200 Mio. Dollar: Ford spart in Europa ein

Modelloffensive in den Startlöchern. 

Der nach Absatzzahlen fünftgrößte Automobilhersteller der Welt, Ford, setzt in Europa den Rotstift an. Auch der deutsche Standort Köln soll von Stellenstreichungen betroffen sein. Der Schritt geht einher mit Bestrebungen des Managements, das Unternehmen über eine Modelloffensive wieder rentabler zu machen. Fords Europachef James Farley verfolgt nach der Rückkehr des Konzerns in die Gewinnzone einen klaren Plan: "Ein Gewinn von 259 Mio. Dollar ist schön, aber wir haben gerade erst angefangen." Langfristiges Ziel sei es, die Rendite des Europageschäfts auf sechs bis acht Prozent zu erhöhen. Im Zuge der geplanten Einsparmaßnahmen sollen den rund betroffenen 10.000 Mitarbeitern in Europa freiwillige Abfindungen angeboten werden. Auf diese Weise sollen sowohl beim Vertrieb als auch bei der Verwaltung 200 Mio. Dollar eingespart werden.

2015 verlief für Ford gut, der Absatz stieg um zehn Prozent. Nachdem die Neuauflage des "Focus" erfolgreich verlaufen ist, soll nun auch in das wachsende SUV-Segment frischer Wind einziehen - und zwar gleich mit fünf neuen Modellen, angeführt vom "Edge", der bereits in wenigen Wochen bei den Händlern stehen soll. Aber auch der Bereich der Hybrid- und Elektroautos soll forciert werden. Hier beabsichtigt Farley bis 2020 auch reine Elektroautos.

Angriff auf Premiumhersteller

Auch in Sachen Komfort will sich das Unternehmen für die potenziellen Kunden attraktiver machen. "Vignale", die Spitzenausstattungslinie von Ford, die vor allem vom "Mondeo" bekannt war, soll künftig auch in anderen Modellreihen zu finden sein. Geplant ist, dass binnen eines Jahres fünf weitere Modelle mit dieser Ausstattungslinie ausgeliefert werden. "Wenn wir unsere Stärken ausspielen, können wir selbst gegen Premiummarken konkurrieren", zeigt sich Farley selbstbewusst und siegessicher. Bei den Sportmodellen will Ford mit dem "Focus RS" punkten und weitere "Mustang" absetzen. Insgesamt sollen 40.000 Boliden verkauft werden. (jw/pte)

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