P8-Umfrage
Österreicher sind zufrieden, doch unter der Oberfläche brodelt es

Im Rahmen der Umfrage "Wie tickt Österreich 2025?" wurden mehrere Hundert Menschen zu zentralen Themen rund um Lebensglück, Sinnempfinden, Konsumverhalten und die Sicht auf die Zukunft gefragt. Auch wenn das Ergebnis zunächst beruhigend wirkt, offenbart es so manch Handlungsbedarf. 

Mit jedem neuen Jahr werden zahlreiche Studien erhoben, die Einblicke in das Denken und Handeln der Österreicher:innen – ganz gleich ihres Alters – geben sollen. So wurde nicht nur zuletzt erhoben, was sich junge Menschen von Banken wünschen (LEADERSNET berichtete), sondern auch herausgestellt, was die Gen Z hierzulande eigentlich umtreibt (LEADERSNET berichtete). Eine weitere Umfrage, verantwortet von P8, hat sich nun mit zentralen Fragen rund um Lebensglück, Sinnempfinden, Konsumverhalten und die Sicht auf die Zukunft beschäftigt und kam dabei zu dem Ergebnis, dass generell eine Zufriedenheit herrsche, jedoch brodele es unter der Oberfläche. An der Umfrage teilgenommen haben 500 Personen aus ganz Österreich in einem Zeitraum vom 19. bis 25. März 2025. 

Über die Hälfte der Befragten ist glücklich

Mit einem Glückswert von 3,4 von fünf bleibt das persönliche Wohlbefinden der Österreicher:innen generationsübergreifend auf hohem Niveau. So haben über 50 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen angegeben, aktuell "sehr glücklich" oder "glücklich" zu sein. Die größten Glücksbringer seien dabei eine stabile finanzielle Situation, Gesundheit und ein intaktes familiäres Umfeld. 

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Ähnliche Werte zeigten sich auch beim Thema Lebenssinn. Demnach empfindet die Hälfte der Befragten ihr Leben als sinnerfüllt, 35 Prozent nehmen diesen Sinn jedoch nur teilweise wahr und 13 Prozent sehen aktuell gar keinen Sinn im Leben. Dabei sind Alleinstehende deutlich häufiger betroffen (23 %), bei denen sich Krisen- und Konfliktsituationen häufen. Insgesamt befindet sich ein Drittel der Teilnehmer:innen derzeit in einer persönlichen Krise oder in einem Konflikt. Besonders sinnsuchend sind laut Umfrage Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren (50 %). Neben dem Lebenssinn suchen 56 Prozent der jungen Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren auch nach Orientierung, weil sie am Anfang ihres Lebenswegs stehen. Sie sehen noch bedeutende private und berufliche Entscheidungen vor sich. Dabei beschäftigen sich Frauen tendenziell intensiver mit dem Thema "Lebenssinn". Die Frage "Was ist richtig und wichtig für mich?" ist laut Untersuchung besonders ausgeprägt.

Mehr sparen, weniger konsumieren

Mit Blick auf die Finanzen zeigt sich, dass Sparen im Trend liegt. "Ich spare lieber" gaben 61 Prozent der Befragten an, die restlichen Prozent wollen investieren und setzen dabei auf Reisen (55 %), Geldanlagen (38 %) und Eigenheim (35 %). Neben Erlebnissen für das Ich- und Wohlgefühl geht es primär um Sicherheit und langfristige Stabilität. Kleidung und Luxus erreichen hingegen nur rund zehn Prozent. "Die Zeiten werden härter, die Menschen sparen lieber und investieren in werterhaltende Güter", erklärt Georg Hofherr, P8-Gründer, das Ergebnis. Die schlechte Stimmung wäre laut ihm ein Konsumkiller. Lediglich der Tourismus und die Freizeitwirtschaft scheinen davon ausgenommen zu sein. 

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Da Ostern kurz vor der Tür steht, wurde in der Umfrage erhoben, was sich die Befragten zum Fest wünschen würden. Es zeigte sich, dass "klassische Geschenke" großteils ausgedient haben. Viel wichtiger erscheint den Teilnehmer:innen Zeit mit den Liebsten zu verbringen (45 %), Gesundheit und Wohlergehen der Familie (60 %) und mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft (28 %). "Obwohl die Ich-Gesellschaft immer bejammert wird, zeigen sich die Österreicher:innen stark familien- und gemeinschaftsorientiert", so der Studienautor. 

Zwei Drittel schauen skeptisch auf die wirtschaftliche Lage

Wenn es um das Thema Wirtschaft geht, zeichnet sich ein eher düsteres Bild. So sind zwei Drittel der Befragten davon überzeugt, dass sich die wirtschaftliche Lage nicht erholen und auf schwachem Niveau bleiben wird (43 %). 32 Prozent gehen sogar von einer Verschlechterung aus. Optimistischer zeigt sich die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Hier erwarten 40 Prozent eine positive Entwicklung. Dieses Vertrauen in Fortschritt und Wandel gibt Anlass zur Zuversicht – im Gegensatz zu den 30- bis 60-Jährigen, die mit 20 Prozent, die positive Erwartungen haben, deutlich pessimistischer sind. Die Mehrheit der Befragten ist zudem überzeugt, dass kommende Generationen mit schlechteren Bedingungen rechnen müssen. "60 Prozent gehen davon aus, dass es unsere Kinder einmal schlechter haben werden", betont Hofherr.

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Wenige Erwartungen scheinen die Befragten auch an die neue Bundesregierung zu haben. 40 Prozent von ihnen haben angegeben, mit Stocker und Co. (sehr) unzufrieden zu sein. Weitere 40 Prozent zeigten sich unentschlossen oder neutral, während 18 Prozent Zufriedenheit äußerten. "Das ewige Hin und Her der Regierungsbildung hat negative Spuren hinterlassen", erklärt der P8-Gründer. So sei ein Stimmungswechsel nur durch verständliche Lösungen, spürbare Maßnahmen und klare Kommunikation zu erreichen. Gleichzeitig zeigte sich auch, dass die Bekanntheit der neuen Regierungsmitglieder bislang noch gering ist. Das allgemeine Bekanntheits-Ranking führten altbekannte Gesichter an: Herbert Kickl, Werner Kogler und Andreas Babler. 

Wie tickt nun Österreich 2025?

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die P8-Umfrage ein Land im Spannungsfeld zeigt. Die Menschen hierzulande bewegen sich zwischen stabiler Zufriedenheit und tiefgehender Sinnsuche, zwischen Sparsamkeit und Wertewandel sowie zwischen Skepsis und Hoffnung. Alles in allem würden Österreicher:innen eine Gesellschaft darstellen, die reflektiert denke und einen realistischen Blick auf aktuelle Situationen habe.

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www.p8.eu

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