Kaum Sorgen um Arbeitsplatz
Mehr als 40 Prozent der Arbeitnehmer sind für Jobwechsel offen

Trotz hoher Arbeitszufriedenheit stehen viele Österreicher:innen einer beruflichen Veränderung positiv gegenüber. Ein höheres Gehalt wird dabei einem:einer attraktiven Arbeitgeber:in bevorzugt. Diversität im Unternehmen spielt kaum eine Rolle.

"Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass sich der Arbeitsmarkt zunehmend von der schwierigen wirtschaftlichen Lage entkoppelt hat. Der demografische Wandel, Fachkräftemangel und ein solides Sozialsystem sorgen dafür, dass die Sorge vor dem Arbeitsplatzverlust bei vielen Beschäftigten sehr gering und die Wechselbereitschaft weiter hoch ist - auch wenn der Höchstwert aus dem Jahr 2023 nicht mehr erreicht wird. Österreichische Beschäftigte haben wenig Angst vor der Zukunft, wenn es um ihren Arbeitsplatz geht", sagt Sandra Bascha, New Work Expertin und Leitung Kommunikation Xing und New Work SE Österreich. "Andererseits ist ihnen ein langfristig sicherer Arbeitsplatz extrem wichtig, und der Faktor Standort erlebt vor dem Hintergrund der 'Zurück in die Büros'-Bemühungen vieler Unternehmen eine Renaissance."

Kaum Sorgen um den Arbeitsplatz

In Österreich machen sich demnach lediglich 13 Prozent der Arbeitnehmer:innen Sorgen um ihren aktuellen Arbeitsplatz – Jüngere eher als Ältere. Erfahrung dürfte hier eine große Rolle spielen, denn je jünger die Mitarbeitenden, umso größer die Sorge. Auch nimmt die Sorge um den Arbeitsplatz direkt proportional mit der Höhe des Haushaltseinkommens ab. Eine Ausnahme stellen die Handelsangestellten dar: rund ein Viertel der befragten Mitarbeitenden dieser Branche fürchtet, in diesem Jahr gekündigt zu werden.

Gehalt vor Sicherheit und attraktiver Standort

Ein höheres Gehalt gilt mit 68 Prozent (2023: 69 Prozent) nach wie vor als der wichtigste Faktor bei der Wahl eines neuen Jobs, gefolgt von der Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz (65 Prozent) und einem attraktiven, gut erreichbaren Standort bzw. flexibler Arbeitszeiteinteilung (jeweils 57 Prozent). Ebenfalls mehr als die Hälfte der Befragten gab im Rahmen der Studie an, dass sie auf Kriterien wie gutes Führungsverhalten und einen sinnerfüllenden Job (jeweils 53 Prozent) bei einem Jobwechsel besonders achten. Von den abgefragten Kriterien bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers wurden Diversität, Gewerkschaftszugehörigkeit und Geschäftswagen am wenigsten genannt.

"Wir sehen den Transformationsprozess am Arbeitsmarkt sehr deutlich. Für die Arbeitnehmer:innen kommt es auf den richtigen Mix aus harten und weichen Faktoren an – also nicht nur ein angemessenes Gehalt, sondern auch eine gute Unternehmenskultur. Arbeitnehmer:innen stellen die Sinnfrage und wollen selbst entscheiden, wann und wo sie arbeiten", so Bascha.

Attraktivität: Flexibilität vor 4-Tage-Woche bei gleicher Wochenarbeitszeit

Was macht ein Unternehmen für Mitarbeitende bzw. potenzielle Mitarbeitende im Jahr 2024 attraktiv? Vor allem Frauen (64 Prozent) und Befragte mit höherem Schulabschluss (65 Prozent) finden, dass ein Unternehmen als potenzieller Arbeitgeber attraktiver ist, wenn es flexible Arbeitszeitgestaltung zulässt. Zum Thema Flexibilität gehört auch die 4-Tage-Woche bei gleicher Wochenarbeitszeit, die gut die Hälfte der Befragten (52 Prozent) für attraktiv hält. Interessantes Detail: in Deutschland liegt dieses Kriterium mit 42 Prozent an dritter statt an zweiter Stelle.

Job-Sharing finden nur fünf Prozent der befragten Österreicher:innen interessant, Workation erreicht einen Wert von zehn Prozent. "New Work-Konzepte bzw. der Wunsch danach ist Realität in Österreich. Das bestätigen auch die Ergebnisse der aktuellen Studie", ergänzt Bascha.

Die zufriedensten Österreicher:innen

Klares Ergebnis der Xing Studie: Die Zufriedenheit mit der aktuellen beruflichen Tätigkeit nimmt mit zunehmendem Alter und dem Haushaltseinkommen zu. Die Mitarbeitenden in der Dienstleistung (86 Prozent) sind zufriedener als jene im Handel (81 Prozent). Vollerwerbstätige sind tendenziell weniger zufrieden als Teilzeitbeschäftigte (13 Prozent vs. 17 Prozent). Signifikate Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es hingegen kaum: Männer und Frauen sind gleichermaßen zufrieden (13 Prozent vs. 15 Prozent).

www.xing.com

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