Das können Hormon-Cremes wirklich

| Redaktion 
| 11.08.2022

Schönheitsmedizinerin Eva-Maria Kokoschka im Interview über Östrogene, Progesteron und Androgene und die Auswirkungen auf die Schönheit.

Hormone regulieren den gesamten Stoffwechsel und haben somit einen großen Einfluss auf Körper und Psyche und wirken daher auch auf Haut, Haare und Nägel. Die Haut verfügt über viele verschiedene Rezeptoren für Hormone: Östrogene, Progesteron und Androgene sind einige davon, die großen Einfluss auf das Erscheinungsbild der Haut haben und sich somit direkt auf die Schönheit auswirken – sie können Akne auslösen, Cellulite begünstigen und im Alter den Elastin- und Kollagenverlust in unserer Haut verstärken.

Gemeinsam mit Johannes Huber, der als Koryphäe auf dem Gebiet der Endokrinologie gilt, hat die Privatklinik Kiprov mit der Gesichtspflege-Linie Huki eine Reihe von medizinischen Hormon-Cremen entwickelt. Die Therapie-Cremen decken dabei alle gängigen Hormonbedürfnisse ab und sind für Frauen und Männer für Gesicht, Dekolleté, Augen, Akne, Cellulite und Haarausfall konzipiert. Die bioidenten Hormone werden in altersentsprechenden Dosen lokal auf der Gesichtshaut zum Einsatz gebracht, ohne dass andere Organe oder eine systemische Hormonersatztherapie beeinflusst werden.

Luxury News: Welche Bedeutung haben Hormone für die Haut?

Prof. Eva-Maria Kokoschka: Hormone sind für alle Zellen des menschlichen Organismus bedeutsam. Auch unsere Hautzellen haben Rezeptoren, an denen Hormone andocken können. Im Hinblick auf die Hautalterung nimmt Östrogen eine zentrale Stellung ein. Östrogene beeinflussen beispielsweise den Stoffwechsel von Hautzellen, die Neubildung von Kollagen und damit die Elastizität der Haut sowie die Produktion von Hautfetten, sogenannten Lipiden, welche die Haut geschmeidig halten.

Luxury News: Was passiert mit der Haut, wenn im Klimakterium der Östrogenspiegel sinkt?

Prof. Kokoschka: Bei Frauen nimmt in und nach den Wechseljahren – welche individuell ganz unterschiedlich beginnen - die Östrogenkonzentration drastisch ab und bleibt etwa ab dem 60. Lebensjahr auf einem niedrigen Niveau stabil. Der kontinuierliche Abfall der Östrogene kann eine Reihe von Hautveränderungen auslösen, der Hauttyp kann sich verändern, ebenso die Haarqualität und Haarmenge. Neben vielen anderen Beschwerden kommt es auch zu einer hormonell bedingten Hautalterung bei Frauen, während bei Männern die Hautalterungsprozesse langsamer ablaufen. Der sinkende Östrogenspiegel führt bei Frauen zu einem Nachlassen des Lipidgehalts in der Haut und einer Reduktion von Hyaluronsäure. Dadurch wird die Haut trockener. Viele Frauen bemerken dann, dass ihre bisherige Hautpflege nicht ausreicht und sie reichhaltigere Produkte benötigen. Während bei jüngerer Haut der Auf- und Abbau von Kollagenfasern in der Balance ist, gehen mit den Wechseljahren der Hautstoffwechsel und die Neubildung und damit die Dichte von Kollagenfasern zurück, die Haut verliert an Spannkraft, Fältchen werden sichtbar.

Luxury News: Was halten Sie von hormonellem Anti-Aging?

Prof. Kokoschka: Eine Hormonersatztherapie, die bei vielen Frauen aus medizinischen Gründen durchgeführt wird, wirkt sich auch günstig auf die Haut aus. Ich bin nicht prinzipiell dafür, Hormone systemisch zu ersetzen, es sollte eine individuelle Behandlungsmöglichkeit sein, die patientenbezogen im Bedarfsfall angewendet werden soll. Die Anwendung unserer Therapie-Cremen ist jedenfalls auch für Patientinnen möglich, die dem Körper bereits Hormone gegen Wechselbeschwerden zuführen, da sie nur lokal auf der Haut wirken.

Luxury News: Was lässt sich mit Östrogen-haltigen Cremen erreichen, was nicht?

Prof. Kokoschka: Bei Mimik-Falten ist eine Behandlung mit Botox indiziert. Hormone (Östrogen, Progesteron und Testosteron) richtig eingesetzt, können das Aussehen einer gut durchbluteten, straffen und festen Haut zurückgeben. Natürlich ist der Zeitpunkt des Therapiebeginnes ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Behandlung.

Luxury News: Gibt es Risiken?

Prof. Kokoschka: Die Hormonkonzentrationen, die wir in den HUKI-Rezepturen einsetzen, sind altersentsprechend dosiert und werden individuell und gezielt von unseren Fachärzt:innen über einen definierten Zeitraum eingesetzt. Die bioidenten Hormone wirken ausschließlich über die Haut, womit der Leber-Metabolismus umgangen wird. Die Voraussetzung für eine Hormon-Anwendung wird von der Fachärztin so abgestimmt, dass es zum Nutzen des Patienten kommt. Wichtig ist, die Anwendung genau einzuhalten. Eine Kontraindikation für die Anwendung sind akute onkologische Erkrankungen oder eine familiäre Vorbelastung von Krebserkrankungen.

Luxury News: Welche Tipps geben Sie Patientinnen für die Anwendung von therapeutischen Hormon-Cremen?

Prof. Kokoschka: Start der äußerlichen Hormontherapie je nach Bedarf ab dem 14. Lebensjahr. Erfahrungsgemäß lassen sich die besten Effekte einer äußerlichen hormonellen Anti-Aging-Therapie in der ersten Zeit der Wechseljahre erzielen. Die Anwendungshinweise der ÄrztInnen sollten unbedingt eingehalten werden. Das verordnete Präparat sollte nur so oft und nur dort, wo empfohlen aufgetragen werden, um eine optimale und sichere Behandlung zu gewährleisten. Und: Zusätzlichen Sonnenschutz nicht vergessen!

www.hautarzt-kokoschka.at