Hotelgäste schauen Netflix statt Pornos

Enseo: Zeitalter der Hotel-Schmuddelfilmchen endgültig vorbei.

Für Geschäfts- und Alleinreisende gehörte es beinahe schon zum guten Ton: Nach einem langen Tag noch ein Sexfilmchen im Hotelzimmer schauen. Diese Zeiten sind jedoch vorbei, wenn es nach Vanessa Ogle geht. Ogle ist Chefin der Firma Enseo, die dafür sorgt, dass Unterhaltungsangebote in Hotelzimmern verfügbar sind. Ihrer Meinung nach ist das Zeitalter der Hotel-Schmuddelfilmchen endgültig vorbei. Denn die Daten ihres Unternehmens zeigen, dass Nutzer viel lieber Netflix und Co. schauen. Während Nachrichtenbeiträge oder Sportsendungen im Schnitt nur vierzehn Minuten laufen, lockt Netflix die Hotelgäste im Schnitt 90 Minuten vor den Bildschirm.

Nur noch in einem Prozent der belegten Hotelzimmer werden überhaupt Bezahlvideos gebucht, so Ogle im Gespräch mit der US-Zeitschrift Variety. Davon entfallen 90 Prozent der Einnahmen auf „Erwachseneninhalte“. Enseo schloss im vergangenen Jahr einen Deal mit Netflix ab und brachte die App in die Zimmer von mehr als 100.000 Hotels. In der Anwendung können sich Hotelgäste direkt mit ihren eigenen Netflix-Daten anmelden.

Nach Ogles Ansicht sollten die Hotels die Pornofilme komplett aus ihrem Angebot streichen: „Hotels verlieren Geld beim Video on Demand.“ Der Großteil der Gäste würde beim Checkout bestreiten, die Angebote genutzt zu haben. Weil die Mitarbeiter bei diesem Thema nicht weiter nachbohren wollen, verzichten sie häufig lieber auf die Einnahmen. Das macht nicht nur Ärger, sondern frisst viel Zeit. (as)

www.enseo.com

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