Das hat Wolfgang Porsche mit der Stefan-Zweig-Villa vor

| 05.12.2021

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche AG hat das prominente Objekt kürzlich gekauft. Zweig soll im "Paschinger-Schlössl" 200.000 Manuskriptseiten verfasst haben.

Das "Paschinger-Schlössl" gilt als UNESCO-Welterbe Historisches Zentrum der Stadt Salzburg. Bekannt wurde der prunkvolle Bau vor allem durch Stefan Zweig, der ihn von 1917 bis 1937 bewohnt hatte. Nun wechselte das im Volksmund "Stefan-Zweig-Villa" genannte Objekt den Besitzer.

Gunther und Wolfgang Gollhofer haben die Liegenschaft um 8,4 Millionen Euro an Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding, verkauft, schreibt der Standard.

Im Gegensatz zur Familie Gollhofer, die das Objekt  für die Öffentlichkeit nie zugänglich gemacht hatte, könne sich Porsche vorstellen, "eine Mischung aus öffentlicher und privater Nutzung" zu etablieren. Dem Bericht zufolge denke er dabei an eine Seminar- und Vortragsstätte.

Jagdhaus, Mozart und antike Möbel

Die Adresse Kapuzinerberg 5 kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Ab dem 17. Jahrhundert diente es als fürsterzbischöfliches Jagdschloss des Salzburger Erzbischofs Paris Graf von Lodron, danach kaufte Anna Helene Hermes von Fürstenhof das Anwesen und nutzte es mit ihrer Familie als Sommerhaus, in dem auch Wolfgang Amadeus Mozart und Nannerl Mozart ein und aus gingen. Seinen späteren Namen erhielt es dann von Anton Paschinger, der es daraufhin erwarb.

Bei einem Spaziergang 1917 fiel Stefan Zweig das sehr heruntergekommene Haus auf.  Das Haus, er nannte es Villa Europa, wurde mit einer prunkvollen Bibliothek und antiken Möbeln ausgestattet. Nach den Lebenserinnerungen seiner Frau hat Zweig dort rund 200.000 Manuskriptseiten geschrieben. (jw)