Deshalb gingen 2022 die meisten Firmen pleite

| Redaktion 
| 16.05.2023

Der KSV1870 zeigt in einer Analyse, was die Gründe sind, die zu Konkursen bei heimischen Unternehmen führten.

Im Jahr 2022 waren "Operative Ursachen" mit 29 Prozent der häufigste Grund, warum es Unternehmen in Österreich aus wirtschaftlicher Sicht nicht geschafft haben und Insolvenz anmelden mussten. Im Vergleich zum Jahr 2021 sind das um 1,5 Prozentpunkte weniger, so die Erkentnis des KSV1870.

Planungsschwächen und fehlerhaftes Controlling

Zu den häufigsten Ursachen zählen Planungsschwächen und fehlerhaftes Controlling (8,2 Prozent), eine schlechte Kostenstruktur aufgrund Mängel innerhalb der Organisation (8,1 Prozent) sowie Absatzschwächen (6,8 Prozent) in den Bereichen Werbung und Vertrieb.

"Klassische Managementaufgaben, die zur Basisarbeit eines gut funktionierenden Unternehmens zählen, sind weiterhin der Hauptgrund, warum Betriebe in Österreich in die Insolvenz schlittern. Obwohl es in den vergangenen Jahren eine mehrjährige Corona-Krise und aktuell stark steigende Preise zu verkraften gibt", so Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz. In Wien machen "Operative Ursachen" sogar 36 Prozent aller Firmenpleiten aus – das ist der Höchstwert in Österreich.

Insolvenzursache Corona-Krise: Salzburg am häufigsten betroffen

Wie die aktuelle KSV1870 Analyse zeigt, waren im vergangenen Jahr "Unbeherrschbare Umstände" für 28,3 Prozent (plus 1,4 Prozent gegenüber 2021) aller Unternehmensinsolvenzen ausschlaggebend. Dazu zählen neben "Krankheit und Unglücksfällen im persönlichen Umfeld der Unternehmer" auch Faktoren wie Naturkatastrophen und insbesondere die Corona-Krise. Während zu Pandemiebeginn die weltweite Krise als primäre Insolvenzursache von Unternehmen in Österreich eher selten in Erscheinung trat, war diese im Vorjahr bei rund jeder vierten Pleite (22,2 Prozent) der Hauptfaktor. 

Gründungsfehler führen in den Ruin

Als dritthäufigste Ursache (21,6 Prozent) gelten weiterhin klassische Gründungsfehler – das sind um 2,6 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Insbesondere fehlendes branchenspezifisches Know-how sowie eine gewisse betriebswirtschaftliche Unerfahrenheit (12,9 Prozent) führen häufig dazu, dass es sich bei einigen Unternehmen am Ende aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr ausgeht.  

"Persönliches Verschulden" wird weniger

Im Vergleich zum Jahr 2021 ist der Faktor "persönliches Verschulden" zuletzt etwas seltener in Erscheinung getreten. Waren es vor zwei Jahren noch 14,8 Prozent, so waren es im vergangenen Jahr 12,2 Prozent. Dabei fällt auf, dass vor allem die „Vernachlässigung der Geschäftsführung“ der häufigste Grund (6,7 Prozent) ist. Strafbare Handlungen mit vier Prozent kamen zuletzt hingegen seltener vor.

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