Weltweit erstes Windrad für Bahnstrom in Betrieb

| Dejan Filipovic 
| 10.11.2022

Die ÖBB können in Zukunft mit Hilfe der Anlage 1.400 Fahrten von Wien nach Salzburg unternehmen.

Die staatlichen Österreichischen Bundesbahnen gehen einen weiteren Schritt in der Eigenproduktion von nachhaltigem Strom. Um die Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie zu steigern, wurde in Höflein im Bezirk Bruck an der Leitha, die weltweit erste Bahnstrom-Windenergieanlage errichtet.

Grüner Bahnstrom

Seit über 100 Jahren haben die ÖBB mit Hilfe der ersten Wasserkraftwerke für Bahnstrom, den Ausstieg aus der Kohle geschafft. Gemeinsam mit Partner:innenunternehmen erzeugt das Unternehmen heute rund 60 Prozent des für den Bahnbetrieb nötigen Stroms selbst. Das Ziel für die nächsten Jahre ist klar vorgegeben: Die ÖBB möchten ihren Eigenerzeugungsteil auf 80 Prozent steigern, um somit unabhängiger agieren zu können.

1.400 Zugfahrten

Die 16,7 Hz-Bahnstrom-Windkraftanlage in Höflein soll in Zukunft einen wesentlichen Beitrag in diese Richtung leisten. Dabei soll die Anlage eine Leistung von rund drei Megawatt haben und liefert demnach Energie für rund 1.400 Zugfahrten auf einer Bahnstrecke von Wien nach Salzburg. Das Windrad ist circa 200 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 112 Meter. Die Kosten betragen laut den ÖBB rund sechs Millionen Euro.

Durch die direkte Einspeisung in die Oberleitung der Bahn soll einerseits die Notwendigkeit von neuen elektrischen Leitungen vermieden und andererseits die Bahnen direkt und damit verlustarm mit 100 Prozent grüner Windenergie versorgt werden.

Historische Aufgabe

"Der Kampf gegen die Klimakrise ist unsere historische Aufgabe. Besonders im Mobilitätsbereich liegt ein großes CO2-Einsparungspotenzial. Die ÖBB stellen nicht nur das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Österreich dar, sie sind auch ein verlässlicher Partner für mehr Klimaschutz. Mit der Errichtung der weltweit ersten Bahnstrom-Windenergieanlage leisten die ÖBB einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 und der Energieautonomie in Österreich. Das tolle daran: Mit dem selbst erzeugten sauberen Strom, wird ein wichtiger Schritt zur Erhöhung des Eigenstromanteils gesetzt", sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

"Ich bin unglaublich stolz darauf, dass wir heute die weltweit erste Windkraftanlage für Bahnstrom in Betrieb genommen haben. Das ist ein großer innovativer Meilenstein für die grüne Zukunft der Mobilität und der nächste Schritt unserer Energiestrategie hin zu mehr Selbstversorgung und Unabhängigkeit. Als eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich investieren wir auch in Zukunft in alternative Energieformen. Bis 2030 rund eine Milliarde Euro. Der frische Wind in Sachen Mobilität ist überall spürbar. Deshalb bauen wir Windräder, um damit in eine klimaneutrale Zukunft zu fahren", ÖBB CEO Andreas Matthä.

www.oebb.at

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