Hafen Wien investiert 40 Millionen Euro für CO2-Neutralität

Aktuell liegt der Anteil der erneuerbaren Energien des Logistikzentrums bei 25 Prozent.

An der Schnittstelle internationaler Handelswege nimmt der zur Wien Holding gehörende Hafen Wien eine wichtige Funktion im österreichischen Verkehrssystem ein. Zudem kommt dem Warenumschlagplatz auch eine Vorbildwirkung zu – auch in Bezug auf den Klimaschutz. Denn gerade im Verkehrssektor besteht laut vielen Expert:innen noch erheblicher Handlungsbedarf zur Reduktion von Treibhausgasen.

Um den Status und mögliche weitere Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion zu identifizieren, hat der Hafen Wien die Österreichische Energieagentur mit der Erstellung einer Energie- und CO2-Bilanz für den Hafen Wien und seiner Tochter WienCont auf Basis der Daten 2019 beauftragt.

Hafen zieht dem Ziel der Stadt Wien mit

"Wien wird bis 2040 klimaneutral: Daher ist es wichtig, schon jetzt Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion zu identifizieren und zu setzen, um das Ziel zu erreichen. Der Hafen Wien ist hier auf einem guten Weg, wie die aktuelle Studie der Österreichischen Energieagentur zeigt. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt im Hafen Wien bereits jetzt bei 25 Prozent. Und bis zum Jahr 2040 wollen wir weitere 40 Millionen Euro in alternative Energien und weitere CO2-reduzierende Maßnahmen am Standort investieren", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

"An allen vier Standorten des Hafen Wien – Albern, Freudenau, Lobau und HQ7 – wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt: So wird der Containerterminal der WienCont schon seit dem Jahr 2018 mit 100 Prozent grüner Energie aus Wasserkraft versorgt. Seit Anfang des Jahres befindet sich die dritte Solaranlage am Areal im Probebetrieb und eine vierte Solaranlage wird noch heuer projektiert. Die bis 2040 geplanten Investitionen umfassen unter anderem den weiteren Ausbau klimafreundlicher Energien, die CO2-sparende Umgestaltung des Fuhrparks aber auch die verstärkte Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene bzw. aufs Wasser", so Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding.

Investitionen mit einem Volumen von 40 Millionen

Um einerseits die Klimaneutralität im Hafen Wien zu erreichen und andererseits auch zum klimaneutralen Wien beizutragen, werde der Hafen Wien bis 2040 insgesamt 40 Millionen Euro investieren. Eines der wichtigsten Ziele dabei sei, noch mehr Güter vom Transport auf der Straße zur Beförderung auf die Schiene und auf das Wasser zu verlagern. Deshalb werde der Hafen Wien seinen Containerterminal nochmals ausbauen und dafür 20 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Außerdem sollen weitere Landflächen im Hafen Freudenau gewonnen werden, um zusätzliche Umschlageinrichtungen ansiedeln zu können. Diese Redimensionierung des Hafenbeckens sei deshalb möglich, da der Hafen Freudenau noch aus einer Zeit stamme, in der ein Hafenbecken viel größer dimensioniert werden musste, als das heute der Fall sei. Denn heute brauchen die Schiffe weniger Platz zum Wenden und können auch rascher be- und entladen werden. Für das Projekt Landgewinnung stehen zehn Millionen Euro zur Verfügung.

Sieben Millionen Euro werden in neue, umweltfreundlichere Kräne und Umschlagsinfrastruktur investiert. Um weitere drei Millionen Euro sollen die Heizanlagen auf dem Hafenareal modernisiert werden.

Aktuelle Energiebilanz

Der Gesamtenergieverbrauch von Hafen Wien und WienCont liegt laut Eigenangaben bei 8.967 MWh pro Jahr (4.571 MWh/Jahr bei Hafen Wien sowie 4.396 MWh/Jahr bei WienCont). Beide Unternehmen konnten in Summe 1.312 MWh fossile Energie im Jahr 2019 durch erneuerbare Energie ersetzen. Über alle Standorte zusammen liege der Anteil der erneuerbaren Energien derzeit bei 25 Prozent (Hafen Wien: 20 Prozent, WienCont: 30 Prozent). Das entspreche im Vergleich zu einem jährlichen österreichischen pro-Kopf-Energieverbrauch von 38 MWh (BMK, 2020 und Statistik Austria, 2019) etwa dem Energieverbrauch von 236 Österreicher:innen.

Trimodales Logistikzentrum

Der Hafen Wien ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien. Mit den Häfen Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau ist dieses Logistikzentrum mit drei Millionen Quadratmeter das größte Güterverkehrszentrum im Osten von Österreich. Der Hafen Wien ist durch seine Anbindung an die drei TEN-T Korridore ein attraktiver Verkehrsknotenpunkt. Rund 2.000 Kilometer entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee fungiert er mit seiner direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger Binnenwasserstraße, Schiene und Straße, sowie mit der Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat als Schnittstelle internationaler Handels- und Transportwege. (ts)

LEADERSNET war bei der Präsentation des Klimaziels dabei. Eindrücke finden Sie hier.

www.hafen-wien.com

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