"Markenarbeit, Multichannelling und Mut sind jetzt besonders entscheidend für ein Unternehmen"

Beim "Vie:nna Brands Forum" stand "Die Marke und ihre Identität, Emotionalität & Images" auf dem Programm.

"Die Marke und ihre Identität, Emotionalität & Images" lautete das Motto der jüngsten Ausgabe von Ralph Vallons Eventreihe "Vie:nna Brands Forum". Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck, Wirtschaftskammer Wien, machten in einem Gespräch mit Sonja Kato in der "Landtmann Bel-Etage" deutlich, alles zu unternehmen, um unter den derzeitigen Herausforderungen die Wiener Wirtschaft zu unterstützen.

Peter Hanke: "Wir haben nunmehr das dritte Corona-Hilfspaket auf den Weg gebracht und vom Gastrogutschein bis zu den 'Stolz auf Wien'-Beteiligungsmöglichkeiten gibt es gemeinsam mit der Wiener Wirtschaftskammer eine Reihe von Aktivitäten, die bedeutend sind. Die Situation im Wiener Tourismus ist durch die Ausfälle wegen COVID-19 besonders herausfordernd, hier wird es notwendig sein, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Allerdings ist da auch die Bundesregierung gefordert, aktiv zu sein."

Walter Ruck sah insbesondere "in der Zusammenarbeit mit der Stadt eine wichtige Kooperation, die auch in Zukunft Sinn macht, weil wir gezeigt haben gemeinsam viel zu erreichen. Gerade in diesen Tagen ist es uns zum Beispiel gelungen, die Schanigärten auch in den Wintermonaten offen zu halten." Die beiden Kooperationspartner machten deutlich, dass sie die Wiener Wirtschaftsmarken immer wieder erfolgreich ins Ausland getragen haben. Dabei seien sowohl die Außenstellen der Stadt Wien, wie auch die der Wirtschaftkammer hilfreich gewesen.

Erstes Panel: Qualitätsmarken haben es leichter

Im ersten Panel zu den Wiener Erlebnismarken wurde deutlich, dass die Rahmenbedingungen durch die Coronakrise für alle im Tourismus und in der Gastronomie äußerst schwierig seien, die Einbrüche seien einfach eklatant. TQS Research & Consulting-Geschäftsführer Dieter Scharitzer betonte in seiner Keynote seine drei "M": Markenarbeit, Multichannelling und Mut. Alle drei seien jetzt besonders entscheidend für ein Unternehmen und hätten an Bedeutung zugenommen.

"Moments that matter" hatte Gastronom Berndt Querfeld sprichwörtlich für sich neu definiert, indem er ein Pop-Up Bierlokal im ehemaligen "Napoleon" in der Donaustadt eröffnete. Querfeld: "Ja, man muss sich etwas trauen und es muss natürlich in die derzeitige Situation passen, weil die Menschen aus gesundheitlichen Überlegungen vermehrt im Freien sitzen wollen. Das Bootshaus, das wir letztes Jahr eröffnet haben, mit dem großen Gastgarten an der Alten Donau, ist seit Wochen komplett ausreserviert."

Pasteten-Experte Hans Peter Spak konnte berichten, dass die gute Auslastung im Lebensmittelhandel, seine Einbußen in der Gastronomie wettmachen konnte. Bei Hink Pasteten sah Unternehmer Spak als entscheidend an, dass "die Verbindung zur Top-Marke Wien hergestellt werden konnte. Qualität muss auch emotional sichtbar sein, das macht einerseits unser Produkt aber auch die Verbindung mit der lebenswerten Stadt Wien aus." Kremslehner Hotels-General Manager Vera Kremslehner-Braunegg wies auf eine katrastophal schlechte Auslastung hin, die auf das Ausbleiben der Touristen aus Asien, des Nahen- und Mittleren Osten und China zurückzuführen sei. Sie möchte, dass sich die Touristiker stärker auf Europa fokussieren, um dort neue Gäste anzusprechen. Einhelliger Tenor des Panels war, dass Qualitätsmarken es leichter haben werden, sich aus der Krise heraus wieder gut zu entwickeln.

