BMW, Cupra und Polestar bringen neue Elektroautos auf den Markt

Mit iX1, Urban Rebel und Polestar 3 stehen drei interessante Stromer in den Startlöchern.

In den letzten Tagen wurden gleich mehrere neue Elektroautos präsentiert. Wir haben uns davon drei interessante Stromer herausgenommen, um sie etwas näher vorzustellen. Da sie in unterschiedlichen Segmenten angesiedelt sind, sprechen sie verschiedene Zielgruppen an - vom vergleichsweise günstigen Kleinwagen über ein kompaktes Elektro-SUV bis hin zum großen SUV-Coupé. Konkret handelt es sich dabei um den Cupra Urban Rebel, den BMW iX1 und den Polestar 3.

Urbaner Kleinwagen von Cupra

Cupra Urban RebelCupra Urban Rebel © Cupra

Die ehemalige Seat-Tochter Cupra firmiert seit mittlerweile vier Jahren als eigenständige Marke im VW-Konzern und befindet sich gerade in einer Elektro-Offensive. Eine besonders wichtige Rolle soll dabei der Urban Rebel, von dem nun eine seriennahe Studie präsentiert wurde, spielen. Dabei handelt es sich um ein Elektroauto in Ibiza-Größe für den urbanen Bereich, das sich aber auch Überland wohlfühlen soll. Für den frontgetriebenen Stromer wird die "MEB Small"-Plattform des Volkswagen Konzerns genutzt - Cupra Born und VW ID.3 basieren auf dem normalen MEB mit Hinterradantrieb. Auf dieser verkürzten Basis werden künftig auch die elektrischen Einstiegsmodelle von VW und Skoda (eventuell auch Audi) stehen. Das Schwestermodell von Volkswagen (ID.1 oder ID.2) läuft sogar gemeinsam mit den Urban Rebel in Spanien vom Band.

Cupra Urban Rebel
Cupra Urban Rebel © Cupra

"Der Cupra Urban Rebel wird das größte Projekt für unser Unternehmen in den kommenden Jahren sein, da er der Schlüssel für unsere Transformation zu einer vollelektrischen Marke ist. Wir sind federführend bei der Entwicklung dieses Clusters, der Fahrzeugfamilie, die die nachhaltige urbane Mobilität demokratisieren wird. Wir leisten damit Vorarbeit für verschiedene Marken innerhalb des Volkswagen Konzerns", sagt Werner Tietz, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Cupra.

Cupra Urban Rebel
Cupra Urban Rebel © Cupra

Das 4,03 Meter lange und 1,58 Meter hohe Auto setzt auch auf recycelte Polymere und biobasierter Materialien. Durch die Kombination von 3D-Druck- und 3D-Strickverfahren soll deren Wertigkeit erhöht werden. Die Leichtbauweise sowohl beim Exterieur als auch beim Interieur trägt laut den Spaniern dazu bei, dass der 226 PS (166 kW) starke Elektromotor und das Batteriepaket das Elektroauto in 6,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen lassen und ihm eine Reichweite von bis zu 440 Kilometer verleihen sollen - diese Angaben gelten für das künftige Top-Modell der Baureihe. Im Innenraum soll es trotz der kompakten Abmessungen luftig zugehen. Der Radstand fällt mit 2,60 Metern vergleichsweise lang aus. Das Cockpit wirkt noch etwas futuristisch soll aber ebenfalls in ähnlicher Form in Serie gehen.

Interessent:innen brauchen jedoch noch etwas Geduld. Denn der in Barcelona entworfene und entwickelte Urban Rebel, der ab rund 25.000 Euro erhältlich sein soll, wird erst 2025 auf den Markt kommen. Die Produktion ist in Martorell geplant.

Kompaktes SUV von BMW

In Sachen Markteinführung hat das zweite E-Modell, das wir hier vorstellen, die Nase oder besser gesagt die Niere klar vorn. Denn der neue BMW iX1 landet bereits im November 2022 bei den heimischen Händlern. Erstmals bietet der deutsche Autobauer sein kompaktes SUV auch in einer rein elektrischen Variante an. Es wird den X1 weiterhin aber auch mit Benzin-, Diesel- und Plug-in-Hybridantrieben geben.

BMW iX1BMW iX1 © BMW

Der 4,50 Meter lange iX1 xDrive30 ist das erste allradgetriebene Elektrofahrzeug der Marke in diesem Segment. Hier trifft er u.a. auf Audi Q4 e-tron, Mercedes EQA und Volvo XC40 Recharge. Zwei E-Antriebseinheiten an der Vorder- und an der Hinterachse erzeugen gemeinsam eine Leistung, die einschließlich eines temporären Boosts 230 kW (313 PS) beträgt. Das Systemdrehmoment beläuft sich auf 494 Nm. Den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h soll der neue Stromer in 5,7 Sekunden absolvieren.

