So viel verdienen Manager in staatsnahen Unternehmen

Hierzulande verdient der Bundeskanzler zwar gut, aber mit den Top-Gehältern von Lenker:innen von Firmen der öffentlichen Wirtschaft kann er nicht mithalten. Frauen holen dabei stark auf.

Alle zwei Jahre analysiert der Rechnungshof die Einkommen und weitere Informationen von Unternehmen und Einrichtungen, die dessen Kontrolle unterliegen. Dazu zählen auch große staatsnahe Betriebe. Die Daten werden dem Kontrollorgan, an dessen Spitze Margit Kraker steht, von den Unternehmen und Einrichtungen selbst zur Verfügung gestellt. Am Freitag wurden die Ergebnisse der aktuellen Erhebung veröffentlicht. Konkret wurden dafür vom Rechnungshof die durchschnittlichen Einkommen bei 459 Firmen und Einrichtungen des Bundes für das Jahr 2021 und bei 452 Unternehmen für das Jahr 2022 erhoben.

58 Top-Manager:innen verdienen mehr als der Kanzler

Aus dem Einkommensbericht des Kontrollorgans geht u.a. hervor, dass die Top-Manager:innen in vielen der untersuchten Betriebe und Einrichtungen ordentlich entlohnt wurden. Der Gesamtdurchschnitt im Jahr 2022 lag bei rund 219.000 Euro. In 26 der untersuchten Unternehmen verdienten die Vorstandsmitglieder bzw. die Geschäftsührer:innen im Vorjahr sogar mehr als der österreichische Bundeskanzler, bei dem 328.160 Euro brutto (185.828 Euro netto) pro Jahr am Gehaltszettel stehen. Insgesamt trifft das auf 58 Personen in den 26 Unternehmen zu, berichtet der Standard.

Laut dem Bericht des Rechnungshofs dürfen sich die Vorstände der Österreichischen Post AG und der Verbund AG über die höchsten durchschnittlichen Jahresbezüge freuen: Bei der Post sind es 1,99 Millionen Euro, beim Energieversorger 1,46 Millionen Euro. Sie liegen damit deutlich über dem Gesamtdurchschnitt (219.000 Euro brutto pro Jahr).

Frauenanteil steigt

Eine erfreuliche Entwicklung gibt es beim Frauenanteil, der sowohl auf Vorstandsebene als auch in den Aufsichtsräten gestiegen ist. In Vorständen und in der Geschäftsführung kommen sie 2022 auf einen Anteil von 24,1 Prozent (2019:  21,1 Prozent). Ähnlich sieht es in den Aufsichtsräten aus, wo der Frauenanteil von 31,7 Prozent (2019) auf 36,2 Prozent (2022) gestiegen ist. 

Bei den Jahresbezügen sind die Top-Managerinnen ebenfalls auf Aufholjagd. Geschäftsführerinnen und weibliche Vorstandsmitglieder verdienten 2022 rund 85 Prozent dessen, was ihre männlichen Kollegen bekommen - 2020 lag dieser Wert noch bei 77,3 Prozent. In Aufsichtsräten herrscht mittlerweile fast Gleichstand. Hier kommen die Frauen auf 97,8 Prozent der Vergütung von Männern - 2020 waren es rund 90 Prozent.

www.rechnungshof.gv.at

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