"Mentale Stärke ist ein Muskel, den ich trainieren kann"

Gabriele Richter leitet in Wien das erste Fitnesscenter für die Seele von Anima Mentis – im Interview verrät sie alles über Achtsamkeit, Resilienz und Burnout-Prävention.

Für die körperliche Fitness gibt es viele Angebote. Doch weniger gut sieht es mit Einrichtungen für die seelische Fitness und mentale Stärke aus. Dabei leidet rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung unter psychischen Problemen. Eine alarmierende Zahl, der kaum professionelle Angebote gegenüberstehen – vor allem in der Prävention. Bei Anima Mentis werden im ersten Fitnesscenter für die Seele der Körper, der Geist und der Verstand in Einklang gebracht – auf 650 m2 im ersten Wiener Gemeindebezirk.

LEADERSNET: Frau Richter, wie lautet die Mission von Anima Mentis?

Richter: Am Anfang steht für unser junges Unternehmen immer noch viel Aufklärungsarbeit. Das gesellschaftliche Problem, dass der heutige Alltag uns privat und beruflich stark fordert und mitunter auch belastet, wurde ja erkannt. Dass wir hier so frühzeitig wie möglich ansetzen sollten und mentale Stärke generell die Lebensqualität, private Beziehungen und den beruflichen Erfolg sowie die Leistungsfähigkeit verbessert, wird leider noch viel zu wenig gesehen.

Wir werden aber nicht müde davon zu erzählen, dass mentale Stärke erfolgreich trainiert und mentale Gesundheit präventiv verbessert werden kann. Seit wir im letzten Jahr das erste Fitnesscenter für die Seele eröffnet haben, gibt es mittlerweile so viele aussagekräftige Erfolgstories von unseren Kunden, dass wir noch mehr Stoff haben, unsere Message nach außen zu tragen. Im Prinzip ist es so einfach: Mentale Stärke ist ein Muskel, den ich trainieren kann.

LEADERSNET: Worin besteht denn die Hemmschwelle, so ein mentales Training zu beginnen?

Richter:  Es gibt eben noch wenig Erfahrungen im Freundes- und Bekanntenkreis, kaum jemanden, den man fragen kann. Und das Schlimmste: Wir finden uns viel zu leicht mit dem IST-Zustand ab und denken mehr ans Funktionieren und Durchhalten als ans Verbessern der eigenen Situation. Wir machen und müssen Vieles, erlauben uns dabei aber Weniges.
Es sagt sich so leicht dahin, „auf die inneren Werte kommt es an". Und dann wird doch wieder nur an Äußerlichkeiten herumgeschraubt. Wir alle bestehen aber aus Werten, Erfahrungen, Einstellungen und Emotionen und es lohnt sich auf so vielen Ebenen, darauf mehr zu achten. Genau das führt auch zu einer höheren Resilienz, denn wenn ich mich kenne und auf mich achte, bin ich resistenter gegen äußere Einflüsse.

LEADERSNET: Womit wir beim Thema Achtsamkeit wären, das derzeit auch im Managementbereich oft zitiert wird. Wie hilft denn ein Achtsamkeitstraining konkret im beruflichen Alltag?

Richter: Sich selbst zu kennen und zu beobachten, hilft ungemein. Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer Führungsposition und führen ein jährliches Mitarbeitergespräch. Folgende Situation: Sie möchten den Mitarbeiter grundsätzlich halten und ihm Wertschätzung vermitteln, haben aber kaum Pouvoir für eine Gehaltserhöhung. Genau diese fordert jedoch der Mitarbeiter, das Gespräch kippt emotional, die Vermittlung der Wertschätzung fällt aus der Sicht. Jetzt haben Sie im Achtsamkeitstraining gelernt, sich selbst zu beobachten, zum Beispiel speziell auf Ihre Emotionen und Ihre Atmung zu schauen. Wieder zurück im Gespräch: Sie merken an sich „oh ich verfalle gerade in Aufregung und eine Schnappatmung", verlangsamen bewusst Ihre Atmung und kommen auf das Ziel Wertschätzung zurück. Sie erklären dem Mitarbeiter ganz ruhig und sachlich, dass Sie seine Arbeit sehr schätzen, greifen auf die Beispiele in Ihren Notizen zurück und vermitteln damit „Ich sehe dich". Sie erklären die derzeitige Situation in Sachen Budget für Gehaltserhöhungen und dass Sie zumindest eine kleine rausschlagen konnten. Das Gespräch läuft nicht aus dem Ruder und Sie beide schließen es würdevoll und wertschätzend ab.

LEADERSNET: Was ist bis jetzt die schönste Erfolgsstory von Ihren Kunden?

Richter: Jede einzelne Geschichte ist für unsere Arbeit eine wundervolle Bestätigung. Letztens hat uns eine berufliche sehr erfolgreiche Frau Ende Fünfzig ein wahnsinnig schönes Feedback gegeben. Sie ist eine richtige Powerfrau, immer auf der Überholspur und stolz auf die eigene Vitalität, es nagten jedoch eine emotionale Leere und Schlafstörungen an ihr. Ihr Fazit, seit sie bei Anima Mentis mit einem maßgeschneiderten Programm aus Atemtraining, Körperarbeit, Colour-Light und Indoor-Cycling gecoacht und begleitet wird: "Ich bin erfolgreich, wenn ich meine Bedürfnisse achtsam wahrnehme, Prioritäten setze, Qualitätszeiten wahrnehme und bewusst erlebe. Ich kann wieder gut einschlafen, habe weniger Termine und bin trotzdem erfolgreich. Das Angebot von Anima Mentis und das wunderbare Personal sind eine unglaublich wertvolle Bereicherung in meinem Leben geworden."

LEADERSNET: Ist mental trainieren eigentlich anstrengend?

Richter: Es macht vor allem Spaß und bringt, wenn benötigt, Ruhe und Entspannung – wenn überhaupt, dann ist es eine sich lohnende, positive Anstrengung. Unsere Kunden berichten auch, dass es sie im Vergleich zum herkömmlichen Fitnessstudio weit weniger bis gar keine Überwindung kostet, regelmäßig zu kommen. Sie freuen sich richtig auf ihre Termine und laden sich bei uns mit Energie auf. Das ist ja auch unser Ziel: ICH-Zeit und Energie schenken und den Kunden die richtigen Werkzeuge in die Hand geben, um im Alltag mit Lebensfreude und Erfolg zu bestehen.

www.animamentis.com

leadersnet.TV