Das sind die Marketingtrends 2021

Eine neue verantwortungsvollere Kauf- und Erlebnislust bahnt sich an. Content Selling wird boomen.

Die Corona-Situation verändert das Wertemuster der Menschen nachhaltig. Gemeinschaftssinn, Gesundheit und Freiheit sind die neuen inhaltlichen Treiber. Neben den neuen Botschaften sind auch die Kommunikations- und Vertriebskanäle betroffen. Die digitale Transformation schafft neue Optionen. Die Zukunft gehört den Anpassungsfähigen und Mutigen. Das hat fundamentale Auswirkungen auf das Marketing und damit den Markterfolg von Unternehmen.

Freunde, Familie und Gemeinschaft gewinnen an Bedeutung. Die Glücksfaktoren zeigen laut den heurigen P8-Befragungen: Gesundheit ist für 87 Prozent am wichtigsten, gefolgt von intakter Familie (71 Prozent) sowie keine Geldsorgen (65 Prozent). Gutes Aussehen ist nur mehr für 12 Prozent "glücksentscheidend". Auf diesen Wertewandel müssen Unternehmen den Experten von P8 zufolge mit wertebasierten Angeboten reagieren. Dabei sollten außerdem die Mega-Trends Klimaschutz, Neoökologie und Transparenz beachtet werden. Ob Kaufentscheidungen oder Unternehmensstrategie – dieses Verständnis wird zum mächtigsten Treiber.

Sehnsucht nach Freiheit und Freizeit

Bei 50 Prozent bleibt die Shoppinglust gering, sie achten mehr auf regionale bzw. heimische Produkte und knapp 43 Prozent kaufen nur mehr das Notwendige. "Die geplanten Impfungen lassen ein neues kollektives Sicherheits- und Freiheitsgefühl entstehen", so Marketingexperte Georg Hofherr von P8. Die aktuell hohe Sparquote und die Sehnsucht nach Freiheit werden ihm zufolge unwillkürlich zu einer neuen verantwortungsvolleren Kauf- und Erlebnislust führen. Die Sehnsucht nach Reisen, Urlaub und Freizeitgestaltung werden die "neue Normalität" beflügeln.

Intelligente Customer Experience

"Marketing erfindet neue Produkte und führt in den Zielmärkten zum wirtschaftlichen Erfolg", sagte bereits der ehemalige Intel-Manager Bill Davidow. Wirkungsvolles Marketing erfindet relevante Produkte, fokussiert die passenden Zielgruppen und skaliert neue Geschäftsfelder. Platte Werbesprüche und nette Websites sind dabei zu wenig, denn modernes Marketing gibt Antworten auf elementarere Unternehmensfragen: Welches Problem hat unser Kunde? Wie passt dieses zu möglichen Produktinnovationen? Wie validieren wir neue Marktsegmente und welche Kanäle sind für den Verkauf relevant?

In Zeiten der digitalen und gesellschaftlichen Transformation sei die Anpassung von Produktwelten, Entwicklung neuer Preismodelle und eine intelligente Customer Experience überlebenswichtig, so P8. Noch nie zuvor war es so leicht möglich, selbst eine Direct-To-Consumer-Logik mit eigenen Absatzkanälen aufzubauen.

"Marketing is too important to be left to the Marketing Department": Diese Erkenntnis stammt aus den 1950er Jahren von David Packard, Gründer von Hewlett-Packard, und ist aktueller denn je. "Machen Sie Marketing zu dem, was es ist: der Zukunftstreiber im Unternehmen! Übernehmen Sie das strategische Leadership, um die Chancen neuer Geschäfts- und Kundenprozesse wirksam voranzutreiben", so die Experten von P8.

