Die Staatskarosse von Präsident Vladimir Putin geht nun in einer zivilen Version in Serie.
Im vergangenen Jahr tauschte Präsident Vladimir Putin seinen Mercedes S 600 Pullman gegen eine neue, in Russland produzierte, Luxus-Staatskarosse der Marke „Aurus Senat L700“. Die extra lange, tiefschwarze Stretchlimousine war in der Öffentlichkeit zum ersten Mal bei der Amtseinführung des Präsidenten im Mai 2018 zu sehen. Nun stellte Aurus auf dem Genfer Autosalon eine zivile Serien-Version der Luxuslimousine „Aurus Senat S600“ vor, die bereits bei der Moskau Motor Show im September 2018 Premiere feierte. Obwohl der Fokus auf dem russischen Heimatmarkt liegt, erklärte Firmenchef Gerhard Hilgert, der ehemalige Daimler-Manager in Russland, Aurus sei mehr als ein Prestigeobjekt für Patrioten. „Wir sehen uns als globale Alternative zu Bentley, Rolls-Royce oder Maybach und wollen uns deshalb auch im Rest der Welt etablieren“.
Den Aurus Senat gibt es in zwei Ausführungen, als S600 mit 5,63 Metern Länge, die 700er Stretchversion ist einen Meter länger und, weil gepanzert, mit 6,9 Tonnen auch entsprechend schwerer. Die Breite beträgt 2,02, die Höhe 1,68 Meter.
Aurus Senat © Aurus LLC
Angetrieben wird der Aurus von einem ein 4,4-Liter-Biturbo-V8 mit knapp 600 PS und 880 Nm Drehmoment, der von einem 40 PS starken Elektromotor unterstützt wird. Dieser Motor wurde von Spezialisten des russischen Forschungsinstituts NAMI zusammen mit Porsche-Ingenieuren entwickelt und ist mit einem 9-Band-Automatikgetriebe der russischen Firma KATE gekoppelt. Außerdem verfügt die Limousine über einen Allradantrieb mit Torque Vectoring und Hybridkomponenten. Sechs Sekunden benötigt der Senat S600 auf Tempo 100, der durch die Panzerung immens schwere L700, neun Sekunden. Offiziell waren allgemein an der Umsetzung des Aurus-Projektes russische und internationale Firmen, wie zum Beispiel die deutsche Autozulieferer Bosch, Pierburg oder Eberspächer, beteiligt.
Aurus Senat © Aurus LLC
Die Ausstattung im Innenbereich verdient durchaus die Bezeichnung äußerst nobel, es dominieren Edelholz und Leder. Dem Lenker stehen nicht nur die allgemein bekannten Assistenzsysteme zur Verfügung, er behält auch den perfekten Überblick dank großer Displays und einem Multimediasystem. Im Fonds hat das Platzangebot Lounge-Dimensionen. Die Passagiere nehmen auf verstellbaren Sitzen mit Belüftung und Massagefunktionen Platz, der Krimsekt im integrierten Kühlfach wird in Kristallgläsern ausgeschenkt, für Unterhaltung sorgen Flatscreens sowie drahtlose Kopfhörer. Fellteppiche und Daunenkissen ergänzen die Wohlfühlzone.
Weitere Aurus-Modelle geplant
Der Name der neuen russischen Luxusmarke, die seit 2012 entwickelt wurde, leitet sich vom lateinischen Begriff für Gold (Aurum) ab. Alternativ soll es den Aurus künftig auch mit einem 800 PS starken 6,6-Liter-V12 geben, der ebenfalls mit Unterstützung von Porsche entwickelt wurde. Neben dem Präsidentenwagen sind im Rahmen des Aurus-Projekts ein SUV und ein Minivan geplant, dazu kommt die jetzt präsentierte Limousine. Vermutlich wird der Minivan „Arsenal“ und das SUV „Komendant“ benannt. Bis 2020 ist die Fertigung von jeweils 4000 bis 5000 Fahrzeugen in einem neuen Automobilwerk in der Region Tatarstan geplant.
