Die Highlights der Art&Antique

| 07.03.2018

"Vissi d’arte, vissi d’amore" in der Residenz Salzburg. 

"Ich lebte für die Kunst, lebte für die Liebe", lautet das berühmte Credo von Giacomo Puccinis tragischer Heldin Floria in Tosca. Die ganze Geschichte dazu gibt es heuer zu Ostern im Großen Festspielhaus. Aber auch für die ART&ANTIQUE in der Residenz gilt: Ein Leben für die Liebe zur Kunst: 

Tosca endet bekanntlich tragisch. Die Sache für Kunstfans in der Residenz sieht dagegen viel glücklicher aus: Von der Antike, vom alten Ägypten bis hinauf zur Kunst unserer Tage reicht das Spektrum von 24. März bis 2. April 2018 in der Residenz Salzburg. Hoch im Kurs steht natürlich die Kunst der Wiener Moderne um 1900, als die Metropole ein weltoffenes Epizentrum für Zeitgenossen war. Schiele, Klimt oder Kolo Moser sind nur ein paar dieser großen Namen. Neben den Stammausstellern sind heuer Dr. Christian Steeb, Smolka Contemporary, Neue Kunst Gallery – Michael Oess, Knauf Jewels und Kunsthandel Hieke neu dabei.

Im Detail

Eine Hyazinthe, eine Schüssel, einen blauen Becher und eine kleine Skulptur hat Albert Paris Gütersloh für sein „Stillleben“, Öl auf Leinwand, 81,8 x 61,4 cm, arrangiert, das Kolhammer & Mahringer von diesem Vielseitigen und Schillernden der österreichischen Kunstgeschichte des 20, Jahrhunderts ausstellen.Ein unumstrittenes Highlight ist die „Sitzende Frau“ von Schiele, 45,2 x 28,8 cm, aus dem Jahr 1916 bei W & K – Wienerroither & Kohlbacher. Mit seinem „Blumenstillleben mit Tulpe“ aus dem Jahr 1961, ein Aquarell, 66 x 47,5 cm, ist Oskar Kokoschka in Salzburg, wo er 1953 die „Schule des Sehens“ ins Leben rief, bei Kunsthandel Giese & Schweiger vertreten.„Wasser ist Leben“ heißt das Ölgemälde auf Holzplatte von Arik Brauer, das die Galerie Weihergut anbietet.  



Die Natur spielt auch bei Friedensreich Hundertwasser eine Rolle: 1975 ließ er sich auf ein „Gespräch mit einem Baum“ ein (Schütz Fine Art). Die „Bäuerin mit Kopftuch“ von Werner Berg, 1947 im Aquarell (62 x 49 cm) zeigt Kunsthandel Kraut.Bei der Galerie Française Gérard Schneider aus München findet sich eine „Composition multicolore“. Serge Poliakoff hat sie 1966 in Öl auf Leinwand gemalt. US-amerikanisch wird es bei der Galerie bei der Albertina · Zetter. Hier trifft man auf ein Werk des Kaliforniers Sam Francis: „Ohne Titel“, 1964, Gouache und Acryl auf Papier, 57,5 x 75,9 cm.  „Reflections on Conversation“ von Roy Lichtenstein 1990, Lithographie, Siebdruck und Farbholzschnitt auf Papier, 136.5 x 170 cm, Ed. 4/68, zeigt Gerald Hartinger Fine Arts.Am Stand von Neue Kunst Gallery sehen hat der als Matthias Schemel in Frankfurt am Main geborene Künstler namens „Thitz“ mit einem seiner Tütenbilder „Miami“ 2015, Acrylfarbe, Tüten auf Leinwand, 140 x 160 cm, seinen Auftritt. Bei Schütz Fine Art – Chinese Department zeigt der 1964 geborene Wang Xiaosong, der an der Tsinghua University und an der Hochschule der Künste in Berlin studierte und heute an der Academy of Fine Arts, Zhejiang University lehrt, seine Sicht auf ein „Offenes China“, 2012, Öl auf Leinwand, 120 x 80 cm.


