IKEA: Die "Fundgrube" wird zum "Circular Hub"

Keine Zukunft für Modell der linearen "Wegwerfwirtschaft".

IKEA will bis 2030 "People & Planet positive" werden. Das bedeutet, die negativen Auswirkungen der eigenen Tätigkeit auf die Umwelt sollen so gering wie möglich gehalten. Gleichzeitig will der schwedische Möbelkonzern aber auch weiter wachsen.

Um das zu erreichen, hat sich das Unternehmen mehrere Ziele gesetzt, wie am Mittwoch im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz mitgeteilt wurde: Ein starker Fokus soll darauf liegen, vollständig auf Kreislaufwirtschaft und somit weg von einer Linearwirtschaft – auch bekannt als "Wegwerfwirtschaft" – umzusteigen. Um eine kreislauffähige Marke zu werden, möchte IKEA die Haltbarkeit der Produkte und Materialien verlängern und Ressourcen auf durchdachtere Weise einsetzen. Ein Teil dieser Transformationsreise ist die Umfunktionierung der "Fundgruben" in den IKEA-Einrichtungshäusern in "Circular Hubs".

Kunden sollen lernen und teilen

"Durch unsere Größe und Reichweite haben wir die Möglichkeit, mehr als eine Milliarde Menschen zu erreichen – das müssen wir nutzen. Wir wollen sie dazu inspirieren und darin unterstützen, innerhalb der Möglichkeiten unseres Planeten ein besseres Leben zu führen", erklärt Florian Thalheimer, Country Sustainability Manager von IKEA Österreich. Und genau das soll in den neuen "Circular Hubs", die Kunden ab 25. März anstelle der "Fundgruben" in den österreichischen Einrichtungshäusern finden, passieren.

© IKEA
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IKEA möchte dort mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, wie das Unternehmen mit Kreislaufwirtschaft arbeitet. Es soll einerseits Wissen und Inspiration über die Verlängerung der Produktlebensdauer vermittelt werden. Ebenso können Kunden weiterhin über den Service "Zweites Leben" gebrauchte, gut erhaltene Möbelstücke zurückbringen und erhalten dafür eine Guthabenkarte. Die Produkte werden anschließend im "Circular Hub" zu erschwinglichen Preisen wiederverkauft.

Darüber hinaus werde es in den "Circular Hubs" in jedem Einrichtungshaus sogenannte "Learn & Share"-Bereiche geben – Orte, an denen Kunden zuhören, erforschen und selbst nachhaltige Lösungen kreieren können. "IKEA-Fans finden aktuell DIY-Ideen (Do It Yourself), wie man zum Beispiel aus IKEA-Produkten etwas Neues macht, in Form von Videos auf ikea.at. Sofern es die erforderlichen COVID-19-Sicherheitsmaßnhamen wieder erlauben, wird es diese Workshops dann auch vor Ort geben", erklärt Commercial Activity & Events Leader Astrid Grasser.

Auf dem Weg zum zirkulären Unternehmen

IKEAs Ziel ist es, bis 2030 zirkulär zu werden. Aus diesem Grund habe man im vergangenen Frühjahr begonnen, alle bestehenden IKEA-Produkte zu evaluieren und unter dem Gesichtspunkt der Kreislauffähigkeit zu bewerten. "Kreislaufdenken ist in den Köpfen unserer Designer, Entwickler, Ingenieure und der vielen Mitarbeitenden weltweit verankert. Indem wir zukünftig also schon bei der Produktentwicklung die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft bedenken und auf wichtige Details achten, gestalten wir Produkte so, dass sie für eine Kreislaufgesellschaft geeignet ist", erläutert Florian Thalheimer.

Im IKEA-Österreich-Sortiment sind derzeit insgesamt rund 11.000 Produkte vorzufinden – 5.129 Produkte davon sind laut Unternehmensangaben nachhaltig. Thalheimer: "Das sind knapp 43 Prozent unserer Produkte, die einen Anteil von 31,5 Prozent am Gesamtumsatz ausmachen. Wir sind also schon auf einem guten Weg, möchten aber laufend daran weiterarbeiten, mehr zirkuläre und nachhaltige Produkte und Lösungen anzubieten."

Neuer Kundenstamm

Marketing Communications Manager Timo Schmid ergänzt: "Natürlich werden wir wie bisher neue Produkte verkaufen, aber künftig eben auch jene Menschen ansprechen, die einen Gegenstand gerne länger verwenden, ihn reparieren oder weitergeben möchten. IKEA will auch für diese Menschen da sein. Und wenn man so will, erschließen wir damit einen neuen Kundenstamm." (as)

www.ikea.at

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