So viel "Made in Austria" steckt im völlig neuen BMW 5er

Erstmals kommt die Business-Limousine auch als rein elektrischer i5, in dem ebenfalls wichtige Komponenten aus Österreich verbaut sind. Zudem überholt die neue Generation vollständig automatisch, nach einem Blick in den Spiegel.

BMW hat am Mittwochnachmittag die neue 5er Limousine präsentiert - die Kombivariante "Touring" dürfte im Sommer enthüllt werden. Das Stufenheckmodell kommt im Oktober 2023 in den Handel, Preise stehen bereits fest (siehe unten). Erstmals wird der 5er auch als rein elektrische Variante angeboten. Diese hört auf den Namen i5 und teilt sich die Plattform mit den konventionell motorisierten Versionen. Hier geht BMW einen anderen Weg als beispielsweise Mercedes. So gibt es die neue E-Klasse mit Benzinern, Diesel und Plug-in-Hybridantrieben, die Stromvariante EQE steht jedoch auf einer eigenständigen Elektro-Plattform.

BMW 5er 2023 © BMW GroupRückleuchten nur mehr in kleiner markentypischer L-Form © BMW Group

Technik und Know-How aus Österreich

Neben dem i5 bietet BMW die 5er-Reihe auch mit Plug-in-Hybrid-Systemen sowie mit Otto- und Dieselmotoren einschließlich 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie an. Produziert wird die neue Modellgenerationen im BMW-Werk Dingolfing, wo auch die Elektromotoren und Hochvoltbatterien für den i5 gefertigt werden. Viel Technik kommt aber auch aus Österreich. Denn über 60 Prozent der Motoren der 5er Limousine sowie das E-Antriebsgehäuse des Stromers werden im BMW-Werk Steyr gefertigt und sind somit "Made in Austria". Zudem steckt auch Knowhow aus Oberösterreich in der Businesslimousine: Das Wärmemanagement und der Hochvoltspeicher wurden in Steyr entwickelt.

BMW 5er 2023 © BMW GroupCockpit mit zwei großen Displays und iDrive-Dreh/Drückknopf © BMW Group

Design, Abmessungen und Cockpit

In den heimischen Fuhrparks matcht sich der 5er vor allem mit der E-Klasse und dem Audi A6. Zu den Konkurrenten des i5 zählen vor allem das Tesla Model S, der Mercedes EQE und chinesische Newcomer wie der BYD Han oder der Nio ET7 (startet in Kürze).

Optisch geht BMW kein Risiko ein. So ist der neue 5er sofort als solcher zu erkennen. Zudem verzichtet die Modellreihe auf die Riesennieren, wie sie etwa beim neuen 7er/i7 verbaut sind. Insgesamt wirkt das Design im Vergleich zum Vorgänger etwas geschärft, kommt aber nicht zu sportlich daher. Das ist der Mehrheit seiner Klientel sehr wichtig. Wer diesbezüglich mehr will, kann zum M Sportpaket (Pro) greifen. Größentechnisch legt die neue Generation ordentlich zu. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist sie in der Länge um 9,7 cm auf 5,06 m, in der Breite um 3,2 cm auf 1,90 m und in der Höhe um 3,6 cm auf 1,51 m gewachsen. Der Radstand wurde um zwei Zentimeter auf 2,99 Meter erweitert. Vor nicht allzu langer Zeit waren das die Dimensionen des 7er. Das Platzangebot dürfte entsprechend üppig ausfallen.

Das Cockpit orientiert sich an aktuellen Modellen wie iX, 7er oder der Facelift-Version des 3er. Es gibt also deutlich weniger Knöpfe als bisher, aber im Gegensatz zum 2er Active Tourer oder X1 wurde im 5er der iDrive-Dreh/Drücksteller nicht eingespart, was die ablenkungsfreie Bedienung deutlich erleichtert. Mittlerweile funktioniert aber auch die Spracheingabe "Hey BMW" wirklich sehr gut und kann zahlreiche Funktionen (Klima, Navi, Sitzheizung, Schiebedach, Fenster, etc.) steuern. Highlight ist das sogenannte Curved Display. Dieser digitale Anzeigenverbund besteht aus einem 12,3 Zoll großen Kombiinstrument und einem 14,9 Zoll großen Touchscreen. Neu gestaltet wurden auch das im unteren Bereich abgeflachte Lenkrad, dessen Bedienfelder jetzt haptisches Feedback liefern, und der Gangwahlschalter auf der Mittelkonsole. Optional gibt es u.a. auch ein großes Head-up-Display mit Augmented-Reality-Anzeige. Natürlich ist das Fahrzeug auch in Sachen Vernetzung am neusten Stand (5G Modem, WLAN-Hotspot, Motorstart per Smartphone, Fernzugriff, Apple CarPlay, Android Auto, etc.).

