Yoga-Raum, Koch, Wuzzler, Party, etc.
Das sind die neuen Must-haves und No-Gos in Büros

| Redaktion 
| 05.02.2024

Während Großraumoffice und Desk-Sharing laut einer Umfrage ausgedient haben, wünschen sich Mitarbeitende u.a. flexible Arbeitszeiten, ein Dienstauto bzw. -Rad sowie einen "Fixplatz" im Einzelzimmer. Zudem wird gezeigt, wie es um Yoga-Räume, eigene Köche, Betriebskindergärten, Wuzzler oder Partys steht.

In Zeiten des Fach- bzw. Arbeitskräftemangels kann es nicht schaden, wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeiter:innen und potenziellen Bewerber:innen ein attraktives Arbeitsumfeld bieten kann. Was sich Berufstätige von einem modernen Büro bzw. Arbeitsplatz wünschen, zeigen nun die Ergebnisse einer repräsentativen Integral-Umfrage unter 1.000 Österreicher:innen (online im Dezember 2023 & Jänner 2024) im Auftrag der Immobilienrendite AG. Eins vorweg: mit Großraumoffice und Desk-Sharing lässt sich demnach nicht mehr punkten.

Was die Attraktivität (nicht) steigert

Auf die Frage, was das Büro für Berufstätige attraktiver machen würde, nennen 45 Prozent flexiblere Arbeitszeiten, 21 Prozent ein Dienstauto bzw. Dienstfahrrad für den Weg ins Büro und 20 Prozent ein Einzel- statt des Großraumbüros für ungestörtes Arbeiten. Genauso viele wünschen sich einen fixen Arbeitsplatz statt Desk-Sharing. Und 19 Prozent einen Rückzugsraum für die Sportpause, zum Beispiel für Yoga mit den Kolleg:innen. Auch Feiern steht im "Büro der Zukunft" der Umfrage zufolge auf dem Programm: 14 Prozent würden sich über After-Work-Partys, Get-Togethers und Veranstaltungen freuen. 13 Prozent über einen Koch für die Zubereitung des Mittagessens, 12 Prozent über eine Küche für gemeinsames Kochen, elf Prozent über einen Betriebskindergarten am Standort und im Gegensatz zu Prognosen von Trendforscher:innen nur fünf Prozent über einen Wuzzler oder eine Rutsche im Büro.

Menschen mit Matura oder Studium stellen an das Office der Zukunft höhere Anforderungen: Mehr als die Hälfte der Berufstätigen möchte selbst über die Arbeitszeit entscheiden. Auch ein fixer Platz (29 Prozent) in einem Einzel- statt Großraumbüro (26 Prozent) steht bei ihnen höher im Kurs als bei Menschen ohne Matura. Ebenso Get-togethers und After-Work-Partys (25 Prozent).

Klimafreundlichkeit

Für 14 Prozent der Berufstätigen sei in Zukunft auch eine nachhaltige Gebäude-Heizung und -Kühlung wichtig. Besonders für Menschen mit Matura oder höherem Abschluss (21 Prozent). Gegensätze gibt es auch regional: Während die klimaschonende Heizung bzw. Kühlung des Office-Gebäudes fast jedem:r fünften Wiener:in wichtig wäre (19 Prozent), interessiere das nur halb so viele Niederösterreicher:innen oder Burgenländer:innen (9 Prozent). Und: Menschen mit Kindern finden das weniger wichtig als jene ohne Kids (11 Prozent vs. 16 Prozent). Mathias Mühlhofer, Vorstand der Immobilienrendite AG: "Wer Kinder hat, hat offenbar andere Probleme und interessiert sich hauptsächlich für flexible Arbeitszeiten (49 Prozent). Ein Paradoxon, denn Nachhaltigkeit beim Kühlen oder Heizen von Bürogebäuden kommt ja der nächsten Generation zugute."

