Influencer verheimlichen bezahlte Kooperationen

Wildwuchs vor allem auf YouTube.

Influencer geben vor allem auf YouTube und Pinterest nur selten an, wenn sie für das Zeigen eines Produktes bezahlt werden - obwohl Plattform-Richtlinien sie eigentlich dazu verpflichten. Laut einer Studie von Forschern der Princeton University werden nur zehn Prozent der Inhalte auf YouTube und nur sieben Prozent der Pinterest-Pins auch tatsächlich als Publikation mit inkludiertem Marketing ausgewiesen.

Affiliate-Link reicht nicht

Für die Forschungsarbeit haben die Researcher eine repräsentative Stichprobe von über 500.000 YouTube-Videos und über 2,1 Mio. Pinterest-Pins, die allesamt von August bis September 2017 erstellt wurden, analysiert. Von der Gesamtheit enthielten 3.472 Videos und 18.237 Pins sogenannte Affiliate-Links. Dabei stellt ein Produktanbieter Werbemittel zur Verfügung, die der repräsentiernde Nutzer auf seinen Social-Media-Kanälen einsetzen und in Affiliate-Links zum Kauf mit Provision verlinken kann.

In dieser Untergruppe zeigt sich, dass gerade einmal zehn Prozent der YouTube-Videos und sieben Prozent der Pinterest-Pins eine schriftliche Offenlegung über die gesponserten Inhalte enthielten. Seit 2013 ist jedoch in den Plattform-Richtlinien festgehalten, dass entsprechende Angaben gemacht werden müssen, wenn es sich um Werbung handelt oder der Nutzer Geld für das Zeigen von Produkten erhält. In der aktuellen Version der Richtlinien müssen Blogger mehr angeben als nur den Ausdruck "Affiliate-Link", weil Leser und Zuschauer möglicherweise nicht wissen, was der Begriff bedeutet.

Gekaufte Bewertungen

Die Ergebnisse geben Grund zur Annahme, dass die Mehrheit der YouTube- und Pinterest-Influencer wahrscheinlich von ihren Produktbewertungen profitiert, ohne dies den Nutzern zu offenbaren. "Die Angabepflicht ist sehr wichtig, damit Nutzer den Worten eines Influencers eine angemessene Gewichtung geben können", unterstreicht Studienautor Arunesh Mathur. Wer für die öffentliche Einschätzung eines Produktes verdeckt bezahlt wird, würde nicht selten eine bessere Bewertung publizieren.
Die Researcher geben abschließend zu bedenken, dass die Ergebnisse der Studie wahrscheinlich nicht alle bereits veröffentlichten Affiliate-Marketingkampagnen auf Pinterest und YouTube darstellen, da Ergebnisse Publikationen, die keine Links enthalten, sondern etwa speziell errichtete Gutscheincodes, nicht berücksichtigen. (pte)

princeton.edu

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