Condé Nast-Angestellte protestieren gegen Arbeitsbedingungen

| 11.05.2022

Verlagsmitarbeiter:innen gründen Gewerkschaft.

Die glamouröse "Met Gala" gilt als die Oscarverleihung der Mode und wird jährlich in New York von vielen prominenten Gästen besucht. Dieser Spendenball findet seit 1948 zugunsten des "Costume Institutes" statt und erlangte durch Vogue- Chefin Anna Wintour ihren Bekanntheitsgrad. Auch die diesjährige Veranstaltung wurde wieder von zahlreichen berühmten Gästen in ausgefallenen Kleidern besucht. Parallel zu der prestigeträchtigen Gala regte sich Protest von rund 500 Mitarbeiter:innen bei Condé Nast, dem Verlag, zu dem die Vogue gehört. Erst Ende März haben die Angestellten dieses Verlags eine Gewerkschaft gegründet und für den Verlag handelt es sich hierbei um keine Neuheit, denn 2018 wurde bereits von den Redakteur:innen des US-Magazines The New Yorker eine Gewerkschaft gegründet.

 
 
 
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Bessere Arbeitsbedingungen für gerechte Entlohnung

In einer Stellungnahme der Mitarbeiter:innen, aus unterschiedlichen Abteilungen, drängten diese auf eine bessere Bezahlung, mehr Arbeitsplatzsicherheit und ein stärkeres Engagement für Vielfalt und Gerechtigkeit. Der Verlag war in der Vergangenheit immer wieder mit interner Kritik betreffend der ungleichen Behandlung farbiger Angestellter und niedrigen Löhne einiger Arbeiter konfrontiert. In einer weiteren Erklärung, die am Dienstag veröffentlicht wurde, sagte die Gewerkschaft, sie habe das Management von Condé Nast um freiwillige Anerkennung gebeten. Eine Sprecherin von Condé Nast allerdings lehnte eine Stellungnahme ab. Dass die Verlagsangestellten ihr Protestschreiben am Abend des Spendenballs veröffentlicht haben, hat einen Grund: Condé Nast hat die Gewerkschaft bis jetzt noch nicht anerkannt.

Gala im Zeichen des Protests

Um ihren Forderungen erneut Nachdruck zu verleihen, veröffentlichten die Mitarbeiter:innen der Zeitschrift ein Schreiben, in dem es unter anderem heißt "Der Glanz der Gala kommt von unserem Schweiß". Gleichzeitig gestalteten sie ein Vogue-Titelbild, das den Eingang des Metropolitan Museum zeigt, auf dem die Worte "Die Met Gala 2022. Die längste Nacht für Angestellte" zu lesen sind.

 
 
 
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Auch auf der Social Media Plattform Instagram vertraten die Angestellten ihre Ansichten erneut, dort hieß es: "Während die Kameras auf den roten Teppich gerichtet sind, gibt es unzählige unsichtbare Hände, die dafür sorgen, dass jeder Moment reibungslos verläuft. Das sind Freelancer, Assistenten und Produzenten die bereits Monate vor Veranstaltungen wie der "Met Gala" unermüdlich arbeiten aber keine Aufmerksamkeit oder Anerkennung für ihre Arbeit erhalten". Außerdem, so heißt es laut den Mitarbeiter:innen, werden viele Überstunden und Extra-Schichten nicht bezahlt. In ihrem Schreiben führen die Angestellten weiter an, dass der Verlag im vergangenen Jahr mehr als zwei Milliarden Dollar Gewinn erzielt hat, das Gehalt einiger Kolleg:innen aber kaum für deren Miete reicht (tk).

 www.vogue.com