i5 M60 xDrive als Topmodell

Der rein elektrische i5 ist mit der hauseigenen eDrive Technologie der fünften Generation ausgestattet und geht zur Markteinführung in zwei Varianten an den Start. Topmodell ist der i5 M60 xDrive, der einen 442 kW (601 PS) starken Antrieb mit M-spezifischen Designmerkmalen kombiniert. Zwei Antriebseinheiten an der Vorder- und an der Hinterachse bilden einen elektrischen Allradantrieb. Das Systemdrehmoment beträgt bis zu 820 Nm. Damit beschleunigt das vorläufige Topmodell der gesamten Baureihe (später wird noch ein M5 kommen) in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, seine Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 230 km/h begrenzt. Schwächer ist der i5 eDrive40. Seine E-Maschine treibt die Hinterräder an und erzeugt eine Höchstleistung von 250 kW (340 PS) sowie ein maximales Drehmoment von bis zu 430 Nm. Die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h absolviert der Stromer in exakt sechs Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 193 km/h.

Die im Unterboden angeordnete Hochvoltbatterie stellt einen nutzbaren Energiegehalt von 81,2 kWh zur Verfügung. Die jeweiligen WLTP-Werte gibt BMW mit 455 bis 516 Kilometer für den i5 M60 xDrive und mit 477 bis 582 Kilometer für den i5 eDrive40 an. Beide i5-Varianten ermöglichen Wechselstrom-Laden serienmäßig mit einer Leistung von bis zu 11 kW und optional mit bis zu 22 kW. Gleichstrom kann mit bis zu 205 kW geladen werden. So lässt sich der Ladezustand der Batterie laut BMW in rund 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent erhöhen.

BMW 5er 2023 © BMW GroupBMW i5 mit geschlossenem Grill © BMW Group

Weitere Motoren

Wer keinen Stromer will, kann weiterhin zu Otto- und Dieselantrieben aus der aktuellen Baukastengeneration greifen, die alle in Österreich gefertigt werden. Die Motoren kommen in einer jeweils marktspezifischen Auswahl zum Einsatz. Sie verfügen nun durchgehend über 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie und werden serienmäßig mit einer 8-Gang Automatik (Steptronic Sport Getriebe) kombiniert.

In Europa kommen zur Markteinführung die Vierzylinder-Modelle 520i (Benzin) mit 208 PS sowie 520d und die Allradvariante 520d xDrive mit jeweils 197 Diesel-PS zu den Händler:innen. Ergänzt wird das Modellprogramm im Frühjahr 2024 um zwei Varianten mit Plug-in-Hybrid-Antrieben. Ab 2024 soll zudem ein neuer Reihensechszylinder-Dieselmotor erhältlich sein. Ebenfalls im Verlauf des Jahres 2024 folgt laut BMW eine weitere Variante des i5 mit (elektrischem) Allradantrieb.

BMW 5er 2023 © BMW GroupÜber 5 Meter Länge und fast 3 Meter Radstand sorgen auch im Fond für viel Platz © BMW Group

Überholen mit Blick in den Spiegel

Serienmäßig beziehungsweise optional steht für den neuen 5er eine erweiterte Auswahl an Systemen für automatisiertes Fahren und Parken zur Verfügung. Ein Highlight ist der optionale Driving Assistant Professional einschließlich Lenk- und Spurführungsassistent und Abstandregelung mit Stop & Go-Funktion. In den USA und Kanada sowie in Deutschland umfasst er jetzt den neuen Autobahnassistenten, der den Fahrer auf Autobahnen mit baulich voneinander getrennten Richtungsfahrbahnen bei der Lenkaufgabe entlasten soll. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h ist es möglich, die Hände vom Lenkrad zu nehmen, solange der Fahrer das Verkehrsgeschehen aufmerksam beobachtet. In Österreich ist dieser Assistent aufgrund des geltenden Rechts nicht freigeschaltet.

Als Weltneuheit umfasst das System im neuen 5er jetzt auch den aktiven Spurwechselassistenten mit Blick-Bestätigung. Dabei bietet das Fahrzeug einen Spurwechsel an (wird im Cockpit angezeigt), der erstmalig über eine Blick-Bestätigung in den Außenspiegel ausgeführt werden kann. Der Spurwechselassistent übernimmt die dafür notwendigen Lenkbewegungen automatisiert, sofern die Verkehrslage es zulässt. Blickt man nach dem Überholen in den rechten Spiegel, reiht sich der BMW wieder auf der rechten Fahrspur ein.

Preise

Das mehr an Technik, Ausstattung und Größe schlägt sich auch in den Preisen nieder, die wie folgt aussehen:

  • 520i ab 62.100 Euro
  • 530e ab 65.900 Euro
  • 550e ab 79.000 Euro
  • 520d ab 63.000 Euro
  • i5 ab 69.950 Euro

www.bmw.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV