Corona führt zur Renaissance der klassischen Medien

Gallup-Analyse vermeldet Erstarken des Vertrauens in den Journalismus: Österreicher fühlen sich gut informiert.

Eine Renaissance klassischer Medien in Zeiten der Coronavirus konstatiert eine am Mittwoch präsentierte Analyse des Gallup-Instituts. Mehr als zwei Stunden täglich lesen, hören und sehen die Österreicherinnen und Österreicher derzeit Nachrichten zum Thema Corona, geht aus einer repräsentativen Umfrage mit 1.000 Personen hervor. "Die klassischen Medien, also Fernsehen, Radio und Zeitungen, sind dabei die primären Informationsquellen. Und das nicht nur für die ältere Generation, sondern auch für die unter 30-Jährigen", so Studienleiterin und Gallup–Geschäftsführerin Andrea Fronaschütz.

So nutzt die Bevölkerung zur Information über die Corona-Krise in erster Linie das Fernsehen (88 Prozent), Radio (56 Prozent) und Zeitungen (54 Prozent). Fronaschütz: "In Krisen wie dieser haben verlässliche Informationen eine Schlüsselrolle für das Funktionieren der Gesellschaft. In solchen Zeiten sind eingeführte, vertrauenswürdige Fernseh-, Radio- und Zeitungsnachrichten, also professionell gestaltete Informationen, für die Menschen noch wichtiger als sonst."

Der ORF wird von 81 Prozent der Bevölkerung als Informationsquelle zu Covid-19 genutzt. 69 Prozent der Standard-Leser beziehen laut Gallup-Institut ihre Corona-Infos ausschließlich online. Bei den Lesern der Presse sind dies 62 Prozent, bei jenen der Kronen Zeitung 23 Prozent.

Wichtige Rolle des Journalismus

Laut der Umfrage fühlen sich die Österreicher in Sachen Corona durchwegs (77 Prozent) gut oder sehr gut informiert. Ebenfalls 77 Prozent der Befragten bewerten in dieser Situation die Rolle des Journalismus für die Gesellschaft als wichtig (42 Prozent) oder sehr wichtig (35 Prozent). Ergänzend zu den klassischen Medien Fernsehen, Radio und Zeitung wird beim Thema Corona auch auch Websites von Behörden und Organisationen wie zum Beispiel Ländern, Gemeinden oder der Gesundheitsagentur Ages vertraut.

Die Österreicher seien sich bewusst, dass gratis erhältliche Informationen nicht dem gleichen Objektivitätsanspruch unterliegen wie professionell redigierte. Daraus resultiere auch eine relativ hohe Skepsis gegenüber Falschinformationen. So gibt laut Gallup mehr als die Hälfte an, in den vergangenen Tagen mit Falschmeldungen über Corona konfrontiert worden zu sein. 54 Prozent hätten Nachrichten über digitale Kanäle wie Mail, Twitter, Facebook oder Whatsapp als Falschmeldungen eingestuft. (red)

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