Neue Unfallstudie
In diesen Branchen arbeitet es sich am gefährlichsten

| Redaktion 
| 08.02.2024

Die Branchenexpert:innen von Lebenslaufapp.ch versuchten die verletzungsanfälligsten Erwerbszweige in Österreich, Deutschland und der Schweiz aufzudecken.

Laut aktueller Berichte gibt es einen Anstieg der arbeitsbedingten Todesfälle in fast der Hälfte der EU und 2,88 Millionen nicht tödlicher Arbeitsunfälle im Jahr 2021. Österreich liegt bei Arbeitsunfällen pro 100.000 Einwohner:innen in Europa auf Platz 10. Vor diesem Hintergrund haben die Branchenexpert:innen von Lebenslaufapp.ch versucht, die verletzungsanfälligsten Branchen in Österreich, Deutschland und der Schweiz aufzudecken.

Fertigungsindustrie an der Spitze

Zu diesem Zweck wurden die nicht tödlichen Verletzungen für jede Branche im Zeitraum von 2012 bis 2021 analysiert. Außerdem wurden die Gesamtbelegschaft und die Rate der nicht tödlichen Verletzungen berücksichtigt.
Die Studie zeigt, dass nicht tödliche Arbeitsunfälle in der Fertigungsindustrie für mehr als jeden fünften Arbeitsunfall in Österreich verantwortlich sind (22,35 Prozent). Diese Quote ist acht Prozentpunkte höher als in der Schweiz (15,27 Prozent). In Österreich erlitt von den 13.631.695 Beschäftigten zwischen 2012 und 2021 im verarbeitenden Gewerbe etwa jede:r 100. Arbeitnehmer:in einen nicht tödlichen Arbeitsunfall.

Das Bauwesen liegt knapp dahinter auf Platz zwei. Diese Branche ist für fast jeden fünften (19,12 Prozent) Arbeitsunfall verantwortlich. Das hat vor allem mit den körperlich anstrengenden und gefährlichen Bedingungen zu tun, die sowohl im Baugewerbe als auch in der Fertigung typisch sind. Bemerkenswert ist, dass Verletzungen in der Bauindustrie fast dreimal so viele Arbeitsunfälle verursachen, wie solche in landwirtschaftlichen Berufen, einschließlich Forstwirtschaft und Fischerei (6,67 Prozent), wo die Umgebung auch unvorhersehbar und gefährlich sein kann. Die Wahrscheinlichkeit allerdings, einen Arbeitsunfall zu erleiden, aufgrund der geringeren Belegschaft bei Landarbeitern immer noch bei 1 zu 100, genau wie bei Bauarbeiter:innen.

Großhandel, Einzelhandel und Kfz-Reparatur

Der drittgefährdetste Sektor für Arbeitsunfälle ist laut der Studie der Groß- und Einzelhandel, einschließlich der Kfz-Reparatur. Er ist landesweit für jeden achten Arbeitsunfall verantwortlich (12,23 Prozent). Der Groß- und Einzelhandel ist mit 12.221.104 Beschäftigten von 2012 bis 2021 der zweitgrößte Wirtschaftszweig Österreichs und die Wahrscheinlichkeit, einen Arbeitsunfall zu erleiden, gehört mit 0,61 Prozent zu den niedrigsten in diesem Sektor.

DACH-Region

Auch in Deutschland ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. Die Fertigungsindustrie ist der Hauptverursacher nicht tödlicher Arbeitsunfälle und für 24,30 Prozent der Verletzungen in Deutschland. In der Schweiz haben die Verletzungen in der Herstellung den zweithöchsten Anteil und machen insgesamt jede sechste Verletzung aus.

Auch Bauarbeiter:innen sind einem erhöhten Verletzungsrisiko am Arbeitsplatz ausgesetzt, insbesondere in der Schweiz mit 23,94 Prozent und Österreich mit 19,12 Prozent. Bemerkenswert ist, dass in Deutschland Bauunfälle im Vergleich zu Österreich und der Schweiz einen deutlich geringeren Anteil an der Gesamtzahl der nicht tödlichen Verletzungen ausmachen (13,53 Prozent).

Ähnlich wie das verarbeitende Gewerbe belegt der Groß- und Einzelhandel einschließlich der Kfz-Reparaturbranche in zwei der drei untersuchten Länder den dritten Platz.

www.lebenslaufapp.ch

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