Sylvie Utudjian @uberchique

Die Style-Expertin im privaten Wordrap über ihre liebsten Plätze, angesagte Labels und wie zerbrechlich die Luxusindustrie ist.

Definition von Luxus:

Die Bedeutung von Luxus ist relativ. Was für mich Luxus bedeutet, könnte sehr unterschiedlich von dem sein, was jemand anderer als Luxus erachtet. Meine Definition von Luxus ist es, inneren Frieden zu haben und das tun zu können, was ich wirklich gerne tue. Natürlich kann man über Statussymbole oder spezifische Produkte sowie bestimmte hohe Qualitätsstandards diskutieren, aber für mich persönlich hat wahrer Luxus etwas mit Einstellung und Mindset zu tun, und nichts mit Exorbitanz und Exklusivität.

Meine liebsten Reiseziele sind Paris, griechische Inseln, Venedig, die Côte d’Azur, Sardinien, New York, Mustique (private Insel in der Karibik, Anm.), der Comer See und Japan.

Meine liebsten Restaurants in Österreich:

Ich liebe das Fabios für seinen raffinierten Stil und die anspruchsvollen Gerichte, das Schwarze Kameel repräsentiert für mich einfach die Quintessenz der klassischen Wiener Atmosphäre, das Mochi ist meiner Meinung nach der beste Japaner der Stadt, Lohn und Berger schätze ich für sein köstliches Steak und Frites und seine Atmosphäre, das Do&Co bietet den besten Mix aus den besten Schmankerln der internationalen Küche, Plachutta ist für mich die beste Adresse für Schnitzel und Tafelspitz, das Poeschl ist einer meiner liebsten Lunch Spots der Stadt, das Steirereck ist einfach ein ganzheitliches Gourmeterlebnis, das Goldener Hirsch in Salzburg schätze ich für seine Authentizität und ein absoluter Geheimtipp ist das Restaurant Eckel: Das Traditionslokal in der Sieveringer Straße in Döbling fliegt ein wenig unter dem Radar, ist aber ein absolut großartiger, liebevoll geführter Familienbetrieb der österreichische Küche in hoher Qualität und mit einem strahlenden Lächeln serviert – das Service ist immer auffallend aufmerksam und freundlich!

Uhren und Schmuck:

Meine liebste Uhrenmarke ist natürlich Breitling – ganz besonders meine neueste Breitling, der Chronomat 36 Automatic aus Edelstahl und mit Diamanten ist mein absoluter Favorit! Ich liebe sie!

Labels:

Meine liebsten Designer-Labels sind Valentino, Chanel, Dior, Zimmermann, Petar Petrov, Gabriela Hearst, Chloé, Stella McCartney und For Restless Sleepers.

Auto:

Was Autos angeht, muss ich gestehen das ich kein großer Autofan bin – dennoch kann ich einem schönen Sport-Oldtimer schwer widerstehen und mein Lieblingsmodell ist ein Maserati Bora aus den 1970er Jahren. Vintage Sportautos sind etwas großartiges, heute sind sie leider einfach nicht mehr dasselbe – sie werden einfach nicht mehr gemacht wie früher.

Ein Fehlkauf:

Vor kurzem habe ich mir ein Paar Turnschuhe von einer hippen nachhaltigen Fashion Brand gekauft. Diese Sneakers waren gerade der letzte Schrei und zu dem Zeitpunkt extrem gehyped, weil sie zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik hergestellt sind. Leider haben sie mir nach kurzer Tragezeit derartige Fußschmerzen verursacht, dass ich überhaupt nicht mehr in ihnen gehen konnte. Darum habe ich mich dann dazu entschieden, sie wieder zu verkaufen und ich hoffe sie haben jetzt ein neues Zuhause gefunden.

Wie das Coronavirus meine Gedanken über Luxus verändert hat:

Covid-19 hat mir vor Augen geführt, wie zerbrechlich die Luxusindustrie ist und wie die Handlungen eines oder einer Einzelnen weitreichende gesellschaftliche Folgen haben können. Themen wie Nachhaltigkeit und Fragen zu fairen Business Praktiken sind seit März 2020 viel mehr in den Fokus meines Denkens gerückt. Wenn ich jetzt ein Produkt kaufe, dann möchte ich wissen, ob ich durch meinen Kauf der Welt etwas Gutes tue oder ihr schade. Ich möchte mehr über die Hintergründe einer Marke erfahren und wie sie zu ihren Mitarbeitern, der Umwelt und regionaler Produktion steht. Typische Symbole von Reichtum und Erfolg haben heute viel weniger Anziehung und Wertigkeit für mich, als das früher, vor der Krise, der Fall war. Jetzt geht es mir vielmehr darum, eine Verbindung zum moralischen Kompass einer Brand herzustellen und in bestem Wissen und Gewissen, dass ihre Unternehmenspraxis transparent ist, bei ihnen zu kaufen. Wenn ich mich dazu entscheide, von einer Brand zu kaufen, ist ein wesentlicher Faktor in meiner Entscheidung für oder gegen eine Brand die Tatsache, wen und was ich wirklich dadurch unterstütze.

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