Zweites Panel: Ohne Herkunft keine Zukunft

Beim zweiten Panel gab Österreichischer Verband der Markenartikelindustrie-Chef Günter Thumser in seiner Keynote zu Beginn einen Überblick zu den "Wirtschaftsmarken im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation". Insbesondere mit dem Postulat "Ohne Herkunft keine Zukunft" zeigte Thumser auf, dass gelebte Tradition oft über Jahrzehnte erarbeitet werden musste, um Vertrauen und Nachhaltigkeit beim Konsumenten zu erzeugen.

Markenführung sei immer auch ein Balanceakt zwischen Alt und Neu. Thumser betonte, dass Marken Sinn stiften sollen und das ist in der Regel dann, wenn sie traditionell und innovativ unterwegs sind. Der sogenannte "Reason-why" (Grund für den Kauf eines Produkts – Anm. d. Red.) und die emotionale und inhaltliche Aufladung würden dabei eine große Rolle spielen.

Social Responsibility gewinnt an Bedeutung

Im anschließenden Podium sah Juwelier Alexander Skrein auch die gesellschaftlich Verantwortung einer Unternehmensmarke für entscheidend an, gerade in Zeiten wie diesen komme Social Responsibility große Bedeutung zu. Margarete Kriz-Zwittkovits, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien, setzte sich besonders für die Vorzüge der Regionaltät einer Marke ein. Gerade in den letzten Monaten sei deutlich geworden, wie entscheidend die Nahversorgung ist.

Unique Fessler-Geschäftsführer Robert Judtmann sah die Aufgabe einer Agentur die Markenführung kontinuierlich und nachhaltig zu begleiten. Neue Ideen dürfen hier ebenso Platz haben, wie das Aufladen der Marke mit Storytelling. In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, inwieweit Marken durch einen Slogan zusätzlich emotional im Gespräch gehalten werden können.

Drei Beispiele von Günter Thumser blieben in der Diskussion besonders in Erinnerung: die Wiener Marken Almdudler, Manner und Kotanyi. Alle drei Slogans – "Wenn die kan Almdudler haben geh wieder ham", "Was tät i ohne Kotanyi" und "Manner mag man eben" – seien fest in unseren Ohren verankert und die Menschen würden damit eine besondere Erfahrung verbinden. "Ein Slogan kann sehr gut zum Selbstverständnis einer Marke, eines Produktes beitragen und sie emotional aufladen. Gleichzeit muss die Botschaft auch authentisch sein, wenn nicht, kann das schnell in die falsche Richtung gehen", so Thumser.

Schwechter-Braumeister Andreas Urban setzte den Schlusspunkt, wobei er damit auch schon zu den lukullischen Freuden überleitete: Das 175 Jahre alte Schwechater Wiener Lager feierte vor ein paar Jahren sein Jubiläum und sei ein gutes Beispiel für die Verbindung von Tradtion und Innovation.

Habsburger-Weine und Schlumberger-Sekt

Zum gelungenen Abschluss des Events wurden Schlumberger-Sekt und Habsburger-Weine aus Wagram am Tisch verkostet. Letztere fanden bei der "Club Cuvée"-Weinverkostung, präsentiert von Inna Habsburg-Lothringen, mit dem "Grünen Veltliner Maximilian" und dem gleichnamigen roten Cuvée einen besonderen Anklang.

Mit dabei waren Elektra Bregenz-CMO Philipp Breitenecker, Rudolfingerhaus-Aufsichtsratsvorsitzender Georg Semler, Oracle-Marketingleiter Johannes Dobretsberger, Wien 3420 Aspern-Vorsitzender Gerhard Schuster, HS Timber-Marketingleiterin Renate Krüger-Fischer, Confiserie Heindl-Marketingchefin Barbara Heindl, Volksbank Wien-Marketing Director Wolfgang Layr, Observer-Geschäftsführer Florian Laszlo, mediclass-Geschäftsführer Christoph Sauermann, Migra-Chef Smajo Pasalic, Berater Heinz Stiastny, Hackabu-CEO Florian Mott, Kurier-Gesamtanzeigenleiter Stefan Lechner, Novomatic Forum-Leiterin Uschi Nosal, die Gastronomen Margit und Andre Stolzlechner sowie Vallon Relations & Coaching-Geschäftsführerin Raphaela Vallon-Sattler. (red)

Bilder vom jüngsten "Vie:nna Brands Forum" finden Sie in unserer Galerie.

www.vie-club-cuvee.at

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