Reiche sind "umweltschädlicher" als Arme

Oxfam-Bericht: Die wohlhabendsten ein Prozent der Weltbevölkerung sind für doppelt so viele CO2-Emissionen verantwortlich, wie die gesamte ärmere Hälfte der Menschheit.

Reiche schaden dem Klima mehr als Arme. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Entwicklungsorganisation Oxfam vor der am Dienstag beginnenden Generaldebatte der 75. UN-Vollversammlung in New York veröffentlicht hat. So haben die wohlhabendsten zehn Prozent der Weltbevölkerung (630 Millionen Menschen) zwischen 1990 und 2015 mehr als die Hälfte (52 Prozent) des CO2-Ausstoßes produziert. 15 Prozent der CO2-Emissionen hat alleine das reichste Prozent (63 Millionen Menschen) zu verantworten. Im Gegenzug hat die ärmere Hälfte der Menschheit nur sieben Prozent des CO2-Ausstoßes zu verantworten.

Vor einer Woche hat Greenpeace einen Bericht veröffentlicht, der ähnliche Zahlen für Österreich präsentiert. Die reichsten zehn Prozent des Landes verursachen rund doppelt so viel klimaschädliche Emissionen wie österreichische Durchschnittsverdiener, so die Umweltorganisation. Klafft das Einkommen weiter auseinander, wird auch die Kluft noch größer: Die Superreichen verursachen mehr als viermal so viel Treibhausgas-Ausstoß wie die ärmsten zehn Prozent des Landes.

Untersucht wurden dabei die klimaschädlichen Emissionen der heimischen Haushalte gestaffelt nach ihrem Einkommen. Die gravierendsten Unterschiede seien in den Bereichen Verkehr sowie Urlaub und Freizeit auszumachen. Um diese Schieflage zu beenden, sei eine ökosoziale Steuerreform notwendig, fordert Greenpeace. Klimasünder müssten zur Kasse gebeten werden, während Geringverdiener entlastet und klimafreundliches Verhalten – etwa mit einem Ökobonus – entlohnt werden sollte. Die NGO fordert auch eine deutliche Anhebung der Flugabgabe von derzeit zwölf auf "mindestens 100 Euro", sowie die Einführung einer Kerosinsteuer. (as)

www.oxfam.org

www.greenpeace.at

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