Fotos von der Veranstaltung
Raiffeisen NÖ-Wien Jahrestagung mit Top-Entscheidern aus Wirtschaft und Politik

Das Unternehmen blickte auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück, stärkt der RBI den Rücken, kritisiert überbordende Regulatorik im Finanzsektor, kündigte ein neues Produkt an und erteilt dem Ruf nach Vermögenssteuern eine Absage. Auch Bundeskanzler Nehammer hielt eine Rede. Ein Show-Act im Zeichen der "Euro 2024" begeisterte die rund 800 Gäste.

Die traditionelle Jahrestagung von Raiffeisen Niederösterreich-Wien war auch 2024 eine äußerst beeindruckende Veranstaltung. Rund 800 Gäste folgten der Einladung in die Messe Wien. Die beiden Gastgeber – Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, und Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien – begrüßten neben den zahlreichen Mitgliedern auch hochrangige Repräsentant:innen aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Gesellschaft und Religion. 

Darunter befanden sich u.a. Bundeskanzler Karl Nehammer, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Erster Vizepräsident EU-Parlament Othmar Karas, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrat Sven Hergovich, Klubobmann Jochen Danninger, Diözesanbischof Alois Schwarz, Superintendent Matthias Geist, Pater Markus Inama und viele Vertreter:innen von verschiedenen Interessensvertretungen, Blaulichtorganisationen und Medien. 

Jahresergebnis Raiffeisen-Holding NÖ-Wien

Zeitgleich mit der Jahrestagung veröffentlichte die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ihr Jahresergebnis 2023. Im Kontext von wirtschaftlichen Verwerfungen sei ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaftet worden, wurde mitgeteilt: Das Konzernjahresergebnis 2023 nach Steuern erreichte, 961,2 Millionen Euro nach 53,7 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei hätten sämtliche Geschäftsfelder der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien zum guten Ergebnis beigetragen.

Auch die 42 niederösterreichischen Raiffeisenbanken leisteten demnach einen maßgeblichen Beitrag zum erfolgreichen Jahresergebnis, indem sie ihr Betriebsergebnis fast verdoppelten und damit ihre Rolle als führende Bankengruppe in Niederösterreich untermauerten. 

Klare Ansagen vom Management

Obmann Erwin Hameseder ging in seiner Rede auf die Beteiligung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien an der Raiffeisen Bank International (RBI) ein: "Es ist ein gordischer Knoten, den die RBI auflösen muss: Einerseits bestehen in Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine nachvollziehbare europäische, amerikanische und internationale Sanktionen. Sanktionen, die selbstverständlich von der RBI auf Punkt und Beistrich respektiert und eingehalten werden." Die RBI könne und werde es sich nicht leisten, in dieser komplexen geopolitischen Situation auf der falschen Seite westlicher Sicherheitsinteressen zu landen. Die Raiffeisen Bankengruppe NÖ-Wien stehe zur RBI und zu ihrem Vorstand. "Mit der Aufstockung unserer Anteile haben wir das mehr als deutlich gemacht", so Hameseder, der auch überbordender Bürokratie und Regulatorik im Finanzsektor eine Absage erteilte: "Über die vergangenen Jahre erlebten wir eine Flut von neuen Gesetzen und Verordnungen." Er habe den Eindruck, dass dem Gesetzgeber – insbesondere in Brüssel – vielleicht ein wenig der Blick für das Große und Ganze abhandengekommen sein könnte.

Ferner ließ Hameseder in seiner Rede auch keinen Zweifel darüber offen, was er von der aktuellen Diskussion zu Übergewinn- und Vermögenssteuern halte: "Die Agenda Austria wie auch das Wirtschaftsforschungsinstitut Eco Austria warnen eindringlich davor. Weil der Schaden ungleich größer ist als der Nutzen." Österreich brauche keine neuen Steuern. 