Bundesländer-Vorlieben

Ein Dienstauto beziehungsweise das Dienstfahrrad ist der Umfrage zufolge im Westen beliebter als in Wien: In Tirol und Vorarlberg träumen demnach 35 Prozent davon, in Wien jedoch nur 13 Prozent. Markus Kitz-Augenhammer, Vorstand der Immobilienrendidte AG: "Das hat wohl mit dem Ausbau und der Verfügbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln zu tun." Laut der Integral-Umfrage sind Tiroler:innen und Vorarlberger:innen im Büro Feier-Muffel: Nur sechs Prozent stehen auf After-Work-Partys. In Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark und Kärnten sind es mit 18 Prozent drei Mal so viele. Der Betriebskindergarten ist in der Mitte des Landes beliebter als im Westen: Nur sechs Prozent der Tiroler:innen und Vorarlberger würden einen begrüßen, aber 17 Prozent der Oberösterreicher:innen und Salzburger:innen.

Homeoffice im urbanen Umfeld wichtig

37 Prozent der Berufstätigen geben an, im Homeoffice zu arbeiten – meist ein bis zwei Tagen pro Woche –, vor allem höher Gebildete: 51 Prozent mit Matura bzw. Studium, aber nur 27 Prozent mit Pflichtschulabschluss haben diese Möglichkeit. Home-Office ist ein urbanes Goodie: 42 Prozent der Bewohner:innen großer Orte (über 5.000 Einwohner:innen) nutzten es, aber nur 29 Prozent der Kleinstädter:innen. Während 47 Prozent der Wiener:innen teilweise zu Hause arbeiteten, machen das nur 27 Prozent der Kärntner:innen und Steirer:innen. Ob Kinder im Haushalt leben oder nicht, hat bei der Nutzung hingegen kaum Relevanz (33 zu 38 Prozent).

40 Prozent der Befragten waren auch während der Pandemie immer an ihrem Arbeitsplatz. Vor allem für jene mit geringerer Bildung habe es kaum Homeoffice gegeben: Mit Pflichtschulabschluss glänzten 48 Prozent durchgehend mit Präsenz, aber nur 27 Prozent  mit Matura bzw. Studium. In punkto Alter zeigt sich: 44 Prozent der Älteren (ab 50) waren durchgehend in der Arbeit, aber nur 33 Prozent  der Jüngeren (16 bis 29). 41 Prozent kehrten nach den Lockdowns gerne ins Büro zurück, speziell höher Gebildete.

Wer freut sich auf den:die Chef:in?

Nach der Rückkehr ins Office beziehungsweise in die Arbeit freute sich eine deutliche Mehrheit (59 Prozent), die Kolleg:innen wieder persönlich zu sehen. 28 Prozent auf ein Mittagessen oder einen Kaffee mit ihnen, vor allem unter 30-Jährige. 20 Prozent auf Live-Meetings oder die spontane Frage an Kolleg:innen nebenan. 14 Prozent auf den:die Chef:in, besonders in der Steiermark und Kärnten – hier sogar 17 Prozent. Zehn Prozent begrüßten die Inspiration bei Brainstormings. Sieben Prozent mehr Ruhe als im Home-Office, wo Kids, Katzen und die Waschmaschine ablenken. Vier Prozent die Vorführung neuer Outfits (bei den Jungen sogar 9 Prozent). 12 Prozent fanden hingegen an nichts und niemandem Gefallen – sie würden lieber daheim arbeiten.

Menschen mit Matura beziehungsweise Studium freuen sich deutlich öfter auf Kollegen (70 Prozent) und Live-Meetings (33 Prozent) als jene mit Pflichtschulabschluss – hier sind es nur 51 und 12 Prozent. Michael Rajtora, Vorstand der Immobilienrendite AG: "Der Trend Richtung Desk-Sharing und Großraumbüro ist vorbei – Menschen wollen wieder in Ruhe arbeiten und abends nicht ständig alles in einem Rollcontainer versperren müssen. Der Wunsch von Mitarbeiter:innen geht eindeutig zu flexibler Arbeitszeit im Einzelbüro."

www.immobilienrendite.at

www.integral.co.at

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