„Ein Fasan bei Tiffany“

Die Tieraffinität von Philipp Ferdinand de Hamilton führt Antiquitäten Steeb mit einem „Albinofasan“ und einem ganz regulär gefärbten „Fasan“ federleicht vor. Neben einem grandiosen Exempel italienischer Barockarchitektur wie dem Salzburger Dom fühlt sich auch eine Statue aus Carrara Marmor, die in Italien in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts geschaffen wurde, äußerst wohl (Schauer).



Mit einem Collier glänzt Juwelier Lährm. Es handelt sich um ein „Collier de Chien“, ein hinreißendes Art Déco-Stück aus dem 1780 in Paris gegründeten Traditionshaus Chaumet. Dort fertigte man diese zarte Durchbruchsarbeit in Platin mit kleinen Brillanten, Orientperlen, beweglichen Saphir- und Smaragdtropfen. Es ist signiert und im Originaletui geborgen. Meisterhaftes aus den USA verführt bei Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts. Die goldenen Ohrringe von Tiffany aus dem New York der 1980er Jahre lassen sich prächtig natürlich auch nach dem Frühstück tragen. Die raffinierten Stücke sind mit Perlmutt geziert und das Design stammt von Angela Cummings.

Einen Fächer aus filigran geschnitztem Elfenbein, mit doppelseitig bestickter Seide bespannt, aus Japan, aus der Meiji-Periode am Ende 19. Jahrhundert gibt es in der Galerie Darya.

Zeitgenössisches

Als bedeutender Vertreter von Tachismus und Action Painting zeigt etwa Hans Staudacher. „Sowie so“ , ein 50 x 100 cm große Ölbild, das von der Galerie Walker aus dem Kärntner Rosental ausgestellt wird. Selbstverständlich darf der große Aktionist Hermann Nitsch in so einer Zusammenschau nicht fehlen. Aus 2013 stammt sein „Schüttbild“, in Acryl auf Jute, das 200 x 200 cm groß bei der Galerie Zimmermann Kratochwill zu bewundern ist. Christian Ludwig Attersee gibt es bei der Galerie Susanne Bauer, Smolka Contemporary stellt sich etwa mit „Broken Bridge“ 2017, 175 x 130cm, des 1952 in Graz geborenen Hubert Schmalix in Salzburg vor.


Skulpturen und Interieur

Dass das Interesse für Skulpturen in den letzten Jahren stark gestiegen ist, fällt einem auch auf der ART&ANTIQUE massiv ins Auge. Plastisches aus allen Weltregionen und Zeiten ist hier zu finden. Modern und dennoch zeitlos mit seiner unikaten, archaisch anmutenden Formensprache ist die Arbeit von Joannis Avramidis, die bei der Galerie bei der Albertina · Zetter Platz gefunden hat. Aus der griechischen Mythologie ist auch sein Motiv: „Das Trojanische Pferd“ 1970, Kunstharz auf Aluminiumkonstruktion, 38,5 cm hoch. Ins China des 7. Jahrhundert führt kein Pferd, sondern ein Kamel, das mit aufgerissenem Maul, 75 cm groß aus Terrakotta geformt wurde. Es stammt aus dem Angebot des mit gekonnten und reizvollen Zusammenstellungen unterschiedlichster Artefakte bestechenden Ausstellers Art Blue.Glas funkelt bei Kovacek Spiegelgasse in Form einer 26 cm hohen kobaltblauen Flasche aus den Niederlanden des späten 17. Jahrhunderts. Ein Klappschreibtisch steht bei Franke auf vier geschnitzten Hufenfüßen, besitzt einen geschwungenen Körper, vorne eine breite Zargenschublade mit Lippenrändern, seitlich und auf der Vorderseite teils symmetrische sowie kolorierte Blumen- und Rocaillenintarsien mit Gravuren und Brandschattierungen. Das wertvolle Stück stammt aus süddeutschem Privatbesitz. (jw)

www.artantique-residenz.at