Richemont verstärkt Online-Aktivitäten

| 06.06.2018

Mit der Übernahme der britischen Firma "Watchfinder" steigt der Luxuskonzern in das Geschäft mit gebrauchten Luxusuhren ein.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters organisiert der Schweizer Luxusgüterkonzern „Richemont“ sein Geschäft neu und setzt verstärkt auf den Verkauf über das Internet. Am vergangenen Montag gab der hinter der französischen LVMH-Gruppe zweitgrößte Luxusgüterhersteller den Verkauf des Verluste schreibenden Lederwarenspezialisten Lancel an den italienischen Aktentaschenproduzenten Piquadro bekannt.

Auf der anderen Seite baut Richemont seine Online-Präsenz mit der Übernahme der britischen Firma Watchfinder weiter aus. Laut Analysten erzielte das, im Verkauf von gebrauchten Luxusuhren führende Unternehmen im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von rund 86 Millionen Pfund, umgerechnet 98 Millionen Euro. Das Geschäft mit zertifizierten gebrauchten Uhren (certified pre-owned) wächst vor allem im Internet rasant. Erst kürzlich hatte Richemont für fast drei Milliarden Euro die italienische Online-Plattform für Luxusgüter Yoox-Net-A-Porter übernommen.

Weder der Verkauf von Lancel noch die Übernahme von Watchfinder dürfte nach Angaben von Richemont einen merklichen Einfluss auf das operative Ergebnis haben. Finanzielle Details nannte Richemont aber nicht.

An der Börse kamen die Transaktionen gut an. Die Richemont-Aktie stieg um 0,7 Prozent auf 91,86 Franken, umgerechnet 79,66 Euro. Die Analysten erachten den Verkauf von Lancel als sinnvoll und sehen im Geschäft mit gebrauchten Uhren ein hohes Wachstumspotential. Außerdem sei Richemont der erste Luxusgüteranbieter, der in größerem Umfang in dieses Geschäft einsteige.

Zum Sortiment von Richemont zählen auch mehrere Luxusuhrenproduzenten wie zum Beispiel A. Lange & Söhne, Baume & Mercier, Cartier, IWC, Jaeger LeCoultre, Panerai, Piaget und Vacheron Constantin. (red)

www.richemont.com