Ski-Absatzzahlen in Österreich haben sich durch die Pandemie halbiert

| Redaktion 
| 03.01.2023

Die heimische Skiindustrie konnte die Verluste am Heimmarkt mit internationalen Verkäufen jedoch gut abfedern.

Seit der Corona-Pandemie ist der Absatz der Skiindustrie in Österreich laut einer aktuellen Auswertung um 48 Prozent eingebrochen. Damit ist unser Land vom ehemals zweitgrößten Absatzmarkt für Ski weltweit auf Platz vier abgerutscht und liegt nun hinter den USA, Frankreich und Kanada. Eine Blitzumfrage unter den Expert:innen der österreichischen Skiindustrie lässt jedoch hoffen, dass sich der Markt in der laufenden Saison wieder stabilisiert, heißt es vom Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ).

Einbruch der Skiverkaufszahlen das zweite Jahr in Folge

Bereits in der Saison 2020/21 hat sich laut VSSÖ abgezeichnet, dass der Markt mit Skiverkäufen um rund ein Drittel eingebrochen ist. Dieser Negativtrend hat sich fortgesetzt: In der Wintersaison 2021/22 hat die Skiindustrie an den österreichischen Handel 233.438 Paar Ski (Alpin & Touring) verkauft. Das ist ein Minus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber steht ein weltweiter Aufwärtstrend: Mit etwa 2,8 Millionen Paar (2.859.169) verkauften Ski ist der Weltmarkt um rund acht Prozent gewachsen. Die geringeren Absatzzahlen haben auch Einfluss auf dem Umsatz: Mit Skiset- und Skischuhverkäufen wurden in Österreich 21/22 rund 185 Millionen Euro (185.733.09) umgesetzt. Das sind knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahr.

Die österreichische Skiindustrie konnte die Verluste im österreichischen Markt mit internationalen Verkäufen allerdings gut abfedern, da etwa 80 bis 90 Prozent der Produkte weltweit verkauft werden, heißt es vom VSSÖ. Damit bleibe jeder zweite, weltweit verkaufte Ski ein österreichisches Produkt. "Wir sehen in der aktuellen Saison 22/23 eine deutliche Erholung des Marktes. Grund dafür ist die gute Buchungslage der Skigebiete über Weihnachten", so Michael Schineis, President Winter Sports Equipment bei Amer Sports und Präsidiumsmitglied des VSSÖ.

Weitere Unterstützungsleistungen nötig

Obwohl sich die Marktzahlen in der laufenden Saison 22/23 wieder stabilisieren, wie eine Umfrage des VSSÖ unter den Expert:innen der Skiindustrie zeigt, bleibe die Lage angespannt. "Die Teuerungen belasten die Unternehmen auf zwei Ebenen: Einerseits steigen die Ausgaben für den laufenden Betrieb und andererseits sinken die Einnahmen durch die geringere Kaufkraft der Kund:innen", warnt Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer des VSSÖ, und weiter: "Viele unserer Mitglieder fürchten sich schon jetzt vor den Auswirkungen im kommenden Jahr. Ohne weitere Unterstützungsleistungen für Unternehmen müssten die Preise für Ski schätzungsweise um zehn Prozent steigen."

In Tourismusregionen sind 94 Prozent der Sportgeschäfte familiengeführte Unternehmen. Eine schnelle und unbürokratische Auszahlung von Unterstützungsleistungen im kommenden Jahr seien für viele davon entscheidend.

www.vsso.at

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