Lärmgeplagte Großstädter bezahlen für Stille

| 10.06.2014

Silent Meals sind der neueste Gastro-Trend -  Wer das Schweigegelübde bricht, muss sofort gehen. 

"Ruhe, bitte": Weil es seinen Gästen beim Essen den Mund verbietet, gehört das New Yorker Restaurant "Eat" zu den angesagtesten Szene-Lokalen der Stadt. Seit das Schweigegebot im Herbst 2013 in Kraft trat, kann sich Restaurantbesitzer Nicholas Nauman vor Buchungsanfragen kaum retten. Es gibt ein schlichtes Vier-Gänge-Menü, alles selbst gemacht aus regionalen Bioprodukten, serviert auf Tongeschirr und Holztafel - gespeist wird 60 Minuten in völliger Stille. Wer das Schweigegelübde im Raum bricht, muss sein Menü auf einer Bank vor dem Lokal beenden.

"Es war wirklich schön, auf diese Art Zeit miteinander zu verbringen", erzählt ein Gast. "So ganz ohne den Druck, sich ständig ein Gesprächsthema ausdenken zu müssen."

Montags wird in Südtiroler Hotel nicht gesprochen

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, lautet auch das Credo des Südtiroler Hotels La Perla. "Sanfte Bewegungen und das Vermeiden lauten Sprechens zugunsten leiser Worte sind im La Perla ein Imperativ. Achten wir lieber auf Blicke, auf kleine Gesten: Im Schweigen liegt oft mehr Aussage als im Gesprochenen. Und in wenigen Worten mehr Kraft als in vielen", lautet es in den Leitlinien des Hotels. Bei Michil Costa, Geschäftsführer des Hotels in Corvara ist allerdings nur jeden Montag Schweigen angesagt. Das gilt dann aber nicht nur für die Gäste, auch für das Personal: für die Zimmermädchen ebenso wie für die Kellner, für die Masseure wie für die Küchenbrigade, für den Empfang wie für die Haustechniker. Zettel und Bleistift liegen jederzeit zur Verständigung bereit, so der Hotelier. (red)

www.eatgreenpoint.com

www.hotel-laperla.it