Im vergangenen November eröffnete am Rudolfsplatz das erste von vorerst zwei geplanten Miiro-Hotels in Wien. (LEADERSNET berichtete). Nach Hoteleröffnungen in Barcelona, Gstaad, London und Paris stand nun Wien auf der Einkaufstour des indischen Reisekonzerns InterGlobe Enterprises durch Europa.

Wiener Gemütlichkeit im Miiro-Hotel am Rudolfsplatz © James McDonald
Luxury News sprach mit Neena Gupta, Executive Director-Group Strategy and International Hospitality for InterGlobe Enterprises, anlässlich ihres Wien-Besuches im Zuge der Eröffnung des schicken Boutique-Hotels "Palais Rudolf", im 1880 von Wilhelm Stiassny erbauten Gründerzeit-Palais am Wiener Rudoflsplatz 11.
"Wien ist eine meiner Lieblingsstädte" beginnt Neena Gupta unser Gespräch, "die Stadt mit ihrer interessanten historischen Geschichte ist die perfekte Mischung aus Moderne und Vergangenheit. Unsere Strategie, bei der Planung einer Hotelplattform in Europa, konzentrierte sich auf Städte, die Drehkreuze innerhalb Europas im Mittelmeerraum, Großbritannien und Westeuropa darstellen: London, Paris, Barcelona, Gstaad und Wien.
Wie es der Zufall wollte, stand 2019 ein Portfolio mit zehn Hotels in acht Städten zum Verkauf, darunter war auch dieses Hotel in Wien. Wir fanden es sehr interessant und sahen eine schnelle Wachstumsmöglichkeit, da es alle Städte umfasste, in denen wir ursprünglich vertreten sein wollten."
Innerhalb der letzten 18 Monate eröffnete die Gruppe in Europa sechs Hotels, was laut der Managerin eine ziemlich schwierige Aufgabe darstellte. "Nun brauchen wir etwas Zeit, um die nächste Expansionsstrategie zu planen und zu starten", erläutert sie.

Wunderschöner Ausblick über den Rudolfsplatz © James McDonald
Bei der Auswahl der Gebäude achtet die Gruppe auf das Besondere. "Wir gehen hier sehr sorgfältig vor. Dinge mit größter Sorgfalt und Bedacht zu gestalten, ist unser Versprechen. Ein schönes Gebäude allein genügt auch nicht, wichtig ist es, dieses schöne Gebäude durch die lokale Geschichte zum Leben erwecken. Wie beispielsweise das Palais Rudolf, dem wir für unsere internationalen Gäste Leben einhauchen und ihnen die Geschichte näherbringen."
Local spirit
Gäste und Einheimische sollen sich im Palais Rudolph gleichermaßen wohlfühlen, ein heimeliges Gefühl haben. "Moderne Gastgeber sein", nennt es Neena Gupta. "Der Gastgeber begleitet den Gast von Tür zu Tür, es werden Geschichten erzählt und mit dem Barkeeper und den anderen Gästen wird ebenfalls geplaudert. Alle fahren bzw. gehen mit einem warmen und wohligen Gefühl nach Hause und freuen sich schon auf Ihren nächsten Besuch. Das Besondere an uns ist die herzliche Gastfreundschaft, die Teil unserer Kultur ist, verbunden mit der Raffinesse und den kulturellen Werten Europas.
Die Einheimischen kennen die Geschichte, aber wir möchten sie unseren internationalen Gästen näherbringen. Auch die kulinarische Vielfalt spielt eine wichtige Rolle. In Anlehnung an die Historie des Palais haben wir dem Restaurant den Namen 'Baronesse' gegeben. Umfassend betrachtet, wollen wir ein Gebäude schaffen, in dem sich auch die Einheimischen wie zu Hause fühlen. Sie kommen hierher, trinken eine Tasse Kaffee, lesen ein Buch oder gehen ihren täglichen Arbeiten nach. Und unsere internationalen Gäste sollen sich in die lokale Gemeinschaft einfügen können und sich nicht wie in einem Touristenort fühlen." Rundherum wohlfühlen steht also im Vordergrund vom Anfang bis zum Ende des Aufenthalts. Dazu wartet das Hotel mit einer Besonderheit auf, dem Refresh Room. Dieses charakteristische Miiro-Feature bietet einen privaten Rückzugsort für frühe Anreisen oder späte Abreisen. Mit Duschen, sanfter Beleuchtung und ausgewählten Pflegeprodukten sorgt er für einen nahtlosen Übergang zwischen Reisen und Ankommen.
Luxus vereint mit authentischer Lebensart
Beim Kauf des Gebäudes war dieses in keinem guten Zustand, erinnert sich Neena Gupta. Es galt, eine beträchtliche Summe in Höhe mehrerer Million Euro zu investieren, um das Palais nicht nur zukunftssicher auszustatten, sondern auch vor dem Verfall zu schützen und das Gebäudedesign an die Stadtarchitektur anzupassen.
"In etwa drei Jahren wollen wir den Break Even erreichen", gibt sich die Strategin zuversichtlich. "Das Palais Rudolf ist das ganze Jahr über geöffnet, unsere Zielgruppen sind Businessreisende und Touristen gleichermaßen. Wir verzeichnen derzeit großes Interesse von Gästen aus Europa, aus den USA und Großbritannien. Auch auf dem indischen Markt, wie auch auf anderen asiatischen Märkten werden wir besonders aktiv sein. Die Inder lieben und schätzen es, Geschichte zu spüren und anzuschauen und genau das können sie hier vorfinden."

An den Wänden Kunstwerke von nahmhaften österreichischen Künstlern © James McDonald
Wien gehört zur DNA des Hotels
Um authentisch mit Wien und seiner Kultur zu sein, wurde das Gebäude penibel restauriert und es finden sich im Haus auch zahlreiche Kunstwerke an den Wänden. "Es gab 650 Kunstwerke in diesem Hotel, davon 650 Originalkunstwerke, alle von österreichischen Künstlern, die wir restauriert und dann wieder an den Wänden angebracht haben. Wir versuchen, österreichische Kultur und ihre Schönheit zu fördern und sie der Welt näherzubringen, die Kunst der Stadt ins Hotel zu bringen und den Einheimischen eine Plattform zu bieten, um Kunst und Kultur genießen und wieder stolz auf die Geschichte sein zu können, die mit der Zeit verloren geht, wenn man sie nicht präsentiert.
Diesen lokalen Patriotismus setzt das Management in seiner gesamten Philosophie fort. "Unsere Mitarbeiter müssen nicht nur die Grundvoraussetzungen mitbringen, sie sollten auch die Stadt und ihre Geschichte kennen, damit sie den Gästen etwas über Wien erzählen können."
Zum Abschluss lädt Neena Gupta ein, "das Palais Rudolf zu besuchen, sich hier zuhause zu fühlen, damit sich auch die Gäste hier genauso fühlen und diese Message in den Rest der Welt hinaustragen."
www.miirohotels.com