einen zeitweiligen Rücksetzer in der Entwicklung des Nationalindex gesorgt. Im Jahresverlauf gewann der ATX TR (inkl. Dividenden) 3,02 Prozent und hielt am 31. März 2023 bei 6.796,27 Punkten (ATX ohne Dividenden +2,66 Plus, 3.209,44 Punkte). Bei einem Vergleich mit anderen Länder-Indizes wäre vor allem auf den Schwerpunkt Banken und Rohstoffe in der ATX-Zusammensetzung zu achten.

Im Bond-Bereich verzeichnete die Wiener Börse im ersten Quartal laut eigenen Angaben den stärksten Zulauf bei Nachhaltigkeitsanleihen seit Gründung des Vienna ESG Segmentes. Dazu zählten zum Beispiel Pfandbriefe der UniCredit Bank Austria (750 Millionen Euro, 23-29), Hypo Vorarlberg Bank (500 Millionen Euro, 23-26), Erste Group Bank (750 Millionen Euro, 23-31), Volksbank (500 Millionen Euro, 23-27) und der Hypo Tirol Bank (300 Millionen Euro, 23-28). Mit insgesamt 1.711 neuen bzw. 13.758 bestehenden Listings zum Quartalsende habe sich die Wiener Börse als aktivster Bonds-Listing-Platz Europas behauptet.

www.wienerborse.at

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