Privatsender wollen Reform des Rundfunkmarktes

| 09.05.2016

VÖP fordert Enquete zur Festlegung „zeitgemäßer und angemessener Rahmenbedingungen“.

Nach der abgewendeten Schließung von Servus TV fordert der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) eine Reform des heimischen Rundfunkmarktes. Eine Enquete unter Einbeziehung von nationalen und internationalen Experten solle moderne und den internationalen Standards entsprechende Rahmenbedingungen für den österreichischen Rundfunkmarkt definieren.

Markus Breitenecker, stellvertretender VÖP-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Puls 4: „Wir befinden uns in einem hochkompetitiven Umfeld: Auf der einen Seite der ORF, der mit 600 Millionen Euro pro Jahr vom Staat unterstützt wird und trotzdem sowohl bei seiner Programmgestaltung in der Prime Time als auch in der Vermarktung wie ein Privatsender agiert. Auf der anderen Seite internationale Mediengiganten wie YouTube oder Facebook, die unseren gesetzlichen Regelungen nicht unterliegen und dadurch und durch Skaleneffekte enorme Vorteile haben. In dieser Wettbewerbssituation ist es äußerst schwierig, teilweise sogar unmöglich, einen Privat-TV Sender kommerziell erfolgreich zu führen.“

Ernst Swoboda, Vorstandsvorsitzender des VÖP und Geschäftsführer von Kronehit, sieht dringenden Handlungsbedarf für die österreichische Medienpolitik: „Der duale Rundfunkmarkt ist in Österreich weiterhin unterentwickelt.“ Ziel dieser Enquete solle sein, moderne und den internationalen Standards entsprechende Rahmenbedingungen für den österreichischen Rundfunkmarkt zu definieren. „Das beginnt bei einer zeitgemäßen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und reicht über die qualifizierte Verteilung dieser Finanzierung auf Anbieter öffentlich-rechtlicher Inhalte bis hin zu einem eindeutigen und angemessenen Programmauftrag für den ORF.“ (as)

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