Screenforce Academy 2024
Medienexperten analysierten die Zukunft des Bildschirm-Entertainments

| Redaktion 
| 17.04.2024

Drei Tage lang bot die Screenforce Academy Studierenden, Berufs- und Quereinsteiger:innen einen Einblick in die Medienbranche. Diskutiert wurden etwa Auswirkungen von KI, Herausforderungen von Kids- und Young Adult-Content sowie Strategien erfolgreicher TV-Formate.

Unter dem Motto "Backstage Total Video – Behind the Scenes of all Screens" versammelten sich im Rahmen der diesjährigen Frühjahrsedition der Screenforce Academy, von 9. bis 11. April 2024, abermals Branchenexperten, von sowohl hinter als auch vor der Kamera, um praxisnahe Einblicke in die deutschsprachige Medienlandschaft zu gewähren. Angefangen bei kompakten Keynotes über spannende Cases bis hin zu informativen Talks bot das digitale, von Viviane Geppert moderierte Live-Event eine umfassende Palette an Inhalten aus den Bereichen Journalismus, TV-Shows, Sport- und Entertainment-Produktionen sowie Mediaplanung und Vermarktung. Während der Vorträge wurde zur interaktiven Teilnahme eingeladen, nach Abschluss des Events erhielten alle Teilnehmer:innen ein offizielles Zertifikat.

Zeiten von KI und Fake News

"Von der Herausforderung, verlässliche Nachrichten in Zeiten von KI und Fake News zu liefern, bis hin zur revolutionären Nutzung von Technologien wie Kryptografie und Blockchain zur Authentifizierung von Inhalten: Die Screenforce Academy hat gezeigt, dass die Zukunft des Bildschirm-Entertainments vor allem von Transparenz und verantwortungsbewusster Medienkompetenz geprägt sein wird. Auch verdeutlichen die Entwicklung zeitgemäßer Nachrichtenangebote für die Generation Z sowie die Produktion erfolgreicher TV-Formate, dass unsere Branche in ständigem Wandel begriffen ist und es kreative Lösungen braucht, um den Anforderungen eines breiten Publikums gerecht zu werden", so Screenforce-Österreich-Sprecher Walter Zinggl (IP Österreich).

"In den letzten Jahren verorten wir einen wachsenden Wissenshunger rund um das Thema Total Video in seiner gesamten Vielfalt. Um das Ausbildungsprogramm für Total Video daher auf ein neues Level zu heben, entwickeln wir auf Basis des Erfolgs der Screenforce Academy nun auch die Screenforce Academy Masterclass. Die technologische Entwicklung des Mediums verlangt nach qualitativ hochwertiger Weiterbildung, um maximal von seinen Stärken auf allen Verbreitungs- und Konsumkanälen zu profitieren", kündigte Vanessa Helm, Leiterin der Screenforce Academy, an.

Türsteher der Information

Die Herausforderungen in der aktuellen Berichterstattung sind für private und öffentlich-rechtliche Broadcaster gleich, um verlässlich geprüfte News auf den Screen zu bringen. Unterschiede gäbe es teilweise in der Gewichtung der Inhalte, berichtet "Newstime"-Moderatorin Angela van Brakel (Sat.1). Die Themenauswahl für einzelne Sender vergleicht sie mit der Aufgabe eines Türstehers, um Relevanz und Ausgewogenheit für die Zuschauer zu schaffen. Die Sicherheitsschleifen ziehen sich durch Regie, Produktion und Redaktion, um Inhalte auf Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Das selbstbewusste Auftreten der Redaktion ist die Voraussetzung, um Meinungsvielfalt abzubilden. "Wir berichten mit Distanz und Ausgewogenheit über Politik, wir machen keine Politik", unterstreicht die Anchorwoman. Um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, sind Broadcaster gefordert – beispielsweise durch besondere Settings – Interesse zu wecken. Etwa das Sommergespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf einem Solarboot durch Berlin oder der Besuch einer Ausstellung mit Karikaturen seiner selbst mit Friedrich Merz.

In der Kriegsberichterstattung stelle die Manipulation von Nachrichten durch beide Parteien eine zusätzliche Herausforderung dar, zumal Meldungen häufig nicht verifizierbar sind und der eigenen Propaganda dienen würden. "Konflikte werden nicht nur am Kriegsfeld, sondern parallel auf Social Media ausgetragen", ist van Brakel überzeugt.

"Gesunde Grundskepsis"

Im Superwahljahr würden Fake News besorgniserregende Ausmaße annehmen, die hohe Ressourcen im Fakten- und Quellencheck erfordern. Es komme zu einem technologischen Wettrüsten zwischen Faktencheckern und Publizisten von Fake News, um Fake News zu entlarven. Eine gesunde Grundskepsis sollte allen Inhalten auf sozialen Medien entgegengebracht werden. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der News-Berichterstattung sei dabei beschränkt.

"KI hinterfragt nicht, kann nicht einordnen und verfügt über keinen journalistischen Geist und Kreativität", zeigte van Brakel den derzeitigen Stand auf.

www.screenforce.at

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