Luxury Leader: Laura Sänger

| Ernst Trestl 
| 08.02.2023

Firma: La Katz
Position: Gründerin, Geschäftsführerin

Vor zwei Jahren gründete Laura Sänger (32) ihr Modelabel "La Katz" in Wien mit dem Anspruch, besondere Seide mit exzellenter Verarbeitung und klassischen, zeitlosen Schnitten zu verbinden. Dafür bezieht sie eine biologische Seide vom Comer See und lässt alle Stücke in einer Näherei in Deutschland verarbeiten. 2021 wurde Laura Sänger für ihre Idee für den deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.

Die gebürtige Deutsche lebt schon seit zwölf Jahren in Wien, mit einer Unterbrechung von zwei Jahren, in denen es sie nach Berlin verschlagen hatte. Vor der Gründung von La Katz erledigte sie die PR-Arbeit für Interior Design und landete völlig ungeplant in der Modebranche, wo sie nun weiterhin ihre Liebe zu Stoffen und Farben manifestieren kann.

Wien und die klassische Eleganz spiegelt sich auch stark in La Katz wider und sie versucht, die Verbindung auch bewusst zu akzentuieren. Bereits zum zweiten Mal kooperiert Laura Sänger mit der Wiener Hutmanufaktur Mühlbauer, die genau wie La Katz für hochwertiges Handwerk steht. Ende März 2023 findet dazu ein Pop-Up in Mühlbauers Geschäft im ersten Bezirk in der Seilergasse statt.

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Laura Sänger © La Katz

Mit  Laura Sänger sprach Luxury News über das Thema Luxus.

Luxury News: Laura, was bedeutet für Sie Luxus?

Laura Sänger: Es gibt keinen größeren Luxus als unsere Zukunft.

Luxury News: Wie sehen Sie die Zukunft der Luxusbranche?

Laura Sänger: Optimistisch und auch ein wenig utopisch gesprochen: Weniger laut, weniger auf Marketing abgezielt, Fokus auf die Qualität und das Besondere. Ich sehe Luxusmode als ästhetische Erfahrung und nicht als etwas, was man rein auf den Preis reduzieren kann. Es ist auch ein veraltetes Verständnis des Wirtschaftens, wenn ökonomisches Handeln lediglich dazu dient, Gebrauchswerte und Statussymbole zu produzieren, anstatt dazu beizutragen, das Leben besser zu machen.

Luxury News: Wie sehr hat sich die Luxusbranche in den letzten Jahren verändert?

Laura Sänger: In der Mode erlebten wir einen ganz grundsätzlichen Shift, der ja gerne als 'Demokratisierung' betitelt wird. Also ein der Masse zugänglicherer Luxusmarkt. Dass der Markt weniger elitär ist, empfindet man ja erst einmal als positiv, es bedeutet aber auch, dass die meisten großen Luxuslabels zwar noch das Image von Tradition und Heritage tragen, es aber oft nicht mehr leben und in sich in Konzernstrukturen befinden. Dann geht es nur noch um Logo und Status und viel weniger um eben das, wofür Luxus eigentlich steht: Design, Material, Produktion und Zeit.

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