Künstliche Intelligenz als Instrument für den Unternehmenserfolg

Künstliche Intelligenz (KI), Machine Learning sowie Big Data bestimmen das Marketing. Fast 80 Prozent der Marketingmanager erkennen, dass es sich hierbei um wichtige Instrumente für den Unternehmenserfolg handelt. Allerdings setzen nur 26 Prozent dieser Betriebe KI im Marketing ein. Die Verwendung einer Kundenkarte beim Einkauf, mit GPS hinterlegte Apps, Suchanfragen im Internet oder eine Produktbestellung im Webshop – Jeder Klick, jede Interaktion und Transaktion, die digital erfasst werden, erzeugt Daten.

Mit Hilfe von KI können im Anschluss Kundenpräferenzen vorhergesagt, Qualitäts-Leads identifiziert und neue Kunden gewonnen werden. Zudem profitiert neben dem Marketing auch der Vertrieb von datenbasierten Entscheidungen in den Bereichen Preisoptimierungen, Verkaufsprognosen und Kundenempfehlungen. KI kann neben Kundenerlebnissen auch die Effizienz von Kampagnen, die Verteilung des Marketingbudgets sowie die Vertriebsstrategie optimieren.

Content Selling

Content ist King, auch im Jahr 2021. Laut einem Bericht des Content Marketing Institutes widmen sich 93 Prozent der erfolgreichsten Vermarkter von B2B-Inhalten intensiv bzw. sehr intensiv diesem Thema. Mit der fortschreitenden Professionalisierung und strategischen Herleitung ändern Unternehmen ihren Ansatz bei der Content-Erstellung. An diesem Punkt kommt Content Selling ins Spiel. Content Selling bedeutet, dass Inhalte zur Unterstützung von Verkaufsprozessen erstellt und je nach Kauferfolg optimiert werden.

Neben klassischen Text-, Bild- und Videoformaten sorgen zudem interaktive und personalisierte Inhalte für bessere Engagement Raten und Interesse der Nutzer. Menschen können ihre eigene Meinung teilen und fühlen sich dadurch der Marke oder dem Unternehmen persönlich verbunden. Neben dem direkten Nutzen für die Kunden wird damit auch die Sichtbarkeit im Netz und das so wichtige Ranking in den Suchmaschinen nachhaltig erhöht.

Mehr als süße Katzenbilder

54 Prozent der Social Media Nutzer verwenden soziale Netzwerke für die Produktrecherche. Social-Media-Kanäle haben von "süßen Katzenbildern“ zu verkaufsorientierten Content-Welten entwickelt. Facebook und Instagram ermöglichen mit Social-Shopping Inspiration, Traffic und Verkauf. Produkte werden mit Reels, Insta-Guides oder Shoppable Posts kreativ in Szene gesetzt. Es wird damit eine nahtlose Customer Experience vom Entdecken bis zum Kauf geschaffen. Unternehmen müssen ihr eigenes digitales Shopping-Erlebnis aufbauen und neben klassischen Online-Shops auch Social-Commerce als integralen Bestandteil in der Verkaufs-Journey betrachten.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im "New Work" Alltag

Waren bis 2019 die Angestellten die Könige im Bewerbungsprozess, so hat sich diese Situation durch die Corona-Krise leicht entspannt. Arbeitsangebot und Suchende begegnen sich wieder auf Augenhöhe, denn 67 Prozent erwarten, dass es künftig schwer wird, einen passenden Job zu finden und knapp die Hälfte geht davon aus, dass sie mehr in ihrem Job leisten muss. Ein "sicherer" Arbeitsplatz wird eine wichtige Rolle in der Employer Value Proposition einnehmen.

Corona beschleunigt auch einen weiteren Trend: die Arbeitswelt wird agiler, flexibler und digitaler. Home-Office und digitale Meetings zählen zum "New Work" Alltag – dies setzt Flexibilität und Anpassungsfähigkeit voraus. Langfristig gesehen reduzieren "digitale Helfer" den Arbeitsaufwand und erhöhen die Effizienz im Unternehmen, lautet es abschließend. (jw)

www.p8.eu

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