Laut den offiziellen Zahlen der Statistik Austria sind die Pkw-Neuzulassungen im Vergleich zum Jahr davor um 3,6 Prozent auf 239.803 zurückgegangen. Damit liegen die Pkw-Neuzulassungen um 27,2 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 sowie um mehr als 70.000 Fahrzeuge unter dem 20-Jahres-Durchschnitt von 310.611 Pkw.
Alternative Antriebe am Vormarsch
Der Trend hin zu alternativen Antrieben setzte sich 2021 fort. Bei Benzinern und vor allem bei Dieselautos gab es hingegen ein starkes Minus. Die Neuzulassungen benzinbetriebener Pkw (91.478; Anteil: 38,1 Prozent) gingen um 15,1 Prozent, jene von Diesel-Pkw (58.263; Anteil: 24,3 Prozent ) um 35,9 Prozent zurück. Der Anteil aller alternativ betriebenen Autos (90.062) erhöhte sich innerhalb eines Jahres um 17,5 Prozentpunkte auf 37,6 Prozent. Damit betrug die relative Veränderung gegenüber 2020 79,9 Prozent (2020: 50.060, Anteil 20,1 Prozent; 2019: 26.346, Anteil 8,0 Prozent; 2018: 16.807, Anteil 4,9 Prozent). Darunter erreichten Benzin-Hybride (43.051) einen Anteil von 18 Prozent, rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge (33.366) 13,9 Prozent und Diesel-Hybridautos (13.545) einen Anteil von 5,6 Prozent.
Volkswagen bleibt Nummer 1
Unter den zehn wichtigsten Marken 2021, die zusammen 66,2 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen ausmachten, blieb VW mit einem Anteil von 15,0 Prozent Marktführer. Dahinter reihen sich Skoda (Anteil: 9,1 Prozent) und BMW (Anteil: 6,5 Prozent) auf dem Podium ein. Die spanische VW-Tochter Seat (Anteil: 6,3 Prozent) folgt auf dem vierten Platz. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Audi (+13,1 Prozent) und Fiat (+10,2 Prozent) Zuwächse verzeichnen. Rückgänge gab es bei Renault (-16,8 Prozent), Ford (-13,6 Prozent), Hyundai (-8,6 Prozent), Skoda (-7,6 Prozent), VW (-6,0 Prozent), Seat (-4,8 Prozent), Mercedes (-3,4 Prozent) und BMW (-1,2 Prozent).
Fiat 500 vor Octavia und Golf
Bei den Modellen kam erstmals seit etlichen Jahren kein Modell des VW-Konzerns auf den ersten Platz. Diesen verbuchte im Jahr 2021 der Fiat 500 mit 6.477 Einheiten. Darüber hinaus schafften es der Skoda Octavia (6.233 Stück) und der VW Golf (4.816 Stück) aufs Stockerl. Dahinter folgen der VW T-Roc, der VW Bus, der Skoda Fabia, der VW Polo, der Seat Ibiza und der Dacia Sandero. Abgerundet werden die Top 10 vom Tesla Model 3, dem einzigen reinen Elektroauto unter den ersten 10.
Im Marken-Ranking bei den reinen Elektroautos hat ebenfalls Volkswagen die Nase vorne. Tesla und Renault reihen sich dahinter ein. Weiters schaffen es Skoda, Audi, BMW, Hyundai, Fiat, Kia und Peugeot unter die Top 10.
"Die Nachfrage wäre da, die Produkte sind es meist nicht"
Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, nennt in erster Linie die Covid-19-Pandemie, die mangelnde Verfügbarkeit von Halbleitern sowie die schwierigen politischen Rahmenbedingungen als Gründe für den Einbruch am Automarkt. "Hatte man im ersten Halbjahr im Autohandel noch so etwas wie Aufbruchsstimmung nach dem Krisenjahr 2020 gespürt, so wurde diese bald getrübt, als klar wurde, wie sehr die Automobilproduktion von Computerchips und anderen wesentlichen Zulieferteilen aus Asien abhängig ist. Die Nachfrage wäre da, die Produkte sind es meist nicht. Das hat zum schlechtesten Autojahr seit 1984 geführt, was die Neuzulassungen im Pkw-Bereich betrifft", kommentiert Kerle. Man sehe aber jedenfalls, dass die Nachfrage nach individueller Mobilität ungebrochen sei. Doch es müssten auch die politischen Rahmenbedingungen stimmen. (red)
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