Luxus-Aktien: Felsen in der Brandung?

| 08.04.2022

Der erneute Inflationsschub ist für Luxus-Aktien zum Treiber geworden und einige Unternehmen beweisen sich langfristig als Felsen in der Brandung. Denn die Branche kann Preissteigerungen überproportional an ihre Kunden weitergeben.

Für einige Unternehmen könnten die inflationsbedingt steigenden Arbeits- und Materialkosten ihre Gewinne schmälern und sie mit Blick auf Expansionsbemühungen vor Herausforderungen stellen. Unserer Einschätzung nach trifft die Inflation Qualitätswachstumsunternehmen aber deutlich weniger. Qualitätswachstumsunternehmen sind für uns Firmen, die über einen Anlagehorizont von fünf Jahren ein jährliches zweistelliges Wachstum des Gewinns je Aktie erwarten lassen.

Der Grund liegt insbesondere in den ökonomischen Burggräben, die in der Regel mit Preissetzungsmacht und hohen Bruttomargen einhergehen. Dies hat auch schon Warren Buffett erkannt, der einst zu sagen pflegte: „Wenn man die Macht hat, die Preise zu erhöhen, ohne Geschäft an die Konkurrenz zu verlieren, hat man ein sehr gutes Unternehmen.“

Preissetzungsmacht ermöglicht es den Unternehmen, steigende Kosten weiterzugeben. Ein Beispiel hierfür und eine der größten Positionen in unserem Fonds Comgest Growth Europe ist der globale Luxuskonzern LVMH Moët Hennessy. Das Unternehmen erhöhte die Preise für seine Markenprodukte im Jahr 2020 um etwa vier bzw. fünf Prozent. Obwohl ein Umsatzrückgang denkbar gewesen wäre, setzten sich die Absatzzahlen unvermindert fort.

Diese Preissetzungsmacht ist sogar über einen längerfristigen Zeitraum beobachtbar. So brachte Louis Vuitton im Jahr 2009 eine Damenhandtasche mit einem Kaufpreis von 400 Euro auf den Markt. Genau dieselbe Tasche zählte im Jahr 2021 zu den Verkaufsschlagern – mit einem Kaufpreis von 1.600 Euro. An der Qualität oder Aufmachung gab es im Laufe der Jahre keinerlei Anpassungen.Die hohen Bruttomargen geben Unternehmen wie LVMH oder auch Hermès das notwendige Fundament, um Innovationen umzusetzen und in ihre Marken zu investieren, damit sie dauerhaft begehrenswert bleiben.

Viele Qualitätsunternehmen schaffen durch die Einführung neuer Technologien oder Produkte konkreten Mehrwert für ihre Kunden. So etwa Essilor Luxottica: Das Unternehmen ist im Bereich Augenoptik tätig und hat es kürzlich nach jahrelangen Forschungen geschafft, Brillengläser zu entwickeln, die das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei Kindern um 67 Prozent verlangsamen. Dadurch ist das Unternehmen in der Lage, Preiserhöhungen bei Kunden durchzusetzen, die langfristig zum organischen Wachstum beitragen. Eine weitere Wachstumsquelle sind Akquisitionen, die das Gewinnwachstum langfristig beschleunigen. So hat sich etwa bei LVMH der Umsatz seit der Akquise von Dior im Jahr 2017 um 150 Prozent erhöht.

Getragen wird die Nachfrage nach globalen Luxusgütern nach wie vor von China. Mit seiner wachsenden Mittelschicht steigt auch die Zahl der äußerst vermögenden Konsumenten, die teure Uhren, Designermode und Luxustaschen von westlichen Marken kaufen. Die große Überraschung ist aber das Marktwachstum und der Beginn eines strukturellen Trends in der europäischen und US-amerikanischen Mittelschicht. Insbesondere während der Covid-19-Krise haben Konsumenten ihre eigentlich für Reisen geplanten Budgets für Ausgaben im Heimatmarkt verwendet. Darüber hinaus führen strukturelle Faktoren zu einer höheren Popularität von Luxusmarken: Die jüngere Generation hat während der Coronakrise mehr Geld für Luxusgüter ausgegeben und versteht diese inzwischen als Statussymbol.

Schlussendlich ist es aber nicht nur die Preissetzungsmacht, die vielen Luxusunternehmen ein Schutzschild vor Inflation bietet. Da steigende Preise zu höheren Zinsen führen, können auch solide Bilanzen einen Unterschied machen. Viele wachstumsstarke Titel haben einen geringen Verschuldungsgrad, der sie vor steigenden Verschuldungskosten bzw. Refinanzierung schützt, was wiederum Wettbewerbsvorteile verschafft. Auf Portfolioebene des Comgest Growth Europe liegt das Verhältnis der Nettoverschuldung zum EBITDA bei 1x im Vergleich zu 1,8x für den MSCI Europe Index.

Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass unserer Ansicht nach viele Qualitätsunternehmen aus dem Luxusbereich weitgehend von den Auswirkungen der hohen Inflation geschützt sind. Wir bleiben also unserer Philosophie treu und investieren weiterhin langfristig in erstklassige, nachhaltig wachsende Qualitätsunternehmen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten macht sich dieser Ansatz mehr denn je bezahlt.

Weitere Informationen zum Fonds "Comgest Growth Europe" (ISIN: IE0004766675) finden Sie HIER.


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