Nationale Medienplattform: Wrabetz will "Empfehlungsdienst" einführen

| 03.06.2018

Andere Medien sollen vom Traffic des ORF profitieren. 

Kurz vor der Medienenquete will Alexander Wrabetz den ORF mit verschiedenen Maßnahmen in Position bringen. Einen sehr hohen Stellenwert hat dabei die Online-Strategie, mobile Nutzung ist für Wrabetz die Zukunft. Der 7-Tages-Beschränkung, die dem Öffentlich-Rechtlichen vorschreibt, seine Inhalte nach spätestens sieben Tagen zu löschen, will der Generaldirektor daher den Garaus machen. "Kuratierte Archive" sollen beispielsweise aufwändig produzierte Inhalte auf allen Plattformen "kontrolliert" zugänglich machen.

Nach Vorbild der BBC sollen künftig Inhalte "online only" – nicht an die Ausstrahlung im Fernsehen und im Radio gekoppelt – und "online first" veröffentlicht werden dürfen. Aus der TVthek könnte der "ORF-Player" werden, der alle Online-Inhalte bündeln werde. Die Wochenreichweite soll Wrabetz zufolge in fünf Jahren auf 90 Prozent steigen.

"Der ORF-Player soll auch Teil einer größeren Plattform sein, die mit den privaten Medien kooperiert", so Wrabetz in einem Interview mit Ö1. Die anderen sollen vom Traffic des ORF profitieren – beispielsweise durch Empfehlungen über Links auf Zeitungswebsites. "Wer auf orf.at einen Artikel liest, kann dann zum Beispiel vertiefend von der Tiroler Tageszeitung oder vom Standard Inhalte erhalten", so Wrabetz weiter.

Kein "Cherry-Picking"

Die Kooperation mit den direkten elektronischen Mitbewerbern sei allerdings schwieriger. Eine Abfuhr erteilt Wrabetz Wolfgang Fellner: Der Wunsch, dieser könnte sein Programm auf oe24.TV mit ORF-Produktionen füllen, werde nicht in Erfüllung gehen. (jw)

www.orf.at

leadersnet.TV