E-Luxury: Stammkundschaft wird nach Strich und Faden verwöhnt

| 21.02.2022

Händler wie MyTheresa oder Net-a-Porter lassen sich allerhand einfallen, um ihre zahlungskräftige Klientel zum Kauf zu animieren.

Einen Pulli im Netz bestellen und ihn in einem schnöden braunen Karton geliefert zu bekommen? Das kennen wir alle. Wer jedoch auf bestimmten Portalen für Luxus-Labels bestellt, der kann sich einiges mehr erwarten. Mytheresa, Net-a-Porter oder Mr Porter zählen zu den Plattformen, die sich auf ein kleines, kuratiertes Sortiment an Designerstücken spezialisiert haben. Die Unternehmen, die seit der Pandemie schöne Zuwächse verbuchen können, machen einen Großteil ihres Umsatzes mit wenigen sehr betuchten Stammkunden. Bei Mytheresa etwa sorgen drei Prozent der Kundinnen für rund ein Drittel des Umsatzes. Die gilt es bei Laune zu halten.

Events in Capri und Saint Tropez

Daher soll der Moment, in dem das Paket ankommt, ein wahrer Freudenmoment für die Mytheresa-Kundschaft sein, wie Isabel May, Managing Director und Chief Customer Experiens Officer von Mytheresa in einem Online-Interview verrät. "Daran arbeiten wir unablässig. Es geht darum ein Club-Gefühl zu schaffen, etwas, das man nur hier erleben kann. So wurden im vergangenen Sommer drei elegante Resort-Locations in Apulien, Capri und Saint Tropez ausgewählt, um einem bestimmten Kundinnenkreis dort eine Kollektion von Valentino zu präsentieren. Eigens dafür wurde außerdem eine spezielle Eissorte kreiert und Fischerboote im Valentino-Style umgestaltet."

Trend im E-Luxury: Beziehungen aufbauen

Auch ein Personal Shopping Team steht für diese besonders vermögenden Personen bereit. Immerhin handle es sich dabei oft um Leute, "die viel arbeiten, einen sehr aktiven Lebensstil verfolgen und wenig Zeit haben", wie May verrät. Der große Trend im Online-Luxus ist für sie, das Einkaufserlebnis so persönlich wie möglich zu gestalten. Beziehungen aufzubauen, auch wenn sich das im digitalen Umfeld widersprüchlich anhören mag.

Die Geschäftszahlen attestieren dem in München ansässigen Onlinehändler jedenfalls eine funktionierende Strategie: Die Umsätze sind in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22 um 21 Prozent auf 345 Millionen Euro angestiegen. Angesichts dieser Zahlen justierte das börsennotierte Unternehmen gleich seine Jahresprognose nach oben. (no)

www.mytheresa.com