Heimische Finanzvorstände setzen überraschend stark auf Klimamaßnahmen

Deloitte CFO Survey 2021: Fast drei Viertel der befragten Unternehmen verfolgen konkrete Pläne zur Reduzierung der CO2-Emissionen.

Bereits in der letzten CFO-Umfrage von Deloitte im Frühling 2021 (LEADERSNET berichtete) hat sich die Zuversicht der heimischen Finanzchefs abgezeichnet. Die aktuellen Studienergebnisse verdeutlichen: Der Optimismus innerhalb der österreichischen Unternehmen überwiegt nun. Überraschend stark setzen die heimischen CFOs mittlerweile auf das Klimathema. Der Fachkräftemangel als Herausforderung für die Unternehmen ist omnipräsent.

Reputation, höheres Kundenvertrauen und Innovationskraft

An der Umfrage zum aktuellen Deloitte CFO Survey haben fast 70 Top-Finanzchefs aus Österreich teilgenommen. Die Studienergebnisse bestätigen erneut: Der Klimawandel und seine Auswirkungen beschäftigen Österreichs Finanzvorstände mehr denn je. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Unternehmen haben deshalb konkrete Pläne zur Reduzierung der CO2-Emissionen.

Mehr als jedes dritte Unternehmen (39 Prozent) hat sich sogar das Ziel gesetzt, netto-klimaneutral zu werden. Die meisten heimischen Unternehmen wollen ihr Klimaschutzziel bis 2030 erreichen. Die Hauptmotivation für Klimaschutzmaßnahmen ist neben dem Umweltaspekt auch geschäftlich begründet: Kostensenkung, Reputation, höheres Kundenvertrauen und Innovationskraft gehören zu den wichtigsten Gründen für nachhaltigere Geschäftsstrategien. Aber auch staatliche Anstöße wie Regulierungen und Anreizprogramme sind bedeutende Faktoren.

"Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz stehen auf der CFO-Agenda ganz oben. Das Ziel der heimischen Unternehmen ist es, diese in der eigenen Geschäftsstrategie zu verankern. Mit sukzessiven Veränderungen, wie effizientem Recycling und der Entwicklung klimafreundlicher Produkte, wollen sie die firmeneigenen Emissionen senken und einen langfristigen Beitrag zum Klimaschutz leisten", betont Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich.

Optimistischer Geschäftsausblick

Laut der Umfrage beurteilt die überwiegende Mehrheit der befragten Finanzchefs die finanziellen Geschäftsaussichten optimistischer oder zumindest gleich wie vor drei Monaten. "Bereits im Frühling hellte sich die Stimmung unter den Finanzvorständen auf – nun ist der Optimismus hinsichtlich der finanziellen Erfolgsaussichten sogar noch um sieben Prozent gestiegen. 44 Prozent der Befragten blicken den nächsten Monaten zuversichtlich entgegen", erklärt der Deloitte-Experte.

Mit der steigenden generellen Zuversicht wächst auch der Optimismus hinsichtlich der Umsatzentwicklung. "63 Prozent der Befragten rechnen mit einem teils kräftigen Anstieg ihrer Unternehmensumsätze. Der Optimismus ist groß, dass die Wirtschaft sich nachhaltig erholt", erläutert Gerhard Marterbauer. Das Stimmungshoch spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Rentabilität der Unternehmen wider, denn knapp die Hälfte der heimischen Studienteilnehmer:innen erwartet in den nächsten zwölf Monaten eine Erhöhung ihrer Brutto-Umsatzrendite.

Steigende Investitionslust

Auch bei der Investitionsbereitschaft zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab. Nach einem Tiefstand im vergangenen Jahr schätzen die CFOs die Entwicklung des Investitionsklimas wieder vorwiegend optimistisch ein. Die Hälfte der Befragten rechnet mit einer nachhaltigen Verbesserung und plant eine Erhöhung des Investitionsaufwandes. Zum Vergleich: Bei der letzten Umfrage im Frühling rechneten 37 Prozent mit einem ansteigenden Investitionsaufwand.

Derzeit gewinnt laut Studie der Fachkräftemangel als Risikofaktor deutlich an Bedeutung. "Der Mangel an qualifiziertem Personal ist in vielen Unternehmen zu spüren. Er bereitet fast zwei Drittel der heimischen Finanzvorstände Sorgen", führt Gerhard Marterbauer aus. "Es gilt nun zu handeln und dem Fachkräftemangel mit einem Paket an Maßnahmen entgegenzuwirken."

Generell seien die Unternehmen bereit, wieder mehr Mitarbeiter zu beschäftigen. So rechnet mehr als ein Drittel der Befragten in den kommenden Monaten mit einem Wachstum der Belegschaft. "Das erste Mal seit Beginn der COVID-19-Krise erwarten die heimischen CFOs wieder einen Anstieg der Mitarbeiter:innenzahl in ihrem Unternehmen. Umso wichtiger ist es, dass dieser Trend hin zu mehr Beschäftigung nicht durch fehlende Arbeitskräfte gebremst wird", fügt Gerhard Marterbauer abschließend hinzu. (as)

www.deloitte.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV