Das sind die teuersten Bezirke in der Bundeshauptstadt

Der Kanzlerbezirk verzeichnet das größte Wachstum, aber wo sind die wirklichen "Nobelecken"?

Wer in Wien eine Eigentumswohnung kaufen will, muss tief in die Tasche greifen. Klar voran in der Liste der teuersten Bezirke liegt, wie in all den Jahren zuvor,  Innere Stadt mit 10.318 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. 

RE/MAX hat den Eigentumswohnungsmarkt 2020 auf Basis aller Grundbuchseintragungen unter die Lupe genommen. Bemerkenswert ist, dass auf den Preis von 2019 ganze 2.168 Euro oder -17,4 Prozent fehlen. Im Detail sind im unteren Preisviertel die Quadratmeterpreise von 9.141 Euro auf 7.631 Euro (-1.509 Euro, -16,5 Prozent) und im obersten Viertel von 16.758 um -3.558 Euro auf 13.200 Euro (-21,2 Prozent) zurückgegangen.

Der erste Bezirk in Wien ist bezüglich Wohnungspreis das Maß aller Dinge. Aber auch bei der Wohnungsgröße: im Durchschnitt 106,6 m². Die Käufer bezahlten 2020 ebendort 997.811 Euro, um -12,0 Prozent weniger als 2019. Dieser Rückgang ist der höchste prozentuelle wie absolute unter allen Bezirken. "Auch wenn die Zahlen im ersten Bezirk auf einen Rückgang an Attraktivität hinweisen würden, lohnt sich wegen der geringen Transaktionszahlen ein genauer zweiter Blick. Die Nachfrage ist auf jeden Fall ungebrochen", erklärt Christian Probszt, RE/MAX Solutions Wien 1.

Auf Platz zwei hat sich der Bezirk Landstraße vorgekämpft – mit 5.418 Euro und +9,6 Prozent und damit Wieden (5.338 Euro, -2,9 Prozent) auf den dritten Rang verwiesen. Döbling fehlen nach einer Aufholjagd mit +5,3 Prozent nur mehr 20 Euro auf den Quadratmeterpreis in Wieden.

Abgesehen vom Ersten, wo jeder vierte Wohnungsquadratmeter über 13.200 Euro wert war, kommen die Josefstadt auf 6.873 Euro und Wieden auf 6.691 Euro. Währing mit 6.514 Euro, Landstraße mit 6.480 Euro und Döbling mit 6.452 Euro pro Quadratmeter im obersten Viertel sowie Neubau mit 6.372 Euro hängen Alsergrund, Mariahilf und Hietzing (unter 6.000 Euro) klar ab.

Die Preisanstiege

Als erster Bezirk neben den Podestplätzen folgt Josefstadt mit 339.346 Euro und dem höchsten prozentuellen Preisanstieg in Wien mit +15,2 Prozent. Die Preise in Währing, Hietzing und Alsergrund liegen unter jenen des Vorjahres: In Währing bei 335.059 Euro (-2,3 Prozent), in Hietzing bei 331.963 Euro (-0,7 Prozent) und in Alsergrund bei 324.585 Euro (-2,6 Prozent).
Der Bezirk Neubau folgt auf Rang acht mit 317.235 Euro (+2,7 Prozent), dahinter Mariahilf mit 304.478 Euro je Wohneinheit (+4,8 Prozent) und Landstraße mit 302.698 Euro (+6,0 Prozent). Mit immerhin fast 50.000 Euro Abstand geht es weiter in der Donaustadt (256.527 Euro, -3,9 Prozent). Liesing markiert den Median der Wohnungspreisliste mit 253.923 Euro (+4,4 Prozent). Penzing startet als teuerster Bezirk in der günstigeren Hälfte (248.083 Euro, +6,3 Prozent) gefolgt von Leopoldstadt mit 246.563 Euro. Die minus 22.927 Euro (-8,5 Prozent) zum Vorjahr in der Leopoldstadt stellen dem RE/MAX ImmoSpiegel zufolge den größten Rückgang mit Ausnahme des Ersten dar.

Meidling, schon bei den Quadratmeterpreisen positiv aufgefallen, legte bei den durchschnittlichen Wohnungspreisen um +7,6 Prozent zu – das ist ex aequo mit Wieden die vierthöchste Steigerungsrate – und kommt auf 224.120 Euro. Floridsdorf mit 219.525 Euro (+2,9 Prozent) und Margareten mit 218.436 Euro (ebenfalls +2,9 Prozent) liegen knapp beisammen. In Simmering kostete 2020 eine Wohnung 210.821 Euro, um +5,3 Prozent mehr als 2019. Zu den Top-Fünf im Preis-Leistungsverhältnis zählen Hernals mit 197.941 Euro (-7,3 Prozent), Rudolfsheim-Fünfhaus mit 197.199 Euro (+7,2 Prozent), die Brigittenau mit 192.229 Euro (+10,0 Prozent), Favoriten mit 190.504 Euro (-4,4 Prozent) und Ottakring mit 185.648 Euro (-2,5 Prozent).

Bei den günstigsten 25 Prozent der Wohnungen finden sich wieder die fünf letztgenannten, aber mit billigeren Preisen: Rudolfsheim-Fünfhaus (123.989 Euro, -0,8 Prozent), Favoriten (123.000 Euro, -10,2 Prozent), Brigittenau (120.000 Euro, 0,0 Prozent), Hernals (115.851 Euro, -21,7 Prozent) und Ottakring (113.512 Euro, -12,4 Prozent).

Wo gibt's Schnäppchen?

"2020 waren die günstigsten Quadratmeter im Bezirk Brigittenau zu finden. Jeder vierte kostete dort weniger als 2.280 Euro. Auch in Hernals schlupfte mit 2.451 Euro noch ein Viertel unter den magischen 2.500 durch. Jeder vierte Quadratmeter in Ottakring lag unter 2.542 Euro, in Favoriten unter 2.638 Euro und in Simmering unter 2.671 Euro. Knapp über der 3.000-Euro-Grenze finden sich noch ein Viertel der Quadratmeterpreise in Liesing mit 3.011 Euro und in Rudolfsheim-Fünfhaus mit 3.030 Euro", verrät Anton Nenning Managing Director, RE/MAX Austria. (jw)

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