Trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten sowie tiefgreifender Veränderungen im Konsumverhalten bleibt der Luxusmarkt stabil. Der weltweite Umsatz der Branche wird 2025 voraussichtlich rund 1,44 Billionen Euro erreichen. Das hat die aktuelle "Luxury Goods Worldwide Market Study" der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company und des italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma ergeben.
Unter der Oberfläche zeigt sich jedoch ein tiefgreifender Wandel: Luxus wird zunehmend über Erlebnisse definiert, nicht mehr allein über Besitz. Die Kundschaft rund um den Globus bevorzugt laut der Studie inzwischen "erlebnisorientierten Genuss" statt "demonstrativem Konsum" und setzt neue Statussymbole in Bereichen wie Wellness und Selbstbelohnung. Luxuserlebnisse – von Hotellerie über Kreuzfahrten bis hin zur Gourmetküche – treiben folglich das Marktwachstum voran, während klassische Segmente wie Luxusautos stagnieren.
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung der Studie, den gesamten Text finden Sie hier.
Erlebnisse und Emotionen prägen den Luxusmarkt
Der Markt für persönliche Luxusgüter bleibt 2025 mit rund 358 Milliarden Euro stabil. Nach Jahren starken Wachstums verschiebt sich der Fokus hin zu Erlebnissen und emotionalem Mehrwert. Die Branche steuert auf qualitätsorientiertes Wachstum mit weniger, dafür wirkungsvolleren Standorten zu.
"Nach einer Ära des Kaufrauschs haben sich Erlebnisse und Emotionen zum zentralen Wachstumsmotor der Luxusindustrie entwickelt", erklärt Bain-Partnerin und Branchenexpertin Marie-Therese Marek. "Der Markt zeigt sich weiterhin robust, bleibt jedoch nicht unberührt von makroökonomischen Herausforderungen und bewegt sich in einem fragilen globalen Gleichgewicht."
Segmenttrends
Luxusautos verlieren an Volumen, während Yachten und Privatjets weiter zulegen. Fine Art und hochwertige Weine stagnieren. Stark wachsen Gourmetgastronomie sowie neue Erlebnisfelder wie Reisen, Safaris und exklusive Sportarten – besonders in Asien, im Nahen Osten und Ferienregionen.
Marktdynamik und Kategorien
Schmuck bleibt 2025 der stärkste Wachstumstreiber, Beauty entwickelt sich stabil mit dynamischen Parfums. Der Uhrenmarkt spaltet sich in High-End und Wiederverkauf. Im Modesegment erholt sich erschwinglicher Luxus, gestützt durch preisbewusste Stammkundschaft und die Generation Z.
Regionale Entwicklungen
China und Europa verzeichnen Rückgänge, Japan verliert dynamikbedingt durch schwächeren Tourismus. Die USA und Lateinamerika bleiben stabil. Der Nahe Osten ist mit vier bis sechs Prozent Wachstum die stärkste globale Region. Neue Wachstumsmärkte entstehen in Indien, Afrika und Südostasien.
Veränderte Käuferbasis
Die Zahl der Luxuskäufer sinkt auf rund 340 Millionen (2022 = 400 Millionen). Die Kundschaft kauft seltener, gezielter und nutzt verstärkt Rabatt- oder Wiederverkaufskanäle. Dagegen bleibt die Kaufkraft der "Big Spender" stabil und macht fast die Hälfte des Marktvolumens aus.
Profitabilität und Ausblick
Gestiegene Kosten drücken EBIT-Margen im persönlichen Luxus auf 15 bis 16 Prozent. Marken erweitern ihr Angebot in niedrigere Einstiegskategorien und müssen zugleich ihre Glaubwürdigkeit sichern. Langfristig erwartet die Branche vier bis sechs Prozent Wachstum pro Jahr und ein Marktvolumen von 525 bis 625 Milliarden Euro bis 2035. Ethik, Emotion und KI-gestützte Effizienz werden zu zentralen Erfolgsfaktoren.
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