Fotos "Ring the Bell for Gender Equality"
Wiener Börse rückte Frauenvorsorge und Finanzen in den Fokus

Laut Aktienbarometer 2024 sorgen Österreicherinnen weiterhin deutlich weniger vor als Männer. Um Bewusstsein für die wirtschaftliche Teilhabe und Gleichstellung von Frauen zu stärken, lud man zur Veranstaltung "Ring the Bell for Gender Equality".

Am Weltfrauentag hieß es an der Wiener Börse auch in diesem Jahr "Ring the Bell for Gender Equality". Diese Initiative vereint rund 120 Börsen weltweit, um das Bewusstsein für die wirtschaftliche Teilhabe und Gleichstellung von Frauen zu stärken. Auch in Österreich besteht Aufholbedarf, denn laut "Aktienbarometer 2024" gibt es hierzulande immer noch zu wenig Investor:innen (LEADERSNET berichtete). 

Finanzwissen ausschlaggebend

Der Analyse zufolge schätzen Frauen ihr vorhandenes Finanzwissen deutlich unausgeprägter ein als Männer. 77 Prozent der befragten Frauen gaben an, dass sie aufgrund von mangelndem Finanzwissen von einer Wertpapier-Veranlagung absehen. Zum Vergleich: Auch bei Männern gibt es Aus- und Fortbildungsbedarf, allerdings fällt der Anteil jener, die ihre Finanzkompetenz als unzureichend einschätzen, mit 61 Prozent geringer aus. Während 19 Prozent der Frauen Wertpapiere für den langfristigen Vermögensaufbau nutzen, tun dies mit 36 Prozent fast doppelt so viele Männer.

Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch Andrea Herrmann, CFO der Wiener Börse, gefolgt von einer Podiumsdiskussion zum Thema "Frauen und Finanzbildung". Die Teilnehmerinnen der Diskussion waren​​​​​​ Bettina Fuhrmann, Director of the Institute for Business Education, Lena Gugenberger, Leitung Operations, Three Coins GmbH und Susanne Spangl, Zentrum für Entrepreneurship Education & wertebasierte Wirtschaftsdidaktik, Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems, moderiert von Monika Kovarova-Simecek, FH St. Pölten.

Der Appell von Andrea Herrmann, CFO der Wiener Börse: "Um die geschlechterspezifische Pensionslücke zu schließen, müssen wir Frauen dabei unterstützen, den Fokus auf ihre private Vorsorge zu legen. Indem wir Frauen mit dem notwendigen finanziellen Wissen und den Fähigkeiten ausstatten, können wir sie darin bestärken, fundierte Entscheidungen über ihre Finanzen zu treffen und ihre wirtschaftliche Zukunft selbst in die Hand zu nehmen."

Auswirkung des Zinseszins-Effekts oftmals unbekannt

Der Wertpapierbesitz korreliert sehr mit dem Bildungsgrad. Zwar stieg der Anteil der Investor:innen mit Pflicht- oder Fachschulabschluss gegenüber der letzten Erhebung. Dennoch hat der überwiegende Teil der Wertpapierbesitzenden einen Hochschlussabschluss (45 Prozent) oder zumindest die Matura (39 Prozent). Neben dem Finanzwissen haben auch die verfügbaren finanziellen Mittel Einfluss auf die Bereitschaft, in Wertpapiere zu investieren. Viele sind der Meinung, zu wenig Geld zu haben, damit sich eine Wertpapierveranlagung lohnt – bei Frauen ist es der zweithäufigste Grund für einen Investmentverzicht (73 Prozent).

"Dabei können auch kleine, regelmäßig investierte Beträge langfristig einen großen Unterschied ausmachen. Viele Menschen unterschätzen die enorme Auswirkung des Zinseszins-Effekts oder sind sich dessen gar nicht bewusst", erklärt Angelika Sommer-Hemetsberger, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Wiener Börse. 


Das Aktienbarometer ist eine jährliche Umfrage im Auftrag des Aktienforums, der Industriellenvereinigung, und der Wiener Börse und gewährt einen detaillierten Einblick in den Wertpapierbesitz in Österreich. © Wiener Börse

Finanzbildungsstrategie

Die Wiener Börse setzt Maßnahmen, um die Finanzbildung zu stärken und unterstützt aktiv die "Nationale Finanzbildungsstrategie". So werden etwa Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte zur Verfügung gestellt und Schulvorträge gehalten. Umfassend ist auch das Angebot der Wiener Börse Akademie in Kooperation mit dem WIFI Management Forum. Die Akademie bietet Seminare und Workshops für jedes Kompetenzniveau an. 

LEADERSNET war bei der Veranstaltung dabei, Eindrücke gibt es in unserer Galerie

www.wienerborse.at

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