Reise in die Vergangenheit

| 03.10.2013

Bergbauernidylle und Luxushüttenzauber boomen in den Alpen.

Landei, Hinterwäldler und Co. - das war gestern. Ländliche Idylle ist "in", naturentwöhnte Städter sehnen sich nach einer heilen Welt und wollen die Berge komfortabel genießen. Almhüttendörfer stillen dieses Verlangen. "Hohes Niveau" bezieht sich bei den Bergchalets nicht nur auf die erhabene geografische Lage, sondern vor allem auf Qualität, Top-Service und modernen Komfort.

Bereits 1995 hat Almdorf-Pionier Karl Steiner mit dem Almdorf Seinerzeit in den Kärntner Nockbergen den Grundstein für diese Entwicklung gelegt. 21 freistehende Almhütten, vier „Kaiserliche Jagdhäuser“ und drei Chalets mit privaten Saunen und dampfenden „Hot Tubs“ vor der Tür – das auf 1.400 Metern Seehöhe gelegene Almdorf Seinerzeit ist ein wahrgewordener Traum wie aus dem Bilderbuch. Mittlerweile existieren allein in Österreich, bei diesem Trend alpenweit führend, rund drei Dutzend Almhüttendörfer.

Privatsphäre wird großgeschrieben

"Bei uns kann man einfach mal nur Mensch sein“, erzählen Renate und Huwi Oberlader vom Bergdorf Priesteregg. Auf einem Hochplateau im Salzburger Land, 1.100 Meter über dem Meeresspiegel, laden 16 edle Chalets Bergfreunde zu einem Urlaub der besonderen Art ein. Sie sind der ideale Rückzugsort für diejenigen, die Ruhe, Natur und Entspannung suchen. Die Verbindung von traditionell-rustikalen Elementen mit modernem Design geben den Chalets das gewisse Etwas. Für das Willy Bogner-Chalet wurde eines der bestehenden Premiumchalets in der ersten Reihe des Bergdorfes umgebaut und außen um einen neuen großzügigen Wohnbereich erweitert. Highlight des Luxusdomizils ist der private 56 Quadratmeter große Infinity-Pool, der mit 14 Metern Länge viel Platz zum Schwimmen bietet und in der kalten Jahreszeit auf 34 Grad Celsius erwärmt wird. Durch die Hanglage gibt einem der Pool förmlich das Gefühl über dem Tal zu schweben.

Manche Gäste fühlen sich so wohl, dass sie ihre Hütte kaum noch verlassen wollen. Im Priesteregg kommt deshalb sogar die Masseurin zum Hausbesuch. Nachmittags wird frisch gebackener Kuchen vorbeigebracht, auf Wunsch wird auch das Mittag- und Abendessen nicht im Almgasthof, sondern im Chalet serviert.

Nostalgie und Alpenromantik

Wood Ridge nennt sich ein kanadisches Dorf im Tennengebirge, CO2 neutral aus reinem Vollholz gebaut. Den Traum von der Luxus-Berghütte erfüllen auch die Maierl Chalets im Skigebiet von Kitzbühel und der Taxhof in Bruck an der Großglocknerstraße. Dem Motto "Dort bist du zu Hause, und sei es nur für kurze Zeit" folgend bietet beispielsweise ein aus dem Jahre 1675 stammender Getreidekasten ein besonders authentisches Wohnerlebnis. Auch über die Grenzen Österreichs hinaus sind findige Hoteliers auf den Trend aufgesprungen: Im wunderschön restaurierten Bauerngehöft Maso Doss aus dem 17. Jahrhundert in Sant’Antonio di Mavignola, zwischen Madonna di Campiglio und Pinzolo, spürt man die reichhaltige Tradition des Trentino. Das Guarda Val ist ein einzigartiges Maiensässhotel, das sich auf ein knappes Dutzend bis zu 300 Jahre alter Hütten und Ställe in Graubünden verteilt. (red)