Zeitlos modern – Zeitgenössische Kunst und Klassische Moderne im Dorotheum

| 06.05.2018

Nächste Woche gelangen herausragende Werke bedeutender internationaler und österreichischer Künstler zur Versteigerung.

Am Beginn der für Sammler hochinteressanten Auktionswoche vom 15. bis 18. Mai 2018 steht die „Wiener Moderne“ im Mittelpunkt. Bei der Auktion „Klassische Moderne“ am 15. Mai 2018 finden sich neben internationalen Größen wie Henri Matisse, Edgar Degas oder Fernando Botero, auch Werke von Gustav Klimt und Egon Schiele, die wie kaum andere, den Geist und Aufbruch und der Avantgarde der vorigen Jahrhundertwende in Wien verkörpern. Und da sich ihr Todestag, sowie auch der von Otto Wagner und Koloman Moser heuer zum 100. Mal jährt, steht ein Schwerpunkt der Auktion in ihrem Zeichen.

Von Egon Schiele kommt eine Zeichnung aus 1914 zum Aufruf. Das beidseitig bemalte Blatt – auf der Vorderseite ein „Kniender weiblicher Akt“, auf der Rückseite ein „Liegender weiblicher Akt“ – stammt aus einer österreichischen Privatsammlung und ist 350.000 bis 500.000 Euro taxiert. Von Gustav Klimt wird ebenfalls eine Bleistiftzeichnung – „Liegender weiblicher Halbakt“, Schätzwert 38.000 bis 58.000 Euro – angeboten. Koloman Mosers Entwurfszeichnungen für die Fenster der Kirche am Steinhof – eines der bedeutendsten Jugendstil-Bauwerke Wiens – finden sich ebenfalls unter den angebotenen Werken. Mit Fritz Wotruba, Alfons Walde, Wilhelm Thöny und Oskar Laske sind weitere österreichische Künstler im Auktionsprogramm. Arbeiten von Bernard Buffet, Sonia Delaunay, Giacomo Balla oder Marino Marini führen in die italienische und französische Moderne.

Zeitgenössische Kunst

Die Auktionen am 16. und 17. Mai 2018 stehen im Zeichen internationaler Größen der zeitgenössischen Kunst. Arbeiten von Lucio Fontana zählen zu den Top-Losen. Zwei Gemälde aus den 1960er Jahren, gelten als hervorragende Beispiele für Fontanas Bilder, die als „Concetto Spaziale“ das Tafelbild durch das Schlitzen der Leinwand in die dritte Dimension öffneten und damit Kunstgeschichte schrieben. Der Schätzwert des Concetto Spaziale „Attesa“, 1964-65, liegt bei 480.000 bis 650.000 Euro, Concetto Spaziale „Attesa“, 1968, bei 400.000 bis 600.000 Euro.

Emilio Vedova, für dessen Werke das Dorotheum den Weltrekord hält, ist ebenfalls mit zwei Arbeiten vertreten, die unter anderem bei der Biennale Venedig 1962 ausgestellt waren: „Per una protesta No. 6“, Schätzwert 280.000 bis 380.000 Euro. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Siebdruck „Two Diane Keaton“ von Andy Warhol bzw. einem über zwei Meter großen Spiegelobjekt von Adolph Luther. Ein Bild von Philip Guston aus dem Jahr 1957, der abstrakten Phase des Künstlers der „New York School“, verdeutlicht auf besonders schöne Weise den dramatischen Kontrast zwischen den leuchtenden Farben, die das Zentrum dominieren und den grauen Formen im Hintergrund. Sein Schätzwert liegt bei 300.000 bis 400.000 Euro.  

Weitere wichtige Lots stammen von Yayoi Kusama, Gerhard Richter, Anselm Kiefer, Ludwig Wilding, Günther Uecker, Georg Baselitz, Stephan Balkenhol, Gotthard Graubner oder Katharina Grosse. Gianni Colombo, ein bedeutender Vertreter der italienischen Objektkunst und kinetischer Kunst, sammelte internationale Werke dieser Stilrichtungen. Aus seiner Sammlung wird unter anderem ein großformatiges Werk von Jesus Rafael Soto, taxiert mit 240.000 bis 32.000 Euro, angeboten. Mit Arbeiten von Karel Appel und Asger Jorn sind wieder wichtige Beispiele der CoBrA-Gruppe in der aktuellen Auktion präsent. Kunst aus Österreich kommt von Maria Lassnig, Arnulf Rainer oder Erwin Wurm.

Noble Juwelen und exquisite Uhren  

An den beiden nächsten Tagen der Auktionswoche kommen Juwelen und Armband- sowie Taschenuhren zur Versteigerung. Hochkarätige Diademe, Broschen, Colliers und Ringe aus altem europäischem Adelsbesitz, unter anderem aus dem Haus Savoyen, sind ein Schwerpunkt der Auktion am 17. Mai 2018, hochwertige Präzisionsuhren von Patek Philippe, Jaeger LeCoultre oder Roger Dubuis stehen im Mittelpunkt der Auktion am 18. Mai 2018.

Zu besichtigen sind die Kunstwerke ab sofort im Palais Dorotheum, Wien 1, Dorotheergasse 17. (red)

www.dorotheum.com