Generaldirektor Michael Höllerer ging in seiner Rede auf die neue Strategie der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien "Absolute Kundenzentrierung in jeder Entscheidung" ein, die für den Aufbruch des Unternehmens stehe und bereits Erfolge sichtbar mache. "2023 konnten wir mit unserer Stadtbank nach zehn Jahren wieder auf den dritten Platz am Wiener Markt vorrücken." Ein Erfolgsfaktor sei die Verbindung von modernem Banking mit Kundennähe und deren Betreuung über alle Kanäle. Kernzielgruppe ist laut Höllerer der Mittelstand - der private wie der unternehmerische. Innovative Lösungen zählten für den Generaldirektor zu den wichtigsten Schwerpunkten der strategischen Ausrichtung und Kundenzentrierung: "Innovation zahlt sich aus, mit unserer Bitpanda-Kooperation stellen wir für knapp 1,5 Millionen Kund:innen die Möglichkeit der Veranlagung in Crypto Assets und andere Vermögenswerte." Damit habe man neue Wege bestritten und in weniger als fünf Monaten ein neues Produkt entwickelt.

Höllerer kündigte auch eine Neuheit an: "Um frühzeitig jungen Menschen den Umgang mit Geld zu vermitteln und einen konkreten Beitrag zur Finanzbildung zu leisten, bieten wir ab Juni als erstes traditionelles Kreditinstitut in Österreich mit 'Raiffeisen Junior' eine App-Lösung für 7- bis 14-Jährige an. Wir wollen damit etwas dagegen tun, wenn nur knapp die Hälfte der unter 18-Jährigen weiß, wofür sie ihr Geld ausgibt und ein Viertel der Eltern sich überfordert fühlt, Finanzwissen zu vermitteln."

Neue strategische Leitplanken seien bei der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ebenfalls eingeschlagen worden. Die Zeichen stünden auf Wachstum und Aktivitäten in neuen Geschäftsfeldern. "Unsere Eckpunkte sind Unternehmertum, Nachhaltigkeit, Solidarität und Regionalität – alle abgeleitet von unserem genossenschaftlichen Ursprung", so der Generaldirektor. Neben den angestammten Geschäftsfeldern Bank, Agrar, Infrastruktur und Medien stoße man in neue Investitionsfelder wie beispielsweise Gesundheit und Pflege vor.

Nehammer und Mikl-Leitner

Karl Nehammer nahm in seinen Ausführungen Bezug auf das in der Vorwoche erfolgte Attentat in der Slowakei auf Ministerpräsident Robert Fico. In diesem Zusammenhang ging der Bundeskanzler auch auf die Raiffeisen-Werte und das genossenschaftliche Prinzip ein, das laut ihm für Diskurs und Vielfalt stehe und in der aktuellen Zeit einen besonderen gesellschaftlichen Stellenwert habe. "Wir leben in einer Zeit der Radikalisierung, in einer Zeit von Häme und Spott im politischen Diskurs. Gewalt ist aber in einer Demokratie unzulässig – von links wie von rechts. Wir müssen wachsam sein", so Nehammer. Das genossenschaftliche System von Raiffeisen stehe für das Miteinander – andere Meinungen annehmen, über Werte sprechen, Vielfalt zulassen und Konsens herstellen. "Klar ist, der Staat funktioniert nur dann, wenn wir Leistung zulassen, wenn sich mehr arbeiten wieder lohnt. Arbeit ist ein Wert und keine Last."

Johanna Mikl-Leitner richtete ihren Blick auf die anstehende EU-Wahl und vertrat die Meinung, Europa könne von Raiffeisen einiges lernen: "Wir müssen Europa besser machen, wieder auf Spur bringen. Es geht um die
Rückbesinnung auf die drei großen Versprechen: Frieden, Freiheit und Wohlstand." Der Wettbewerb müsse wieder gestärkt werden, um konkurrenzfähig zu bleiben, so Niederösterreichs Landeshauptfrau und fügte abschließend hinzu: "Raiffeisen ist eine Institution in Niederösterreich, die Haltung zeigt und in den Regionen engstens verankert ist – und eine Institution, die hilft, unterstützt und nicht wegzudenken ist."

Show-Act im Zeichen der Euro 2024

Passend zur bald beginnenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland gestaltete sich der Show-Act der Jahrestagung: Die beiden Fußball-Freestyler René Mathussek und Kitti Szász demonstrierten ihr Können am runden Leder. Ihre beeindruckenden Tricks sorgten bei den rund 800 Gästen für Begeisterung und bei vielen auch für Vorfreude auf die Euro 2024. Raiffeisen ist als Sponsor der österreichischen Nationalmannschaft mit an Bord.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde die Jahrestagung erneut als zertifiziertes Green Event abgehalten. LEADERSNET war vor Ort. Fotos sehen Sie in der Galerie.

www.raiffeisenholding.com

www.raiffeisenbank.at

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