BMW iX1BMW iX1 © BMW

Die BMW eDrive Technologie der fünften Generation umfasst analog zum neuen Elektro-Flaggschiff i7 eine optimierte Ladesoftware und eine im Fahrzeugunterboden angeordnete Hochvoltbatterie, die eine Reichweite von 413 bis 438 Kilometer ermöglichen soll. Der iX1 kann mit bis zu 22 kW Wechselstrom oder mit bis zu 130 kW Gleichstrom geladen werden.

BMW iX1BMW iX1 © BMW

Mit dem serienmäßigen Live Cockpit Plus steht im neuen iX1 auch das neueste hauseigene Betriebssystem zur Verfügung (BMW OS 8). Der volldigitale Anzeigenverbund setzt sich aus dem 10,25 Zoll großen Information Display und dem Control Display mit einer Diagonale von 10,7 Zoll zusammen. Den genialen iDrive-Dreh/Drücksteller gibt es – wie schon beim neuen 2er Active Tourer – leider nicht mehr. Stattdessen setzt BMW beinahe ausschließlich auf Touchbedienung und Sprachsteuerung. Das sorgt zwar für einen aufgeräumten Innenraum, lenkt bei der Bedienung jedoch stärker ab.

Marktstart für den neuen X1 mit den Benzinern und Dieselmotoren ist im Oktober, die Plug-in-Hybride und der iX1 werden im November nachgereicht. Österreich-Preise hat BMW noch keine genannt. Zur Orientierung: In Deutschland geht es ab exakt 55.000 Euro los.

Polestar 3

Mit seinen ersten beiden Modellen hat Polestar bereits gezeigt, dass man sich optisch von der Schwestermarke emanzipieren will. Sowohl Polestar 1 (limitiertes Plug-in-Hybrid-Coupé) und Polestar 2 (Elektro-Crossover) wirken eigenständig. Und das dürfte auch auf die künftigen Modelle zutreffen. Wie berichtet, will der zum chinesischen Geely-Konzern gehörende schwedische Autobauer ab heuer drei Jahre lang jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt bringen. Den Anfang dieser Produktoffensive markiert der Polestar 3. Von dem wurde nun ein erstes offizielles Foto und einige technische Daten veröffentlicht.

Obwohl auf dem Foto nur die Seitenansicht zu sehen ist, sind auch diverse Details der Front und des Hecks erkennbar. Vorne dürfte der angedeutete Kühlergrill im Vergleich zum Polestar 2 deutlich kleiner ausfallen. Darüber hinaus setzt die Marke erstmals auf zweigeteilte Schweinwerfer. Das charakteristische Tagfahrlicht im "Thors-Hammer"-Design wird auf das neue Lichtkonzept übertragen. Die Silhouette weist den Polestar 3 als großes SUV-Coupé aus. Dazu trägt vor allem die ab der B-Säule abfallende Dachlinie bei. Sie läuft in einem kantig-abgesetzten Heck mit aerodynamischen Dachkantenspoiler aus. Im Gegensatz zum Dach, zieht sich die Fensterlinie zum Heck hin hoch. Hinten dürften die Designer auf ein durchgehendes Leuchtenband setzen.

Polestar 3Polestar 3 © Polestar

Im Gegensatz zum Polestar 2, der die Technik des elektrischen Volvo XC40 (gibt es auch als Verbrenner) nutzt, wurde die Plattform des Polestar 3 von Grund auf für elektrifizierte Fahrzeuge entwickelt. Bei Volvo wird der kommende XC90 das erste Modell sein, das diese Basis nutzt. Das lässt wiederum darauf schließen, dass der Polestar 3 im oberen Segment der Elektro-SUV-Coupés angesiedelt sein und somit an die fünf Meter messen dürfte. Fotos vom Interieur gibt es noch nicht.
 
Beim Marktstart wird es den Newcomer mit einem Dual-Motor-Antrieb, bei dem je eine E-Maschine eine Achse antreibt, geben. Die Batteriekapazität ist laut Polestar so bemessen, dass sie eine WLTP-Reichweite von mehr als 600 Kilometer ermöglichen soll. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch weitere Motor- und Antriebsvarianten angeboten werden. In der offiziellen Aussendung wird noch auf Lidar-Sensoren von Luminar für teilautonomes Fahren und einen schnellen Prozessor aus dem Hause Nvidia verwiesen. Als Betriebssystem wird die neueste Version von Google Automotive zum Einsatz kommen. Abgesehen von den genannten Angaben liegen zum Polestar 3 keine weiteren technischen Details vor. 
 
Diese werden bei der offiziellen Weltpremiere am 3. Oktober 2022 verraten. Dann dürfte es auch Informationen zum genauen Startzeitpunkt (wahrscheinlich Ende des Jahres) und den Preisen geben. (ts)
 
 
 

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV