Weit abgerutscht: Wien ist nicht mehr die lebenswerteste Stadt der Welt

Acht der zehn größten Rückgänge im Ranking von "The Economist" betrafen europäische Städte. 

Drei Jahre in Folge konnte Wien als Sieger des Rankings der Economist Intelligence Unit (EIU) des britischen Wirtschaftsmagazins The Economist jubeln und sich lebenswerteste Stadt der Welt nennen. Heuer ist die österreichische Bundeshauptstadt stark abgerutscht und belegt den zwölften Platz.

Für die Studie werden jährlich 140 Städte verglichen. Bewertet werden Gesundheitssystem, Bildung, Kultur und Infrastruktur. Ebenso soziale Sicherheit, politische Stabilität und die Kriminalitätsrate. Die Pandemie hat allgemein zu einem Einbruch der Lebensqualität geführt und die Attraktivität Wiens verschlechtert. Acht der zehn größten Rückgänge im Ranking betrafen so europäische Städte, Hamburg musste den größten Rückgang hinnehmen und fiel um 34 Ränge auf Platz 47 zurück. Zürich und Genf hingegen konnten ihre Plätze in den Top Ten halten. 

Auckland an der Spitze

Auckland ist an die Spitze des Rankings aufgestiegen, "weil es die COVID-19-Pandemie erfolgreich eingedämmt hat. Dadurch konnte das gesellschaftliche Leben offenbleiben und die Stadt bei einer Reihe von Kriterien wie Bildung, Kultur und Umwelt stark punkten". Dahinter folgen Osaka, Adelaide, Tokio und Wellington. Der größte Aufsteiger im diesjährigen Index ist Honolulu. Die Stadt kletterte um 46 Plätze auf Rang 14, nachdem sie große Fortschritte bei der Eindämmung der Pandemie und der Einführung ihres Impfprogramms gemacht hatte.

Strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie

"Die COVID-19-Pandemie hat die globale Lebensqualität stark strapaziert. Städte auf der ganzen Welt sind jetzt viel weniger lebenswert als vor Beginn der Pandemie, und wir haben gesehen, dass Regionen wie Europa besonders stark betroffen sind. Deutsche und französische Städte zum Beispiel erlebten zum Zeitpunkt der Umfrage eine hohe Belastung durch COVID-19-Fälle, was zu einer Überlastung der Gesundheitsinfrastruktur und eingeschränkter Bewegungsfreiheit führte, was ihre Bewertung verschlechterte", erklärt Upasana Dutt, Leiterin der Abteilung Global Liveability bei The Economist Intelligence Unit. Die Städte, die in diesem Jahr an die Spitze der Rangliste aufgestiegen sind, seien größtenteils diejenigen, die strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen haben. Die harten Lockdowns und die strengen Grenzkontrollen, die von asiatisch-pazifischen Ländern wie Neuseeland und Australien verhängt wurden, erlaubten es ihren Gesellschaften, früher wieder zu öffnen und ermöglichten es den Bewohnern, einen Lebensstil zu genießen, der dem Leben vor der Pandemie ähnelte.

Damaskus ganz hinten

"Ein Bereich, in dem sich bedauerlicherweise wenig geändert hat, ist der unterste Platz in unserer Rangliste. Damaskus bleibt die am wenigsten lebenswerte Stadt der Welt, da die Auswirkungen des Bürgerkriegs in Syrien die Stadt weiterhin stark belasten. In der Tat bleiben die meisten der vorherigen zehn am wenigsten lebenswerten Städte auch in diesem Jahr in den letzten zehn", so Dutt. (jw)

eiu.com/liveability

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